Statue der Gottesmutter
Menü

1. Adventsonntag – Erinnerung und Erwartung (30.11.2014)

Mit dem Vorabend des ersten Adventsonntags treten wir in das neue Kirchenjahr ein. Der Advent, als Zeit der Erwartung des Herrn, lädt dazu ein, das Leben neu auf Gott, auf Christus hin auszurichten, der kommen wird in Herrlichkeit. Genau genommen ist unser ganzes Leben ein einziger langer Advent.

Die liturgische Adventzeit möchte uns daran erinnern, dass wir die Flamme der Sehnsucht nach dem „Licht vom Licht“, nach dem Sohne Gottes in uns wach halten. Gott kommt. Aber wie wird er uns antreffen? Schlafend oder wachend? Dankbar dürfen wir uns an sein erstes Kommen erinnern. Durch seine Menschwerdung, seiner ersten Ankunft in dieser Welt als kleines Kind, hat er der Welt das Heil gebracht, sein Erlösungswerk begonnen und 33 Jahre später am Kreuz durch Tod und Auferstehung vollendet. Als Erlöste erwarten wir nun sein zweites Kommen.

Darum lautet die Bitte in der heutigen Oration (Laudes): „Hilf uns, dass wir auf dem Weg der Gerechtigkeit Christus entgegengehen und uns durch Taten der Liebe auf seine Ankunft vorbereiten, damit wie den Platz zu seiner Rechten erhalten, wenn er wiederkommt in Herrlichkeit.“ Aus der Vesper-Oration geht hervor, wie wir uns auf seine zweite Ankunft vorbereiten sollen: durch Taten der Liebe. Der Lebensalltag eines jeden Menschen bietet dazu reichlich Gelegenheit. Die besinnliche Zeit des Advents soll eine Hilfe sein, unser Leben neu und vertiefter auch Christus hin auszurichten – unter den beiden Aspekten: Gottesliebe und Nächstenliebe. Beide müssen sich in konkreten Taten erweisen. Die Kirche gibt uns vier wichtige Heilmittel zur Vorbereitung auf Jesu Kommen am Ende der Tage, und zwar: Buße, Fasten, Gebete und gute Werke. Übrigens: die Adventsonntage sind vom Fasten ausgenommen.