Statue der Gottesmutter
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Barbara Sicharter Weg

Betrachtungen zum Hauptweg

Der Hauptweg führt von Vorau direkt nach Wenigzell, ohne Abstecher zum Geburtshaus der Gründerin. Zu den Pilgertafeln, die zum Nachdenken einladen, finden Sie nachfolgend eine Anregung zum Gebet zu den jeweiligen Stationen des Hauptweges.

Start: Mariensäule vor dem Chorherrenstift Vorau

Wir wollen heute den Spuren Barbara Sicharters folgen und die Gründerin unserer Schwesterngemeinschaft und des Krankenhauses näher kennen lernen. Ihr Leben als demütige Magd wie Maria, mit großer Liebe zu Jesus Christus, kann auch uns eine Hilfe sein, unser Leben neu zu orientieren – im Vertrauen auf Gott, an der Hand Marias.

Der Start ist nicht zufällig bei der Mariensäule gewählt.
Mutter Barbara hatte eine innige Liebe zur Gottesmutter. Nach ihrem Vorbild wollte sie leben – als Magd des Herrn.  Bei ihr suchte sie Hilfe. Sie ging auch immer wieder in die Stiftskirche zum Bild der Immerwährenden Hilfe, um der Muttergottes ihre Sorgen und Probleme anzuvertrauen. Sie pflegte Menschen, die in Not waren, zu sagen: „Bete nur zur Gottesmutter – sie wird helfen.“


So lade ich ein, dass wir unseren Pilgerweg im Namen Gottes und mit der Muttergottes beginnen. Im Namen des Vaters…

 

Begrüßen wir Maria mit dem Lied: „Meerstern ich dich grüße“ und indem wir das „Gegrüßet seist du Maria“ beten, gehen wir los. Damit wir uns auch innerlich darauf einstellen können, bitte ich schweigend bis zum Grab der Mutter Barbara zu gehen.

Am Grab von Mutter Barbara

Zeitzeugen und Aufzeichnungen von ihrem Leben lassen uns glauben, dass Mutter Barbara heiligmäßig gelebt hat und jetzt im Himmel Fürsprecherin sein darf.

Hier an ihrem Grab ist sie besonders gegenwärtig.

Ich lade euch ein,
einfach eure Sorgen oder eine besondere Bitte – ihr anzuvertrauen.

 

Stille …

 

Vater unser …  Gegrüßet seist du, Maria, …

© CCIM

1. Station: Ich bin das Brot des Lebens

Mutter Barbara hatte eine tiefe Sehnsucht nach Jesus in der heiligen Kommunion. Sie ging jeden Tag in die Stiftskirche zur heiligen Messe, um ihn zu empfangen. Sie stellte dem Herrn ihr ganzes Leben zur Verfügung. Er durfte sie immer mehr verwandeln, immer mehr in ihr Gestalt annehmen.

Sie wurde ganz Güte und Liebe. Für alle hatte sie ein freundliches Lächeln, ein liebevolles Wort, eine helfende Hand, ein mitfühlendes Herz. Es war gleichsam ihre vorherrschende Leidenschaft, gegen alle gut zu sein.

Beten wir, dass Gott auch uns verwandle nach seinem Plan mit unserem Leben.

Vater unser …  Gegrüßet seist du, Maria, …

2. Station: Wo zwei oder drei in meinem Namen ...

Mutter Barbara schlossen sich immer mehr Mädchen an.

Ihre Absicht war, ein gottgeweihtes Leben zu führen.
Sie erfuhren, wie dieses Wort Wirklichkeit wurde.

Gott war bei ihnen: im gemeinsamen Gebet, bei der Arbeit.

Unsere Gemeinschaft, unser Haus entstanden aus nichts anderem, als aus der Gnade und Vorsehung Gottes.

Beten wir um diesen Glauben und die Neuentdeckung des Gebetes. Bitten wir um die Gnade, mit dem Familiengebet beginnen zu können.

Vater unser …  Gegrüßet seist du, Maria, …

3. Station: Kommt her ruht ein wenig aus

Der Tagesablauf unseres Lebens im Orden ist aufgeteilt in Gebet, Arbeit und Erholung. Mutter Barbara sah es gern, wenn die Schwestern zusammenkamen, um in Heiterkeit zu plaudern und ungezwungen fröhlich zu sein.
Bei einer solchen Gelegenheit sagte sie einmal zu den fröhlichen Schwestern: „So sehe ich euch gern. So möchte ich euch photographieren!„.
Alle, die Schwester Barbara kannten, sagten über sie: „Ich habe sie nie traurig gesehen.

