Statue der Gottesmutter
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Eucharistisch

Als die Schwestern schon die Messerlaubnis hatten und das Allerheiligste in der Hauskapelle aufbewahrt wurde, konnte Mutter Barbara, wegen ihres kranken Fußes, gewöhnlich doch nur kommunizieren, wenn dort eine Hl. Messe gelesen wurde. Dies geschah damals zweimal in der Woche. Barbara, die nie von sich selbst redete,
entschlüpfte einmal die Bemerkung:

„Mir kommt vor, ich muss den Tabernakel aufreißen!“

-- Dienerin Gottes M. Barbara Sicharter

Wer auf Christus vertraut, kann nur fröhlich sein

Ein Mensch, der seine ganze Hoffnung und Zuversicht auf Christus gesetzt hat, kann nur fröhlich sein. Diese andauernde Heiterkeit und ihr vertrauensvoller Gleichmut in allen Lebenslagen, die an Mutter Barbara beobachtet und bezeugt wurden, waren eine Frucht der Anbetung und der sakramentalen Verbundenheit in der Kommunion.

Pius Fank schrieb über Barbara Sicharter: „In diese gnadenvolle Verbindung zwischen Christus und ihrer Seele können wir nun freilich nicht forschend eindringen. Jede begnadete Seele ist für uns ein Geheimnis. Wir wissen nur, dass sie Wohnung des dreieinigen Gottes, dass sie ein lebendiger Tabernakel Christi ist. Alle Liebesflammen, die aus einer hochbegnadeten Christenseele schlagen, sind zuletzt Flammen aus dem Herzen Jesu. Was zwischen Barbara und Jesus vorging, können wir nur ahnen. Zunächst deutet darauf hin die beseligende Freude, die sie erlebte, wenn sie stundenlang vor dem Tabernakel knien und beten konnte.“

Diese Liebe zur Anbetung lehrte Mutter Barbara durch ihr eifriges Beispiel auch ihre Mitschwestern. Das war mit ein Grund, warum sich der damalige Dechant Remigius darum bemühte, dass den Schwestern gewährt wurde, das Allerheiligste in ihrer Kapelle aufzubewahren, weil er überzeugt war, dass in dieser Schwestern- und Spitalskapelle Jesus in der Eucharistie mehr angebetet werde als in der Pfarrkirche.

Bis heute ist uns die Liebe zur Anbetung ein heiliges Erbe unserer Gründerin geblieben. Ihrem Beispiel folgend besuchen wir Jesus im Allerheiligsten so oft als möglich. Von allem, was Mutter Barbara uns hinterlassen hat, ist die Sehnsucht nach der Vereinigung mit Jesus im Tabernakel der wohl bedeutendste geistliche Nachlass, den sie uns zurückgelassen hat. Wie Barbara Sicharter versuchen auch wir aus dem Quellgrund der Gnade jene Kraft zu schöpfen, die wir für unseren Dienst an den Menschen benötigen. Wie sie erleben auch wir, dass beständiger Friede und gelassene Freude nur in Christus zu finden sind. Im Allerheiligsten findet jede Seele jene Nahrung, die sie im Glauben, in der Liebe und in der Hoffnung erstarken lässt.

Seit 1885 hatten die Schwestern eine eigene Hauskapelle, die schlicht und klein zum gemeinsamen Gebet einlud. Dreizehn Jahre musste Mutter Barbara darauf warten, dass Jesus im Allerheiligsten in diese kleine Kapelle einziehen durfte. Der 04. November 1903 zählte zu den glücklichsten Tagen im Leben unserer Gründerin. Denn an diesem Festtag des heiligen Karl Borromäus wurde nicht nur die erste heilige Messe in der Schwesternkapelle zelebriert, sondern auch jene erste Hostie konsekriert, die danach im Tabernakel dauerhaft in der Kapelle zur Anbetung aufbewahrt werden durfte. Pius Fank hielt zu diesem Ereignis folgendes fest: „Als zum ersten Mal das Wandlungsglöcklein erklang, weinten die zwanzig Schwestern, die um den Altar knieten, Tränen beglückender Freude. Von nun an konnten sie mit dem eucharistischen Herrn der Welt unter einem Dache wohnen. Schwester Barbara hatte den Gipfel ihrer irdischen Wünsche erreicht. Über ihre Schwestern und ihre Anstalt wachte nun der Herr. Von da an war sie meist in der Kapelle vor dem Tabernakel zu finden.“

