Statue der Gottesmutter
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Heilige Therese von Lisieux (01.10.2012)

Das Noviziat ist sozusagen der „Brutkasten“ jeder Ordensgemeinschaft. Der Geist der Welt soll in dieser Zeit abgelegt werden und rechter Ordensgeist muss eingeübt werden. Das ist ein schöner aber manchmal auch schwieriger Prozess. Denn wie jeder weiß, haben alte Gewohnheiten die Gewohnheit, gerne noch ein bisschen länger zu bleiben als uns lieb ist. Und bei machen kommt uns der Verdacht, dass man sie bis ins Grab hinein nicht loswird. Deshalb hat unser Noviziat eine eigene Patronin, deren Aufgabe es ist, den Novizinnen die Einübung in die Ganzhingabe an Christus zu helfen – durch ihre Fürbitte und durch ihren geistlichen Rat.

Unsere Noviziatspatronin

ist deshalb die Karmelitin und Kirchenlehrerin Therese von Lisieux, die selbst zwar nie Novizenmeisterin war, aber im Noviziat mit Rat und Tat den jungen Schwestern beistand.

Einer ihrer Ratschläge lautet beispielsweise in der Gegenwart zu leben: „Wenn uns Verzweiflung überkommt, liegt es gewöhnlich daran, dass wir zuviel an die Vergangenheit und die Zukunft denken.“

Therese lehrt, dass Gott niemanden überfordert: „Der Herr verlangt von uns keine großen Taten, sondern nur Hingabe und Dankbarkeit. Er braucht unsere Werke nicht, sondern allein unsere Liebe. … Seitdem ich begriffen habe, dass ich aus mir selbst nichts wirken kann, schien mir die Aufgabe, die mir übertragen wurde, nicht mehr schwierig, ich fühlte, dass nur Eins Not tut: mich mehr und mehr mit Jesus zu vereinen, und dass das Übrige mir hinzu gegeben werde.“

Das Buch „Allein die Liebe. Ein Lebensbrevier aus tausend Texten der Theresia von Lisieux“ gehört zur Standardliteratur der Novizinnen und begleitet die Schwestern über das Noviziat hinaus durchs ganze Leben. Der „kleine Weg“, wie Therese ihren Weg zur Heiligkeit nannte, ist für jeden zu beschreiten. Zitate wie: „Ich begriff, dass ohne die Liebe alle Werke ein nichts sind, selbst die großartigsten.“, oder „Jesus fordert keine großen Taten, sondern nur Hingabe und Dankbarkeit.“, zeigen uns schon das Wesen dieses „Kleinen Weges“ auf, der sich in dem Wort: „Allein die Liebe zählt.“, verdichtet und die Liebe als einzige Richtschnur des Lebens aufzeigt.