Beten wir für jene, die von Arbeit und Stress getrieben werden und keine Ruhe finden.

Vater unser …  Gegrüßet seist du, Maria, …

4. Station: Ihr seid das Salz der Erde

Mutter Barbara war Licht und Salz für die Menschen ihrer Umgebung, für unsere Region hier.
Sobald sie einen Kranken oder Notleidenden sah, fühlte sie sich gedrängt zu helfen.
Sie verschenkte ihre Liebe, ihre Zeit oft auch ihr Essen. Sie nahm die Kranken auf und pflegte sie. Es kamen auch Arme, die nichts zu essen hatten. Sie gab allen, obwohl die Schwestern oft  selber nicht zu viel hatten. Gott lohnte ihren Liebesdienst und oft schien es, als hätte er das Essen auf wunderbare Weise vermehrt.

Beten wir für die vielen Menschen in Not.

Vater unser …  Gegrüßet seist du, Maria, …

5. Station: Der reiche Fischfang

Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es. Es war mit 153 großen Fischen gefüllt.

Mutter Barbara lebte im Vertrauen auf Gottes Liebe und Allmacht.
Schauen wir nur zu beten, unser Herrgott wird schon sorgen.
Mutter Barbara betete sehr viel. Sie durchbetete ganze Nächte. Sie glaubte, dass sie durch das Gebet alles erhalten würde – und so war es auch.

Beten wir um die Gnade des Glaubens für die vielen, die den Glauben verloren haben.

Vater unser …  Gegrüßet seist du, Maria, …

6. Station: Ich bin der gute Hirte

Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe.

Mutter Barbara hatte ein mütterliches Herz für alle. Sie selbst redete wenig, hatte aber stets ein offenes Ohr für die anderen. So konnte man ihr Kummer und Sorgen anvertrauen. Sie konnte trösten und den Blick auf das Wesentliche, auf das Himmlische lenken.

Bei ihr konnten viele Menschen wieder den inneren Frieden finden, weil sie diese zu Gott führte, der den wahren Frieden schenken kann.  Zu einer Frau, die Mutter Barbara ihren Kummer anvertraute, sagte sie: „Aber schau, das ist ja nur was Zeitliches.

Beten wir für alle Väter und Mütter, für unsere Seelsorger, dass sie auf die Fürbitte von Mutter Barbara alle, die ihnen anvertraut sind, zu Gott führen können.

Vater unser …  Gegrüßet seist du, Maria, …

7. Station: Ich bin der Weinstock

Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so könnt auch ihr keine Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt.
Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht, denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.

In Mutter Barbara hat sich dieses Schriftwort erfüllt.
Sie hat nicht auf sich, ihr Können und ihre Kraft vertraut,
sondern auf Gottes Allmacht und Liebe.

Sie hatte ein unbesiegbares Gottvertrauen.
So konnte sich der Plan Gottes mit ihr erfüllen.

So wurde sie zur Ordensgründerin und zur Gründerin eines Krankenhauses –
zum Segen für viele Menschen.

Beten wir um eine innige Beziehung zu Gott und der Gottesmutter.

Vater unser …  Gegrüßet seist du, Maria, …

8. Station: Die Frauen am Jakobsbrunnen

Jesus sagte zur Samariterin: „Gib mir zu trinken.“
Wenn du wüsstest, worin die Gabe Gottes besteht, und wer es ist, der zu dir sagt: „Gib mir zu trinken“, dann hättest du ihn gebeten, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben.“
„Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst bekommen; wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben; viel mehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zur sprudelnden Quelle werden, deren Wasser ewiges Leben schenkt.“

Mutter Barbara erfuhr in ihrem Herzen den Durst Gottes nach ihrer Liebe. Drei Jahre lang musste sie kämpfen um dieser inneren Sehnsucht nachgehen zu können. Jesus schenkte ihr dieses lebendige Wasser – die Liebe des Hl. Geistes, das in ihr zur sprudelnden Quelle wurde für die vielen, die zu ihr um Rat und Hilfe kamen. Sie lebte aus der Liebe Gottes, verzehrte sich aus Liebe zu ihm und den Menschen und ist so zur Vollendung gelangt.
Beten wir, dass wir die Liebe Gottes zu uns in unserem eigenen Leben erkennen können und um den Tröster und Beistand, den Heiligen Geist.

Vater unser …  Gegrüßet seist du Maria …