Mutter Barbara erkannte klar, dass das Gebet und die Anbetung überaus gnadenvoll sind, jedoch die eucharistische, sakramentale Vereinigung mit Christus in der Kommunion nicht ersetzen können. Jesus so oft als möglich in der konsekrierten Hostie zu empfangen, und damit in ihr Herz aufzunehmen, war ihr tiefstes Verlangen.

Zur Heiligen Messe mussten die Schwestern in den ersten Jahrzehnten in die Stiftskirche gehen. Auch ab 1903 wurde die Heilige Messe nicht alle Tag in der Spitalskapelle gefeiert, sodass die Schwestern an den restlichen Tagen in die Stiftskirche gingen.

Als sich Mutter Barbara 1898 auf dem Weg in die Stiftskirche den Fuß brach, der sie nach schlechter Verheilung fortan dazu zwang mit Krücken zu gehen, war für sie der Weg ins Stift Vorau zu beschwerlich geworden. Damals hatten die Schwestern noch nicht die Messerlaubnis, sodass Barbara Sicharter mehrere Jahre lang nur ganz selten kommunizieren konnte.

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,Mir kommt vor, ich muss den Tabernakel aufreißen.‘

Pius Fank vermerkte dazu: „Als 1900 Dechant Karl erkrankte, vertrat ihn Chorherr Leo Friesenbichler einige Zeit in der geistlichen Leitung der Schwestern. Dieser muss eine hohe Meinung vom Innenleben Barbaras gewonnen haben, denn er äußerte sich einmal zu den Schwestern:

,Ich fühle mich verpflichtet, Schwester Barbara die heilige Kommunion öfter zu bringen.‘ Als die Schwestern schon die Messerlaubnis hatten und das Allerheiligste in der Hauskapelle aufbewahrt wurde, konnte Barbara gewöhnlich doch nur kommunizieren, wenn dort eine heilige Messe gelesen wurde. Dies geschah damals zweimal in der Woche. Barbara, die nie von sich redete, entschlüpfte einmal die Bemerkung: ,Mir kommt vor, ich muss den Tabernakel aufreißen.‘ Diese Worte machen es mehr als wahrscheinlich, dass sie sehr gelitten hat, weil sie nicht öfter kommunizieren konnte.“

Zu jener Zeit war ihr der Kommunionempfang nur an den beiden Tagen in der Woche möglich, an denen die Heilige Messe in der Schwesternkapelle gefeiert wurde. Für die restlichen fünf Tage blieb ihr nur das Verlangen Jesus zu empfangen. Viele Stunden verweilte sie in dieser Sehnsucht vor dem Allerheiligsten.

„Um ihr Verlangen stillen zu können,“ berichtet Fank, „war Barbara zu großen Opfern bereit. Sie wusste, dass am Nachmittag öfter ein Chorherr ins Spital kam, um einen Kranken zu besuchen oder zu versehen. So blieb sie an Tagen, an denen keine heilige Messe war, oft über Mittag hinaus nüchtern. Während sie früher gewöhnlich kein Frühstück genommen hatte, rührte sie jetzt oft auch das Mittagessen nicht an; sie schenkte es einem Armen oder ließ es wieder wegtragen. Wenn dann zufällig ein Chorherr zu einem Kranken kam, ließ sie ihn bitten, er möge ihr die heilige Kommunion reichen, sie sei noch nüchtern. Wer solche Opfer bringt, um kommunizieren zu können, darf gewiss ganz anders als die Durchschnittschristen die Anrufung der Herz-Jesu-Litanei beten: ,Herz Jesu, du König und Mittelpunkt aller Herzen, erbarme dich unser!‘

