Statue der Gottesmutter
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Heiliger Antonius von Padua – Ordenspatron (13.06.2015)

Der heilige Antonius von Padua ist einer unserer Ordenspatrone, die wir täglich um ihre Fürsprache anrufen. Er war Prediger mit Leib und Seele, immer bereit, das Wort Gottes zu verkünden. Und wenn die Menschen die Frohe Botschaft nicht hören wollten, dann kam es auch vor, dass er den Vögeln und den Fischen predigte. Diesen Verkündigungseifer hat Gott zeichenhaft gewürdigt: Bei mehrmaligen Graböffnungen – zuletzt 1981 – fand man neben dem Skelett des Heiligen auch seine Zunge und seine Stimmbänder erhalten.

Sein Redetalent wurde offenbar, als sich Antonius in Forli aufhielt, und er anlässlich einer Priesterweihe anstelle des verhinderten Festredners predigen sollte. In aller Bescheidenheit stieg er auf die Kanzel und verkündete das Wort Gottes in solcher Vollmacht, dass die Zuhörer meinten, so habe noch nie jemand zu ihnen gesprochen. Von da an wurde der demütige Franziskanerpater von seinen Oberen zum Volksprediger bestimmt. Antonius nahm kein Blatt vor den Mund, sprach die Irrlehren und Missbräuche seiner Zeit offen an und erntete mit großer Geduld und Güte die Umkehr vieler Herzen. Nicht zuletzt ließen sich die Menschen durch seinen lauteren Lebenswandel zum rechten Glauben bekehren, denn Antonius lebte, was er predigte: „Unsere Sprache ist eindringlich, wenn unser Tun redet. Ich beschwöre euch daher: lasst doch euren Mund verstummen und eure Taten reden.“

Neben seiner Predigt- und Lehrtätigkeit war das Leben des Heiligen ausgefüllt mit innigem Gebet und zahlreichen Leitungsaufgaben. Er selbst war als Wohltäter der Armen und Unterdrückten bekannt. Obwohl gesundheitlich angeschlagen, verbrachte er viele Stunden im Beichtstuhl. Im Dienst für Gott und an den Menschen schonte er sich nicht, fand kaum Zeit zum Essen und gönnte sich nur wenig Ruhe. Mit Recht kann man seine eigenen Worte auf ihn selbst anwenden: „Die Gnade erfasst alles und lässt keinen Winkel frei.“ Wegen seiner bedeutenden theologischen Abhandlungen wurde er im Jahr 1946 zum Kirchenlehrer ernannt. Sein missionarischer Eifer vermochte das Angesicht Europas entscheidend zu verändern. Auch in unsere Zeit hinein spricht der heilige Antonius ein aufrüttelndes Wort: „Gottes Schutz scheint uns leicht entbehrlich, solange wir ihn besitzen. Zu unserem eigenen Nutzen und Wohl entzieht ihn Gott zuweilen, damit wir erkennen, dass ohne Gottes Schutz der Mensch ein reines Nichts ist.“ Vertrauen wir uns, unser Land und ganz Europa dem fürbittenden Gebet des heiligen Antonius an, und beten wir mit ihm jenes Gebet, das er schon zu seinen Lebzeiten gesprochen hatte: „O Herr, verlasse jene nicht, die du erlöst hast. Verlasse sie nicht, die nur dich besitzen.“