Statue der Gottesmutter
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15. YOUCAT-Abend (01.04.2014)

Zum bereits 15. YOUCAT-Abend haben sich heute die Gläubigen in unserem Festsaal versammelt, um den Ausführungen des Referenten P. Lukas Hofer SAC zu folgen. Die Thematik des heutigen Abends befasste sich mit der interessanten Frage, welche der YOUCAT unter Punkt 31 stellt:

Warum gibt Gott sich einen Namen?

Wie gewohnt können Sie den Vortrag in Form einer unvollständigen Mitschrift hier wieder nachlesen.

P. Lukas: Der Name bezeichnet immer eine spezifische Person. Du sollst den Namen Gottes nicht verunehren, nicht missbrauchen. Der Name sagt uns:

Gott ist ganz konkret, er ist ansprechbar als Person. Wir können mit ihm in einen Dialog treten. Dennoch bleibt Gott ein Geheimnis, ein verborgener, ein unantastbarer Gott. Sein Wesen ist unantastbar. Wir können ihn nur auf der geistigen Ebene wahrnehmen. Jeder Mensch ist auch ein unantastbares Wesen. Unsere Tiefe ist unauslotbar, weil in ihr Gott wohnt. Aber wie gehen wir miteinander um? Kein Mensch kann ohne Gott leben. Auch der Teufel lebt aus Gott.

„Ich bin da“, das ist der Name Gottes.

Gottes Name besagt: Er ist ohne Anfang und ohne Ende, er ist in sich seiend. Jesus greift diesen Namen immer wieder auf, indem er sagt: „Ich bin.“ Der Vater spricht sich ganz aus in dem Sohn – deshalb ist er das Wort Gottes. Der Sohn schenkt sich ganz zurück an den Vater und diese Liebesbeziehung ist der Heilige Geist. Erlebe ich, dass Gott immer da ist? Kann ich das bezeugen? Er ist die objektive Wirklichkeit. Die subjektive Wirklichkeit ist oftmals anders. Jesus schreit auch am Kreuz: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Aber diese Frage ist nicht das letzte Wort. Sein letztes Wort ist: „Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist.“ Darin liegt sein Glaube.

Gott kennt keine Zeitfolge, keine Vergangenheit, keine Zukunft – bei ihm ist alles Gegenwart. Der äußere Mensch wird aufgerieben, der innere Mensch Tag für Tag erneuert. Dieses Erneuern ist ein Ganzheitswerdungsprozess.

Gott ist mit uns.

In der Schrift heißt es: „Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, sie wird einen Sohn gebären und sie wird ihm den Namen Immanuel (Gott mit uns) geben.“ (Jes 7,14) Prophetisches Reden ist nicht nur in die Zukunft blicken, sondern auch Ermutigung.

Der Name Jesus ist Erlöser – er wird sein Volk von den Sünden erlösen. Wer glaubt, hat das ewige Leben. Die zeitliche Folge der Weltschuld ist der Tod. Ihn müssen alle erleiden – außer Maria. Sie war die einzige, die ohne Erbschuld und ohne persönliche Schuld, den Tod nicht erleiden musste, sondern direkt in den Himmel aufgenommen wurde.

Im Namen Jesu ist Gott gegenwärtig. Wenn die Jünger im Namen Jesu Wunder gewirkt haben, oder Dämonen ausgetrieben haben, dann deshalb, weil im Namen Jesu Gott gegenwärtig ist.

Johannes fragte: „Bist du wirklich der Messias?“  Und Jesus ließ ihm die Antwort zukommen: „Er antwortete den beiden: Geht und berichtet Johannes, was ihr gesehen und gehört habt: Blinde sehen wieder, Lahme gehen, und Aussätzige werden rein; Taube hören, Tote stehen auf, und den Armen wird das Evangelium verkündet.“ (Lk 7,22) Die messianische Zeit war angebrochen.

Wir sind der fortlebende Christus, um die Botschaft Jesu weiter zu verkünden. Die Sünde sondert uns ab von Gott und den Mitmenschen. Wenn Jesus uns wieder vergibt, dann holt er uns wieder herein in die Gemeinschaft der Kirche. Wer nicht vergibt, hält am Unheil fest. Jesus sagte: Tote stehen auf. Wenn wir einen Menschen in unserem Herzen begraben, dann lassen wir ihn nicht leben, weil wir nicht vergeben. Erst wenn ich ihm vergebe, lasse ich ihn wieder frei und er kann wieder leben.

Jesus ist der Herr.

Wir müssen uns fragen: Unterstellen wir uns wirklich seiner Herrschaft? Stehe ich unter meinem Herrn? Der heilige Bruder Klaus betete: Mein Herr und mein Gott, nimm alles mir, was mich hindert zu dir. Mein Herr und mein Gott, gib alles mir, was mich fördert zu dir. Mein Herr und mein Gott, nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen dir.“ Das dürfen wir nicht einfach so beten, wir müssen es auch so meinen. Wer sitzt auf meinem Herzensthron? Ich oder Gott? Wer bestimmt? Wer hat das Zepter in der Hand? Wir müssen uns klar sein: Wenn ich auf meinem Herzensthron sitzen will, dann steigt Gott herunter. Gott streitet nicht mit uns – er wartet, bis wir umkehren.

Gott hat Jesus den Namen gegeben, vor dem jedes Knie sich beugen wird.

Jesus hat uns den Vater offenbart. Das ist heute so wichtig, weil so viele ohne Vater aufwachsen. Im Heilungsprozess kommen die Schreie nach dem Vater oft ans Licht. Wenn dann der Vater im Himmel als Vater angenommen wird, kommt der Vater und füllt alles aus. Ebenso ist es mit der Mutter. Wir sind alle Adoptivkinder des einen himmlischen Vaters. Deshalb sind wir Geschwister im Herrn. Alles geht vom Vater aus und geht zu ihm wieder zurück. Jesus ist der Mittler, der Gesandte, er kommt im Auftrag des Vaters. Er macht nichts aus sich selbst. „Meine Speise ist es, den Willen des Vaters zu tun“, sagt er. Er ist gekommen, um das Werk des Vaters zu Ende zu führen.

Wir sind auch alle Gesandte Jesu Christi. Geht es mir wirklich um den Willen Gottes, den wir im Gebet erkennen? Wir müssen oft darum ringen, darum kämpfen, um unseren Eigenwillen an den Willen Gottes anzugleichen. Das geschieht immer zur Ehre Gottes und zum Heil der Menschen.

„Alles meinem Gott zu Ehren“

So singen wir in einem Lied. Betrachten wir, was wir besingen, um wahrhaftig zu sein? Jesus hat nur unsere Augen, unseren Mund und unsere Hände. Er nimmt uns in den Dienst. Wenn eine Not da ist, ruft Jesus uns. Wenn wir offen sind, dann wird uns Jesus die Botschaft für den Menschen in Not ins Herz legen, damit wir es ihm sagen.

Unser Vater, dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Um welches Reich geht es mir? Sucht zuerst das Reich Gottes, sagt uns Jesus, alles andere wird auch dazu gegeben werden. Wozu Gott uns ruft, dazu gibt er auch die Gnade. Das Problem ist, dass nicht alles Gottes Wille ist, was wir tun. Der Name drückt das Wesen aus, die Identität des Menschen. Wir erben alle Eigenschaften Gottes. Wir werden vergöttlicht.