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Zeichen der Verehrung

Die Dienerin Gottes Mutter Barbara Sicharter, die vorerst nur privat verehrt werden darf, war und ist für uns Schwestern, aber auch für viele Gläubige, ein nachahmenswertes Beispiel des christlichen Lebens. Menschen, die sie zu ihren Lebzeiten kannten, nannten sie eine Heilige. Ohne dem Urteil der Kirche vorzugreifen, geben wir hier einige Zeugnisse wieder, die H.H. Pius Fank in seiner Biografie über Barbara Sicharter gesammelt hat. Wenn auch Sie ähnliche Erfahrungen machen durften, bitten wir Sie, uns diese mitzuteilen.

Besserung des Gesundheitszustandes

Der Priester J. G. aus G. schrieb am 20. September 1944 folgenden Bericht: „Anfang März 1944 kam ich mit einem chronischen Gallenleiden und einer schweren Magensenkung ganz entkräftet in das Krankenhaus Vorau. Die Entkräftung war so weit fortgeschritten, dass ich zwölf Tage nicht zelebrieren konnte. Am 24. März zelebrierte ich zum erstenmal wieder, doch war ich so schwach, dass ich nicht fähig war, die Kommunion zu spenden. Ende März machte ich nun eine Novene zu Schwester Barbara, ging täglich zu ihrem Grab und setzte mein ganzes Vertrauen auf ihre Fürsprache.

Tatsächlich besserte sich von da an der Zustand wesentlich. Seit dieser Zeit hatte ich keinen Anfall, ich kam zu Kräften und konnte arbeitsfähig das Krankenhaus verlassen.“

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Das Bild „Lebenswerk der Ordensgründerin Sr. Barbara Sicharter“ aus dem Bilderzyklus von Karin Wimmer, zeigt die betende Mutter Barbara. Ihr Leben ist ganz Christus geweiht. Auf ihren Armen trägt sie auf der einen Seite die Kranken und auf der anderen Seite ihre Mitschwestern. Aus dem Gebet erhält sie die Kraft. Die betenden Hände sind wie eine Flamme, das Gesicht ist ganz ins Licht hineingenommen und der Friede Christi, der sich auf sie senkt, ist ihr Schmuck. Durch diese Kraft und Ausstrahlung angezogen, erheben sich die Kranken von ihren Betten und werden in das Licht hineingenommen. Christus selbst nimmt sich ihrer an. Sr. Barbara wird zur Mittlerin und Stütze.

Erhebet die Herzen

In jeder Heiligen Messe fordert uns der Priester auf: „Erhebet die Herzen!“ Und wir antworten reflexartig: „Wir haben sie beim Herrn!“ Haben wir unsere Herzen aber wirklich beim Herrn, der in den Himmeln lebt und im Altarsakrament gegenwärtig ist? Haben wir unsere Herzen beim Herrn, wenn wir unseren Brüdern und Schwestern begegnen, in denen Christus verborgen lebt?

 

Das Herz ist ein erdlastiges „Organ“, das sich so sehr nach dem Ausruhen sehnt, dass es sich am Liebsten auf dem nächsten Stein niederlassen würde. Das Erheben der Herzen erfordert aber ein aktives Handeln unsererseits, einen Kraftakt gegen die Schwerkraft. Dabei hilft uns der Heilige Geist, der unser Herz auf Gott hinweist und diesem erdlastigen Herzen Flügel verleiht, die es Gott entgegentragen. Gleichzeitig ist dieses Herz auch von einer inneren Unruhe getrieben, weil es Gott sucht. Häufig aber sucht es Gott in den irdischen Dingen – also bodennah, weil es sich von alleine nicht in die überirdische Wirklichkeit erheben kann. Dazu braucht es den Geist.

