Die Anzahl jener Heiligen, denen wir das Patronat für unsere Kongregation oder darüber hinaus eine bestimmte Aufgabe zugewiesen haben, ist seit bestehen unserer Gemeinschaft immer wieder angewachsen. Mittlerweile sind es insgesamt 14 Ordenspatrone, die wir in eine I. und II. Generation einteilen können. Die sogenannte I. Generation umfasst jene Heilige, die wir schon seit den Anfängen unserer Gemeinschaft verehren oder, wie die heilige Teresa von Avila, erst kurz vor der neuen Ordensregel (2018) als Ordenspatron aufgenommen wurden.

Zu den ersten Heiligen zählen:

04.12.   Hl. Barbara
08.12.   Hl. Maria – Unbefleckte Empfängnis
19.03.   Hl. Josef
13.06.   Hl. Antonius von Padua
01.10.   Hl. Therese von Lisieux
04.10.   Hl. Franziskus
15.10.   Hl. Teresa von Avila
04.11.   Hl. Karl Borromäus

Ihr sind wir als Schwestern persönlich wie auch als Gemeinschaft geweiht. Diese Weihe an die Unbefleckte Empfängnis legen wir erstmals bei der Postulatsweihe ab. Jedes Jahr dürfen wir dieses Weiheversprechen am 08. Dezember erneuern und uns damit ihrer mütterlichen Sorge anvertrauen. Maria ist das Vorbild für uns. In ihr sehen wir, wie es schon der heilige Augustinus ausgedrückt hat, die „Gussform Gottes“, in der wir uns geistlich formen lassen.

Dementsprechend ist der 08. Dezember, das Hochfest der ohne Makel der Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria, unser Patrozinium, auf das wir uns mit einer Novene und einem „Anbetungstriduum“ vorbereiten.

Der Heilige Josef nimmt nach der Gottesmutter eine Sonderstellung unter unseren Ordenspatronen ein. Während die Gottesmutter die Herrin unseres Hauses ist, ist Josef der treue Verwalter, auf den wir uns verlassen können. Er ist seit Bestehen unserer Gemeinschaft unser guter Hausvater, aber auch unser geistlicher Leiter, dem wir unsere zeitlichen sowie inneren Nöte und Sorgen gerne anvertrauen. Bei ihm, dem Nährvater Jesu und Bräutigam der Jungfrau Maria, wissen wir, dass unsere Anliegen in guten Händen sind.

Dass in den ersten Zeilen unserer Chronik ausschließlich der heilige Franziskus als Ordenspatron genannt wird, findet seinen Grund darin, dass von der Gründung unserer Gemeinschaft im Jahr 1865 bis zur Errichtung der Kongregation im Jahr 1928 alle Schwestern Mitglieder des Dritten Ordens des heiligen Franziskus waren. Bis heute ist er für uns ein bedeutender Heiliger und ein Vorbild in der gelebten Armut, der Einfachheit als auch im Gottvertrauen geblieben.

Schon zu Lebzeiten unserer Gründerin kam der heiligen Barbara eine besondere Verehrung zu. Als Namenspatronin von Mutter Barbara wurde ihr in unserer ersten Kapelle ein Glasfenster gewidmet. Mit Barbaras Bereitschaft, für ihre Liebe zu Christus sogar in den Tod zu gehen, gibt sie uns ein starkes Zeugnis, der Berufung treu zu bleiben und der Liebe zu Christus nichts vorzuziehen.

Karl Borromäus ist einer unserer vierzehn Ordenspatrone, die uns nicht nur Fürsprecher sind, sondern uns auch an unsere geistlichen Wurzeln erinnern. Unsere Verbundenheit mit diesem heiligen Reformbischof beruht auf der Gegebenheit, dass an seinem Festtag unsere erste Kapelle geweiht wurde. Außerdem war er der Namenspatron von H. H. Karl Engelhofer, des geistlichen Begleiters unserer Gründerin. Karl Engelhofers Engagement verdanken wir es, dass Mutter Barbara Gottes Werk beginnen konnte. Karl Borromäus Liebe zu den Kranken und Armen verbindet ihn mit unserem Gründungscharisma, der Armen- und Krankenpflege.

Der heilige Antonius verbindet uns mit unseren geistlichen Wurzeln, die wir auch im Dritten Orden des heiligen Franziskus finden. Seine ersten Schritte im Ordensleben machte der Franziskaner in einem Augustinerkloster, so wie auch unsere Gemeinschaft von Augustiner Chorherren über viele Jahrzehnte begleitet und unterstützt wurden. Dankbar denken wir daran, dass H.H. Karl Engelhofer aus dem Stift Vorau unserer Gründerin jederzeit eine feste Stütze in der Gründung und in den Anfängen unserer Gemeinschaft war. Es braucht auch Heilige, die uns daran erinnern, wo wir herkommen und uns helfen, das Erbe unverfälscht weiterzutragen, hinein in eine neue Zeit mit neuen Anforderungen, denen wir mit dem Reichtum unseres Charismas und unserer Spiritualität begegnen können.

Die ersten Jahre in einer Ordensgemeinschaft sind meistens sehr entscheidend für ein gelungenes Ordensleben, denn im Noviziat wird der Grundstein dafür gelegt. Als Fürsprecherin für unser Noviziat rufen wir die heilige Therese vom Kinde Jesu an, die im Karmel von Lisieux den jungen Schwestern häufig mit Rat und Tat zur Seite gestanden ist. Deshalb wurde ihr auch die Sorge um unsere Novizinnen, wie auch für unsere Novizenmeisterin anvertraut, damit die Ordensausbildung gut gelingen kann.

Teresa von Avila, der großen Kirchenlehrerin und Meisterin des inneren Gebetes, haben wir unsere Junioratsschwestern anvertraut. Ihrem Beistand obliegen damit alle Schwestern von der ersten zeitlichen Profess bis zur Ablegung ihrer ewigen Profess. Die bedeutende Karmelitin wurde unseren Ordenspatronen erst am 08. Oktober 2012 feierlich hinzugefügt. Als Patronin ist sie gewissermaßen für das geistliche Wachstum unserer Ordensjugend zuständig.