Statue der Gottesmutter
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1. Abend der Barmherzigkeit (04.06.2010)

Seit Pfingsten baten wir den Herrn jeden Tag um seinen Geist für den Abend der Barmherzigkeit. Es war uns nicht wichtig, dass viele kommen (natürlich freuten wir uns, dass es so war), sondern dass  der Herr jene rufen möge, die in seelischer Not sind und der Heilung ihrer Seele bedürfen.
Schon die Vorbereitung brachte Überraschungen, weil viele versuchten auf ihre Weise einen Beitrag zum Gelingen des Abends zu leisten – entweder durch Gebet oder Mithilfe. Die geschmückte Kapelle erzeugte eine Atmosphäre der Ehrfurcht und des Gebetes. Es war möglich, still zu werden und in sich zu gehen, um in der Tiefe der eigenen Seele Jesus zu begegnen.

Während wir gemeinsam den schmerzhaften Rosenkranzes beteten, war Gelegenheit zur Beichte. Danach feierte Kaplan Mag. Guido Martirani aus Graz in Konzelebration mit Prälat Dr. Johannes Gamperl die Heilige Messe.

Musikalisch gestaltet wurde diese, so wie der ganze Abend, von der Familienmusik Trimmel aus Graz, mit der Gitarre unterstützt von Peter, einem Studenten. In seiner Predigt betonte Kaplan Martirani  die Wichtigkeit Mariens für unser Glaubensleben. Er meinte: „Sie ist wie eine Autobahn, über die man schneller ans Ziel, zu Jesus gelangt.“ Nach dem Schlusssegen machten wir eine Prozession um das Marienkrankenhaus. Betend und singend, mit brennenden Kerzen in den Händen, zogen wir um das Spital und erbaten den Segen Gottes für unser Haus und für die Kranken.

Bei der Marienstatue am Eck des Schwesternhauses hielten wir eine kurze Andacht mit  Neu- Einweihung und Segnung der Statue sowie mit Liedern und Gebeten. Im Zuge der Renovierungsarbeiten war auch diese alte Marienstatue mit dem Jesuskind restauriert worden, und wir freuten uns, dass sie in voller Schönheit wieder auf ihrem Platz stand. Wieder in der Kapelle angelangt, gab es eine Stunde des freien Gebetes und der Anbetung. Wegen des großen Andranges stand auch in dieser Zeit Dr. Gamperl als Beichtpriester zur Verfügung. Immer von Neuem ist es notwendig, den Blick auf jene Ereignisse in unserem Leben zu richten, in denen wir die Barmherzigkeit und die Liebe Gottes erfahren durften und dem Herrn dafür zu danken.
Kaplan  Martirani führte ganz behutsam zu dieser Danksagung hin. In dieser Haltung der Dankbarkeit für das Wirken Gottes in unserem Leben wächst auch das Vertrauen in Gottes Liebe, seine Hilfe und Barmherzigkeit in Situationen des Leides, der Bedrängnis, ja mitunter der Verzweiflung. Der barmherzige Jesus ruft uns zu diesem Vertrauen in seine Liebe. Nach dieser Gebetszeit konnte jeder, der es wollte, einen Einzelsegen bekommen.

Es war offensichtlich, dass dieser Abend viele Menschen zu einer neuen, tiefen Begegnung mit dem Herrn geführt hat. Seine Liebe war in der Gemeinschaft, im Feiern der Eucharistie, in der Beichte und im gemeinsamen Gebet  erfahrbar. Die Hinwendung zu Maria, unserer liebenden Mutter, ließ viele erneut Jesus, ihren liebenden Sohn, entdecken. Manches zuerst bedrückte Gesicht strahlte nach diesem Abend in Freude und Zufriedenheit.

Von Herzen wollen wir Gott loben und preisen, dass er uns liebt und unsere Gebete um einen Abend, getragen vom Geist Gottes, erhört hat. In diesem Sinne freuen wir uns auf den nächsten Abend der Barmherzigkeit am 2. Juli, dem Fest Mariä Heimsuchung.