Das Herz ohne Geist ist wie ein Huhn ohne Flügel! Augustinus von Hippo sagte dazu treffend: „Geschaffen hast du uns auf dich hin, o Herr, und unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir.“

 

Um in Gott zu sein, muss sich das Herz erheben, zu Christus, der uns in den Himmel vorausgegangen ist. Augustinus sagt: „Er ist schon über die Himmel erhoben. Dennoch leidet er noch auf Erden alle Mühen und Plagen, die wir, seine Glieder empfinden. Das bezeugte er von oben, als er rief: Saul, Saul, warum verfolgst du mich? – und – Ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich aufgenommen.“

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Überall dort, wo wir das Gebot Jesu befolgen – Liebt einander, wie ich euch geliebt habe – leben wir schon im Reich Gottes. Dort, wo Menschen einander aufrichtig lieben, dort ist auch Friede. Krieg und Zerstörung auf unserem Planeten sind die sichtbaren Auswirkungen des geistliche Kampfes, der in der Heiligen Schrift beschrieben ist: „Denn wir haben nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern gegen Mächte und Gewalten, gegen die Weltherrscher dieser Finsternis, gegen die bösen Geister in den himmlischen Bereichen.“ (Eph 6,12)

Die Botschaften von Fatima sind ein Aufruf, diesen geistlichen Kampf mit den Waffen Gottes – Gebet und Liebe – zu kämpfen. Als Königin vom heiligen Rosenkranz gibt uns Maria eine mächtige Waffe in die Hand: den Rosenkranz! Sr. Lucia sagte: „Es gibt kein Problem, sage ich dir, egal wie schwierig es ist, das wir nicht lösen können durch das Gebet des heiligen Rosenkranzes.“ Papst Pius XI. legt den Menschen folgenden Rat ans Herz: „Wenn ihr euch Frieden in euren Herzen, in euren Häusern und in euren Ländern wünscht, versammelt euch jeden Abend um den Rosenkranz zu beten. Lasst nicht einmal einen Tag vergehen ohne ihn gebetet zu haben, egal wie beschäftig ihr vielleicht seit.“

Fatima ist ein Weg des Erkennens der geistlichen Wirklichkeit, in der wir stehen, und der Buße und Umkehr. Die Hilfe, die uns Maria gibt, ist der Rosenkranz. In diesen drei Dingen – Erkennen, Umkehren und Beten – liegt die Hoffnung auf Frieden und Heil. Fangen wir an zu beten! Maria hilft uns dabei.

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Mütterlich

Wenn Mutter Barbara eine Schwester in den Krankendienst schickte, besprengte sie diese mit Weihwasser und segnete sie wie ihr Kind, indem sie ihr auf Stirne, Mund und Brust ein Kreuzzeichen machte.

Hierauf entließ sie die Schwester, wobei sie ihr mit ermutigendem Lächeln die Versicherung gab:

„Ich werde schon für dich beten!“

-- Dienerin Gottes M. Barbara Sicharter

Aufbauend

Mutter Barbara grübelte nie über das Wann und Wie der Erhörung. Mit vollster Zuversicht und Ruhe tröstete sie die zuweilen ratlosen und mutlosen Schwestern mit den schlichten Worten:

„Schauen wir nur zu beten!
Unser Herrgott wird schon sorgen!“

-- Dienerin Gottes M. Barbara Sicharter

Ihr Biograf Pius Fank schildert die Verabschiedung einer Schwester, die zum Hauskrankendienst aufbrach:
Mutter Barbara trug der Schwester „vor allem auf, mit dem Kranken recht lieb und gut zu sein.
Dann kniete die Schwester vor der Oberin nieder.

