Statue der Gottesmutter
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Hochfest der Unbefleckten Empfängnis (08.12.2013)

„Heute feiern wir eines der schönsten und am meisten geliebten Feste der allerseligsten Jungfrau: das Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria. Maria hat nicht nur keinerlei Sünde begangen, sondern wurde sogar vor jenem dem Menschengeschlecht gemeinsamen Erbe bewahrt, das die Erbschuld ist, und zwar aufgrund der Sendung, zu der Gott sie von jeher bestimmt hatte: die Mutter des Erlösers zu sein. All dies ist in der Glaubenswahrheit der »Unbefleckten Empfängnis« enthalten.“

Mit diesen Worten fasste Benedikt XVI. am 8. Dezember 2006 das heutige Festgeheimnis zusammen. Bei dieser Ansprache erklärte er weiter: „Die biblische Grundlage dieses Dogmas findet sich in den Worten, die der Engel an die junge Frau aus Nazaret richtete: »Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir« (Lk 1,28).

 

»Begnadete«

– im griechischen Original »kecharitoméne« – ist Marias schönster Name, der Name, den Gott selbst ihr gegeben hat, um zu zeigen, daß sie seit jeher und für immer die Geliebte und Erwählte ist, dazu auserwählt, das kostbarste Geschenk aufzunehmen: Jesus, »die fleischgewordene Liebe Gottes« (Enzyklika Deus caritas est, 12).“

Durch diese Erwählung hat Maria für Zeit und Ewigkeit einen einzigartigen Platz in der Schöpfung und im Herzen Gottes. Der heilige Eadmer gibt seiner Bewunderung Ausdruck, indem er zu Maria spricht: „Wenn ich aber das Übermaß der göttlichen Gnade in dir betrachte, so erkenne ich, von welch unermesslicher Höhe dein Platz ist. Du stehst, wie dein Sohn, höher als alles je Geschaffene. Und daraus ziehe ich den Schluss, dass du bei deiner Empfängnis nicht demselben Gesetz der menschlichen Natur unterworfen hast sein müssen wie die anderen menschlichen Wesen. Durch das überaus hohe Maß der dir zugestandenen Gnade bist du vor allem Schaden der Sünde bewahrt geblieben: ein einzigartiger Gnadenerweis und eine dem menschlichen Begreifen unzugängliche göttliche Tat!“

Diese Tat des Höchsten macht Maria zu einem einzigartigen Geschöpf, das uns in seiner Reinheit und Makellosigkeit als nachahmenswertes Vorbild vor Augen gestellt wird. „Du bist der Ruhm Jerusalems, du die Freude Israels und der Stolz unseres Volkes.“, beten wir in der heutigen Vesper. Ludwig Maria Grignion nannte sie „die Gussform Gottes“, in die wir uns hineinschmiegen dürfen, um ihr gleichförmig zu werden. Noch bevor Maria Gottes Gussform für uns wurde, wurde sie für Gott selbst zur menschlichen Form, in die sich der Vater seinen Sohn eingesenkt hat, damit er von ihr Fleisch annehmen konnte. Maria formte und prägte Jesu Herz und Geist durch ihr Leben. Sein Menschsein war ein Spiegelbild ihres Menschseins. Gemeinsam suchten sie Gottes Willen zu erkennen und zu erfüllen. Vertrauen wir uns Maria an, die auserwählt wurde, uns durch Gottes Sohn die Erlösung zu bringen und uns zu ihm zurück zu führen. Um Maria gleichförmig zu werden und so in der Nachfolge Christi sicher voranschreiten zu können, beten wir in den Laudes: „Rufe uns zu dir, Jungfrau Maria, damit wir dir folgen. Dein Name ist wie duftendes Salböl.“ Folgen wir dem Duft der Unbefleckten und nehmen wir den Duft ihrer makellosen Reinheit in uns auf., damit auch wir gleich Maria, dem Urbild der Kirche, „Duft verströmen wie der Weihrauch“ und „Blüten treiben wie die Lilie.“ (vgl. Sir 39,14)