Statue der Gottesmutter
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Barbarazweige - Zweige der Hoffnung (04.12.2014)

Der Legende nach soll sich ein Zweig im Gewand der heiligen Barbara verfangen haben, als die junge Frau von ihren Peinigern in den Kerker geführt wurde. Barbara hatte Erbarmen mit dem Zweig und stellte ihn ins Wasser, woraufhin der Zweig am Tag ihrer Hinrichtung erblühte. In Erinnerung an diese Begebenheit stellten Verehrer der Heiligen ebenfalls Zweige ins Wasser, in der Hoffnung, dass die Ästchen Blüten treiben. Die blühenden Obstzweige, zumeist von einem Apfel-, Birn- oder Kirschbaum abgeschnitten, bringen mitten in der kalten, dunklen Winterzeit einen Hauch von Frühling ins Haus.

Viel Aberglaube rankt sich seit jeher um diese geheimnisvollen Zweiglein, die in der Welt der Heiden als Orakel für gute Ernte oder eine anstehende Heirat missbraucht wurden. Die christliche Symbolik hingegen hat mit magischem Denken nichts zu tun. Sie will nur gleichnishaft Zeichen sein für Christus.

Denn die scheinbar toten Zweige, die in nur wenigen Tagen aufblühen und ihre hellen Blüten zeigen, wollen uns in der Heiligen Nacht das Leben verkünden, das in Christus, dem Licht der Welt, zu uns gekommen ist. „In ihm war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen.“, bekannte Johannes am Beginn seines Evangeliums. (Joh 1,4) „Aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, Gnade über Gnade.“ (Joh 1,16)

Das ist der Grund, warum auch wir hoffen dürfen, dass unser Leben, das durch die Sünde Adams dem Tod verfallen war, in Christus neu erblüht für die Ewigkeit. Wie der Zweig aus sich heraus nicht blühen kann, so können auch wir nicht aus eigener Kraft das ewige Leben wieder erlangen. Es ist Christus, der uns in der Kraft des Heiligen Geistes zum ewigen Leben aufblühen lässt. Mögen uns diese Zweige helfen, diese Wirklichkeit immer besser zu begreifen.