Diese besprengte sie mit Weihwasser und segnete sie wie ihr Kind,
indem sie ihr auf Stirn, Mund und Brust das Kreuzzeichen machte.
Hierauf entließ sie die Schwester,
indem sie ihr mit ermutigendem Lächeln die Versicherung gab:

Ich werde schon für dich beten!“

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Mit Sorgfalt und Bedacht wählte Mutter Barbara jene Schwestern aus, welche sie in die Häuser schickte, immer darauf bedacht, dass diese auch die nötige innere wie auch geistliche Reife für den Dienst fern des schützenden Klosters besaßen.

Jüngere Schwestern sandte sie aus diesem Grund nie alleine aus, besonders dann, wenn sie weite Wege zurückzulegen hatten. Die „gute alte Zeit“ war für die damals jungen Frauen sittlich und moralisch gesehen wohl doch keine so gute Zeit. Trotzdem war Mutter Barbaras Handeln nie von Ängstlichkeit gezeichnet, wohl aber von kluger Vorsicht und Umsichtigkeit geprägt.

Dass alle Schwestern, vor allem aber die jüngeren unter ihnen, von ihren Diensten immer wieder unbeschadet ins Kloster heimkehrten, verdankten sie in erster Linie Mutter Barbaras treuem Gebet. Darin waren sich die Schwestern einig.

Mutter Barbara selbst stellte ihr Arbeiten und Tun ganz in den Dienst Gottes, dem sie blind vertraute. Mit unerschütterlichem, heroischen Glauben legte sie ihm ihre Nöte und Sorgen ans Herz. Und von diesen hatte sie, als Leiterin einer wachsenden Gemeinschaft und eines aufstrebenden Krankenhauses, eine ganze Menge.

Geld und Lebensmittel waren immer knapp. Aber Mutter Barbara verzweifelte nie, sondern vertraute sich der Fürsorge des himmlischen Vaters an. Vermutlich liegt ihre hervorragende Fähigkeit, den Menschen Mutter zu sein, gerade darin begründet, dass sie sich zuallererst und zutiefst als Kind Gottes sah. In der Erfahrung der sorgenden und behütenden Liebe Gottes – und auch der Gottesmutter – lernte Barbara Mutter zu sein. Als Kind Gottes spiegelte sie seine Liebe wieder, so wie Kinder jene Liebe an andere wiedergeben, die sie von ihren Eltern empfangen haben.

Die Gottesmutter Maria war ein vollkommenes Kind Gottes – und als solches wurde sie erhöht zur Mutter Gottes und zur Mutter aller Menschen. Im Kindsein sind wir besonders empfänglich für die Liebe und fähig, diese empfangene Liebe zu verinnerlichen und sie dann, in der selben Weise weiterzugeben, wie wir sie empfangen haben. Umso ungetrübter unsere Liebe zu Gott ist, umso ungetrübeter können wir sie empfangen und weitergeben. Mutter Barbara hat ihr Leben ganz auf Gott bezogen gelebt und diese empfangene Liebe in mütterliche Liebe umgewandelt.

Sie wusste, wie weit sie selbst handeln konnte und musste, um den Menschen Gutes zu tun. Sie erkannte aber auch ganz klar, dass das Gebet die stärkste Macht ist, um anderen zu helfen. Wo sie ihre Schwestern nicht mehr selbst begleiten konnte, da war das Gebet der verlängerte Arm, mit dem sie ihre Schwestern beschützen konnte. Verfügte sie nicht über das Nötigste, so wusste sie, dass sie es durch ihr Gebet von Gott her erlangen konnte. Das bekannte Krapfenwunder und die Berichte, dass unter Barbaras segnender Hand das Essen letztendlich doch für alle reichte, wenn sie selbst es verteilte, sind nur einige plakative Zeugnisse für ihr Gottvertrauen und die Macht ihres Gebetes.

