Statue der Gottesmutter
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Teresa von Avila - Ordenspatronin (15.10.2018)

In unserer Gemeinschaft erhielt die spanische Heilige, Teresa von Avila, das Patronat für unser Juniorat – die jungen Schwestern. Die „große Terese“ muss man nicht großartig vorstellen. Als Ordensreformerin, vielbeschäftigte Klostergründerin und Kirchenlehrerin ist sie den meisten sicher hinreichend bekannt. Was aber immer gut tut, ist in ihren Schriften zu schmökern. Mit viel Humor und großer Klarheit bringt sie die Dinge auf den Punkt.

Sr. Teresa von Jesus hat einen Satz geprägt, der unserer heutigen Gesellschaft sicher sehr entgegenkommt: „Gott will, dass der Mensch seinen Spaß hat.“ Gott will, dass wir in der Freude leben – aber ohne zu sündigen. Es ist klar, dass, wenn der Mensch nach Gottes Abbild geschaffen ist, nur deshalb die Sehnsucht nach Freude, nach Spaß, nach einem humorvollen Leben haben kann, weil Gott Freude ist; weil er Humor hat.

Ein weiteres Wort der heiligen Teresa lässt uns an den Schönheitskult und Gesundheitswahn unserer Generation denken: „Denn unser Leib hat einmal den Fehler, dass er umso mehr Bedürfnisse entdeckt, je mehr er gepflegt wird.“  Jeder kann sich selbst prüfen: Was haben wir noch vor zwanzig oder dreißig Jahren benötigt, um uns wohl und gepflegt zu fühlen? Und welche Bedürfnisse werden uns heute suggeriert, die man stillen muss, um sich gesund und schön und dem Mainstream entsprechend zu fühlen? Machen wir mit? Oder erlauben wir uns, bescheidener zu sein?

Teresa beklagte schon damals ein anderes Problem, das auch wir heute immer mehr feststellen müssen – und das vielleicht auch mit einem übertriebenen Körperkult und einer fehlgeleiteten Spaßgesellschaft zu tun hat: „Der Mensch hat aus lauter Faulheit das Gespräch mit Gott aufgegeben.“ Gehören auch wir zu denen, die zu träge geworden sind, um sich für ein Gespräch mit Gott Zeit zu nehmen? Sicher findet jeder da oder dort einen Moment der Stille, um zu beten. Es ist in erster Linie eine Frage der Priorität, ob und wieviel Zeit wir finden, um mit dem Herrn zu reden, bei ihm zu bleiben und auszuruhen.

Auch für ein gutes und heiligmäßiges Zusammenleben hat sie uns ein Zitat hinterlassen, das nicht nur für Ordensfrauen gilt: „Liebt die Tugenden eurer Schwestern und denkt nicht an ihre Fehler.“ Bleiben wir nicht allzu gern bei den Fehlern der anderen stehen und verlernen dadurch, ihre guten Seiten zu sehen und anzuerkennen? Der Mensch ist ein sehr „hinfälliges“ Wesen und es wäre nicht Teresa, wenn sie nicht auch dafür eine Erklärung hätte: „Gar oft erlaubt der Herr, dass wir fallen, damit die Seele demütig wird.“

Ein andermal stellte sie fest: „Ich vermag nicht einzusehen, wie man Demut ohne Liebe oder Liebe ohne Demut habe oder haben könne.“ Viele wagen erst gar nicht, um die Demut zu bitten, weil sie die Demütigungen fürchten. Teresa will uns die Demut dennoch schmackhaft machen, denn sie erklärte: „Wahre Demut beunruhigt, verwirrt und stört die Seele nicht, sondern bringt ihr Frieden, Trost und Ruhe.“ Dass sie selbst demütig war, beweist eine Äußerung über sich selbst: „Niemals wird man mich so schlecht behandeln, wie ich es verdiene.“ Zu ihren berühmtesten Worten gehört sicher das nachstehende und bekannte „Nada de turbe“: "Nichts soll dich ängstigen, nichts dich erschrecken. Alles vergeht, Gott ändert sich nicht. die Geduld erreicht alles. Wer Gott besitzt, dem kann nichts fehlen. Gott alleine genügt!"