Statue der Gottesmutter
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Teresa von Avila (15.10.2012)

Zum ersten Mal feierten wir heuer unsere neue Ordenspatronin Teresa von Avila, der wir die Sorge für unsere jungen Schwestern während der Zeit des Juniorates anvertraut haben.

Die bedeutende Karmelitin, die 1970 durch Papst Paul VI. zur Kirchenlehrerin erhoben wurde, setzte für die Reform des Karmeliterordens ihre kämpferische Natur ein und erneuerte so nicht nur den Ordensgeist, sondern gründete zum Teil gemeinsam mit dem heiligen Johannes vom Kreuz 32 Klöster. Die tatkräftige Karmelitin war ganz ergriffen von der Barmherzigkeit Gottes, so dass sie sagen konnte: „Wohin sich mein Geist auch drehen mag und wenden, ich finde nur Barmherzigkeit.“ Deshalb schrieb sie: „Die Überschrift meines Lebens sollte lauten: Die Erbarmung Gottes.“ Dieses Wissen um die erbarmende Liebe ihres Schöpfers machte sie zu einer selbstbewussten Frau, die sich sicher war: „Gott und ich – wir zusammen sind immer die Mehrheit!“

Über das Gebet

Das Gebet verstand die große Mystikerin „als ein Gespräch mit einem Freund, mit dem wir oft und gern allein zusammenkommen, um mit ihm zu reden, weil er uns liebt.“ Aber die humorvolle Heilige, die von sich selbst sagen konnte: „Ich bin ein Weib und obendrein kein Gutes!“, kennt auch den Grund, warum viele Gläubige ihr Gebetsleben an den Haken hängen: „Der Mensch hat aus lauter Faulheit das Gespräch mit Gott aufgegeben.“ Bodenständig und unverblümt war ihr Umgang mit den Menschen wie mit Gott selbst. Einmal beklagte sie sich im Gebet über all die vielen Drangsale und Widerwärtigkeiten, unter denen sie zu leiden hätte, worauf ihr der Herr antwortete: „So behandle ich meine Freunde", worauf Teresa in ihrer leidenschaftlichen Art erwiderte: „Darum hast Du auch nur so wenige."

Ihre Christusbeziehung war für sie nichts Fiktives sondern gelebte Wirklichkeit, echte Begegnung, innige Gemeinschaft mit dem Bräutigam ihrer Seele. Sie betete gerne und pflegte den vertrauten Umgang mit Gott und blieb gerade durch ihre Frömmigkeit ein Mensch, der mit beiden Beinen im Leben stand und den Anforderungen des Alltags fest ins Auge sah. Umso frömmer eine Seele sei, umso normaler müsse sie sich geben, war Teresas Ansicht, die sie wohl auch zu jenem Gebet veranlasste: „Vor törichter Andacht und sauertöpfischen Heiligen bewahre uns, o Herr!“ Sie hatte die Gewissheit: „Gott will, dass der Mensch seinen Spaß hat.“ Damit aus uns keine „sauertöpfischen Heiligen“ werden, fordert Teresa uns auf: „Tu deinem Leib des Öfteren etwas Gutes, damit deine Seele Lust hat, darin zu wohnen.“, denn „eine beengte Seele kann Gott nicht freudig dienen.“ Und für jene, die Gott noch nicht gefunden oder wieder verloren haben, hält Teresa von Jesus folgendes Wort parat:

„Gott ist so groß, dass er es wohl wert ist, ihn ein Leben lang zu suchen“, denn

„SOLO DIOS BASTA! – Gott alleine genügt!