Mutter Barbara vertraute und mit diesem Vertrauen vermochte sie ihrem Schöpfer alles abzuverlangen. Mit Vorliebe kniete sie in der Stiftskirche in Vorau vor dem Gandenbild Mariens, der Immerwährenden Hilfe, um das helfende Eingreifen des Himmels in den großen und kleinen Anliegen zu erbitten. Mit großem Vertrauen suchte Barbara auch Zuflucht zur Mutter des Guten Rates, vor allem dann, wenn sie selbst ratlos war. Nicht zuletzt suchte unsere Gründerin Erhörung in den verschiedensten Angelegenheiten bei Jesus im Tabernakel, vor dem sie viele Stunden im Zwiegespräch verweilte.

Pius Fank schrieb über Mutter Barbara:
„Welch ein wunderbares Vertrauen zu Gott musste doch in ihrer Seele gereift sein,
wenn sie nicht über das Wann und Wie der Erhörung grübelte,
sondern mit vollster Zuversicht und Ruhe
die zuweilen ratlosen und mutlosen Schwestern
tröstete und aufmunterte mit den schlichten Worten:

Schauen wir nur zu beten! Unser Herrgott wird schon sorgen!“

Mutter Barbara lebte schon damals jenes Geheimrezept,
das Jesus Sr. Faustyna Jahre später anvertraute:
Jesus, ich vertraue auf dich!

Für Mutter Barbara waren das keine bloßen Worten. Sie füllte diesen Gebetsruf mit ehrlichem, aufrichtigem Vertrauen, ohne sich darum zu sorgen, wann und wie Gott ihr Bitten erhören wird. Hauptsache, sein Wille geschieht. Sie betete. Und damit war es gut. Damit hat sie ihre Sorge abgegeben, wie Don Dolindo, ein Zeitgenosse Mutter Barbaras letzter Jahre, die Menschen später lehrte: „Jesus, sorge du!“

Dieses Vertrauen, dass Gott ihre Sorgen zu seinen Sorgen macht und sich darum in einer Weise kümmert, die seiner wohlwollenden Liebe entspricht, verlieh Mutter Barbara jene Gelassenheit, die sie brauchte, um ihren Mitschwestern, den Kranken, Armen und Hilfesuchenden, Mutter sein zu können.

Zeichen der Verehrung

Die Dienerin Gottes, Mutter Barbara Sicharter, die vorerst nur privat verehrt werden darf, war und ist für uns Schwestern, aber auch für viele Gläubige, ein nachahmenswertes Beispiel des christlichen Lebens. Menschen, die sie zu ihren Lebzeiten kannten, nannten sie eine Heilige. Ohne dem Urteil der Kirche vorzugreifen, geben wir hier einige Zeugnisse wieder, die H.H. Pius Fank in seiner Biografie über Barbara Sicharter gesammelt hat. Wenn auch Sie ähnliche Erfahrungen machen durften, bitten wir Sie, uns diese mitzuteilen.

Heilung einer todkranken Dreijährigen

Das Mädchen M. K. aus S., drei Jahre alt, wurde am 10. Dezember 1942 wegen arger Bauchschmerzen und Fieber ins Krankenhaus in V. gebracht. Die ärztliche Untersuchung ergab Lungenentzündung und schwere Bauchfellentzündung. Das Kind litt sehr unter der von der Bauchfellentzündung hervorgerufenen Darmlähmung.

In der dritten Krankheitswoche zeigten sich starke Fieberschwankungen. Auf die Frage der Mutter, wie es mit M. stehe, gab der Arzt zur Antwort: „Sehr schlechte Herztätigkeit, es ist keine Aussicht, Sie müssen jeden Augenblick gefasst sein.“

In der Vertretung des Arztes der Anstalt kam ein zweiter Arzt, der sich auch der Mutter gegenüber sehr bedenklich äußerte mit den Worten: „Es ist ganz schlimm.“

Hierauf traten neue Entzündungsherde in der Lunge auf; die Kleine war ganz abgemagert und vom Fieber vollständig entkräftet – dem Tode nahe.

