Statue der Gottesmutter
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Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria (08.12.2012)

Sie, unsere Frau, ist heute unsere Freude.“, bejubelt der Benediktiner und Theologe Eadmer († 1124) das heutige Festgeheimnis. Er spricht zu Maria: „O Maria, Unsere Frau, der Herr hat dich zu seiner einzigartigen Mutter gemacht und dich so als Gebieterin und Herrscherin des Universums eingesetzt. Auf diese Bestimmung hin hat er dich durch das Wirken seines Geistes im Schoß deiner Mutter vom Augenblick deiner Empfängnis an geformt.“ (...) „Wenn ich aber das Übermaß der göttlichen Gnade in dir betrachte, so erkenne ich, von welch unermesslicher Höhe dein Platz ist. Du stehst, wie dein Sohn, höher als alles je Geschaffene. Und daraus ziehe ich den Schluss, dass du bei deiner Empfängnis nicht demselben Gesetz der menschlichen Natur unterworfen hast sein müssen wie die anderen menschlichen Wesen. Durch das überaus hohe Maß der dir zugestandenen Gnade bist du vor allem Schaden der Sünde bewahrt geblieben: ein einzigartiger Gnadenerweis und eine dem menschlichen Begreifen unzugängliche göttliche Tat!“

Unbefleckte Empfängnis

Im Dogmatische Apostolisches Lehrschreiben Ineffabilis Deus geht Papst Pius IX. auf den Sündenfall des Menschen ein und stellte fest: „Das, was durch den ersten Adam gefallen war, sollte durch den zweiten weit glücklicher wieder aufgerichtet werden. Deshalb wählte Er von Anfang an und schon vor aller Zeit für Seinen Eingeborenen Sohn eine Mutter aus, und bestimmte, dass Er von ihr in der glückseligen Fülle der Zeiten als Mensch geboren werden sollte. Ihr erzeigte Er mehr als allen anderen Geschöpfen Seine besondere Liebe und fand in dieser Einen Sein höchstes Wohlgefallen. Daher hat er sie, weit mehr vor allen Engeln und Heiligen, mit dem aus der Schatzkammer der Gottheit geschöpften Reichtum der Gnadengaben wunderbar überhäuft, dass sie von jeder Makel der Sünde allzeit frei, ganz schön und vollkommen, eine Fülle der Unschuld und Heiligkeit besaß, wie eine größere unter Gott nicht vorstellbar ist und niemand außer Gott sie jemals erreichen kann. Ganz dem entsprechend errang Sie, jederzeit im Glanze vollkommenster Heiligkeit erstrahlt und gänzlich unversehrt von dem Makel der Erbsünde, den vollen Triumph über die alte Schlange.“ Auf Bildern und Gemälden der Unbefleckten Empfängnis wird der Sieg Marias über den Teufel auch symbolhaft angedeutet, indem die heilige Jungfrau meist mit einem Fuß, manchmal auch mit beiden Füßen auf der Schlange steht. Auch in unserer Kapelle steht Maria mit beiden Füßen fest auf dem Kopf und auf dem Schwanz der Schlange – und wir verstehen: Maria macht keine halben Sachen.

Pius IX. ging in dem oben erwähnten Schreiben auch auf das Wirken seiner Vorgänger ein und sagte: „Es war ihr Bestreben, die bereits vorhandene Verehrung mit allen Mitteln zu fördern und auszubreiten, indem sie Ablässe gewährten, und Städten, Provinzen und Ländern gestatteten, die Gottesmutter unter dem Titel der Unbefleckten Empfängnis zur Patronin zu erwählen. Vereinigungen, Kongregationen und fromme Bruderschaften wurden von ihnen bestätigt, deren Gründung die Verehrung der Unbefleckten Empfängnis zum Ziel hatte. Sie sparten nicht mit Lob gegenüber denjenigen, die mit frommem Sinn Ordenshäuser, Krankenhäuser, Altäre und Gotteshäuser unter dem Namen der Unbefleckten Empfängnis errichteten, oder sich unter Auferlegung eines Eides dazu verpflichteten, mit allen Kräften für die Unbefleckte Empfängnis der Gottesmutter einzutreten. Mit ganz besonderer Freude verordneten sie, dass das Fest der Unbefleckten Empfängnis mit der gleiche Feierlichkeit und derselben Rangstufe zu erfolgen hat, wie das Fest ihrer Geburt.“

„Sie, unsere Mutter, ist unsere Hoffnung.“

Den Vorzug, der Unbefleckten Jungfrau und Gottesmutter Maria geweiht zu sein, erkannte auch unsere Gründerin Mutter Barbara Sicharter. Weil sie wie Maria auf Gottes Willen gehört hatte, dürfen wir uns heute Schwestern von der Unbefleckten Empfängnis nennen und sein. Für diese Berufung danken wir Gott, wie auch der Gottesmutter und unserer Gründerin.

Vereint mit Pius IX. dürfen auch wir über unsere Ordenspatronin sagen: „Sie ist unsere ganze Hoffnung und unser vollstes Vertrauen. Ganz schön ist sie und ohne Makel. Sie hat das giftige Haupt der grausamen Schlange zertreten und dem Erdkreis das Heil gebracht. Sie ist der Ruhm der Propheten und Apostel, die Ehre der Blutzeugen, die Freude und Krone der Heiligen, die sicherste Zuflucht, die treue Behüterin aller Gefährdeten des ganzen Erdkreises, die mächtige Mittlerin und Versöhnerin bei ihrem eingeborenen Sohne, der herrlichste Schmuck, die Zierde der heiligen Kirche und ihre unüberwindliche Schutzwehr. Stets hat sie alle Irrlehren vernichtet und die gläubigen Völker den größten Drangsalen entrissen.“ Und was sie an ganzen Völkern getan hat, das tut sie auch für uns und jeden, der sich ihr anvertraut und überlässt.

O Maria, ohne Makel der Erbsünde empfangen, bitte für uns, die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen. Amen.