Nun begann die Mutter eine Novene zu Schwester Barbara und betete am Grab derselben für ihr Töchterlein. Von da an besserte sich der Zustand des Kindes. Am 28. März 1943 wurde es geheilt aus dem Krankenhaus entlassen.

 

Das Grab unserer Gründerin, der Dienerin Gottes Mutter Barbara Sicharter, lädt auch heute noch auf dem Stiftsfriedhof in Vorau zum stillen Gebet und Gedenken ein. (siehe Bild)

 

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Mit der Mutterschaft, die Gott der Frau in wahrsten Sinn des Wortes in den Schoß gelegt hat, hat Gott etwas so Wunderbares geschaffen, dass er über das Wunder der Mutterschaft auch seinen Sohn zu uns gesandt hat.

In Maria hat Jesus dieselbe Erfahrung gemacht, die ausnahmslos alle Menschen machen: das Heranwachsen in einer geschützten Umgebung, die Wärme und Geborgenheit vermittelt. Auch Jesus, der sich als Brot des Lebens später selbst an die Menschheit verschenkt hat, hat sich anfangs ausschließlich von Maria ernährt.

Geistlicher Weise will uns Maria auch Nahrung sein. Sie ernährt uns mit dem, was in ihrem Schoß gewachsen ist: Mit Christus, der sich uns schenkt im eucharistischen Mahl. Sie ist nicht nur die Gebärerin und Ernährerin Christi, sie ist auch die geistliche Gebärerin und Ernährerin unserer Seelen. Sie reicht uns die Muttermilch ihrer Liebe und das Brot des Lebens, das Christus ist.

Sie hat uns in Christus geboren als den einen Leib, der die Kirche ist und dessen Haupt ihr Sohn ist. Wir haben also allen Grund, am Muttertag nicht nur der leiblichen Mutter zu danken, sondern auch unserer himmlischen Mutter unsere Liebe und Aufmerksamkeit zu schenken. Denn eines haben Kinder und Mütter gemeinsam: Sie haben dieselbe Mutter: Maria! Und sie sind Geschwister im Herrn.

Allen Müttern wünschen wir Gottes Segen für ihr mütterliches Wirken!

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Danach greift er Joh 10,15 auf und interpretiert das Christuswort: „Es ist, als sage er offen: Dass ich den Vater kenne und vom Vater erkannt werde, besteht darin, dass ich mein Leben für meine Schafe gebe. Von diesen Schafen sagt der Herr abermals: „Meine Schafe hören auf meine Stimme, ich kenne sie, und sie folgen mir.“, und etwas weiter oben heißt es: „Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein und aus gehen und Weide finden.“ Er wird ausgehen zum Glauben, und eingehen aber vom Glauben zur Schau, von der Gläubigkeit zur Anschauung, und er wird Weide finden beim ewigen Gastmahl.“

Gregor der Große fragte sich, worin diese Nahrung bestehen wird, die der Gute Hirte den Schafen in den Himmelsauen geben wird. Letztendlich kam er zu dem Schluss, dass die Schafe sich von der inneren Freude ernähren werden.

„Die Weide der Auserwählten“, erklärt Papst Gregor I., „ist das allzeit gegenwärtige Angesicht Gottes: Da es ohne Unterlass geschaut wird, wird die Seele ohne Ende mit der Speise des Lebens gesättigt.“

Seit der Himmelfahrt Christi, weilt Jesus, der Gute Hirte, nicht mehr unter uns. Er hat einen Stellvertreter eingesetzt: Petrus, den Fels der Kirche. Der Heilige Vater ist der Gute Hirte auf Erden, dem die Herde anvertraut ist, um sie zu den grünen Auen des Himmels zu leiten.

Den Frieden und die Freude der Ewigkeit können wir schon hier auf Erden genießen, und zwar bei jeder Eucharistischen Anbetung.

Papst Franziskus sagte einmal: „Man muss das Herz weit machen. Es tut not, aus dem kleinen Zimmer unseres Egos herauszukommen und in den großen Raum des Staunens und der Anbetung einzutreten.“

Die Gemeinschaft mit Jesus gibt uns das Leben, die Freude, den Frieden, die Dankbarkeit, schlichtweg alles, was das Herz begehrt.

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Gute Hirten sind auch die Bischöfe, und jeder Priester, der sich durch die Weihe in den Dienst Gottes gestellt hat.

Aber Gute Hirten fallen nicht einfach so vom Himmel, sie müssen erbetet werden.

 

Deshalb ruft die Kirche jeweils am vierten Ostersonntag dazu auf, für die Hirten der Kirche zu beten und um gute geistliche Berufe zu bitten.

 

Die Aufforderung Jesu, bittet und euch wird gegeben, ist immer brandaktuell und dringend.

Gerade wenn es um geistliche Berufe geht, ist unser Gebet ausdrücklich gefragt, besonders in unseren Breiten.

Europa braucht wieder junge, eifrige und missionarische Priester, die dem Volk mit Mut und Elan vorangehen; diese aber sind eine Frucht unseres Gebetes.

 

Wenn wir den Herrn der Ernte nicht bitten, neue Arbeiter in seinen Weinberg zu rufen, werden die Arbeiter ausbleiben und die Schafe werden rast und ruhelos umherirren, weil sie keine Hirten haben, die sie zu den erfrischenden Quellen der Sakramente führen.

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In Maria finden wir eine Tatkräftige Helferin in diesen Anliegen.

In Maria finden wir eine Tatkräftige Helferin in diesen Anliegen.
Sie ist die gute Hirtin der Hirten wie auch der Schafe.

 

Sie hilft uns als Fürsprecherin bei Gott.

Maria unterstützt die Hirten in ihrem Hirtenamt
und sie weiß auch
die verlorenen Schäfchen zu suchen
und zur Herde zurückzuführen.

Wie bei der Erlösung,
so ist Maria auch bei Leitung der Kirche
dem Guten Hirten
eine ihm entsprechende Stütze und Hilfe.

 

Das Gebet für unsere Priester
muss ein Dauerbrenner in unserem Gebetsleben sein,
denn sie sind für die Kirche existentiell notwendig,
weil nur sie die Sakramente spenden können.

Damit verbinden sie uns
mit Christus sakramental,
damit wir Rebzweige am Rebstock bleiben
und geistlich nicht verdorren.

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Maria, die schönste Schäferin

  1. Maria, die schönste Schäferin, ein getreue Hirtenfrau.
    Sie tut ihre Schäflein weiden auf der schönen, grünen Au.
    Sie nimmt ihren Hirtenstecken, tuat die Schaf vom Schlaf aufwecken.
    Lauf, mein Schäflein, Schäflein lauf nur hin zu Maria,
    der Schäferin.

 

  1. Es ist ja schon oft geschehen, dass ein Schäflein lange Zeit
    sich von seiner Herd entschlagen und geloffen von der Weid.
    Sie hats gsuacht und wiedergfunden,
    hats errett von Höllenhunden
    Lauf mein Schäflein, Schäflein lauf nur hin,
    zu Maria, der Schäferin.

 

  1. Maria wird sie genennet, ist zu finden alle Stund.
    Sie tut ihrem Schäfer klagen,
    dass viel Schäflein gehn zugrund.
    Dass schon viel von ihr gegangen,
    von den Wölfen werden gefangen
    Lauf mein Schäflein, Schäflein, lauf nur hin,
    zu Maria, der Schäferin.

 

  1. Nun, ihr Schäflein, all zusammen, lauft zu dieser Gnadentür.
    Sie wird allen Trost erteilen und euer Seel erquicken hier.
    Kommt nur her und tut euch laben
    sie wird euch kein Bitt abschlagen.
    Lauf mein Schäflein, Schäflein lauf nur hin,
    zur Maria, der Schäferin.
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