Statue der Gottesmutter
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2. Adventsonntag (09.12.2012)

Der heilige Bernhard von Clairvaux hielt eine Adventpredigt und begann mit den Worten: „Liebe Brüder, der Name Advent ist wie der aller übrigen Feste in der Welt hinreichend berühmt und bekannt. Mit seiner (tatsächlichen) Bedeutung könnte es jedoch anders sein.“

Erleben wir das nicht auch so? Statt Besinnung ist überall Hektik und Getriebe, statt innerer Einkehr hetzen die Menschen nach den besten Schnäppchen, um das Fest der Familie und des Friedens zu feiern, … Advent bedeutet für viele nur noch winterliche Romantik und (säkularisierte) weihnachtliche Atmosphäre. Alle rennen – und rennen am eigentlichen Ziel vorbei. Dieselben Gedanken und Fragen, die der heilige Bernhard im 12. Jhdt. in den Raum stellte, habe heute in unserer Spaß- und Konsumgesellschaft noch Gültigkeit:

„Sie suchen nach hinfälligen und vergänglichen Dingen. Mit wem sollen wir die Menschen dieser Generation vergleichen, die sich nicht von irdischem und leiblichem Trost losmachen und trennen können? Wahrhaftig, sie gleichen Menschen, die in Gefahr sind zu ertrinken. Man sieht, wie sie sich zu halten versuchen und um keinen Preis das Erste und Beste, das ihnen in die Hände geraten ist, was immer es ist und wenn es auch in keiner Weise helfen kann … Sie sind hinter dem Vergänglichem her und verlieren das Unvergängliche, das sie ergreifen müssten, um aufzutauchen und ihr Leben retten zu können.“

Das Fazit dieser Worte: Die Menschen ändern sich nie! Oder doch? Vielleicht der eine oder andere – noch heute?

Jesus ruft jeden einzelnen zur Umkehr, ganz still in den Herzen der Menschen spricht er sein Wort: „Siehe, ich komme bald!“ (Off 22,7) Wir müssen still werden, um ihn zu hören. „Das Herz wird erst still und glücklich, wenn Jesus mit allen guten Gedanken Herr darinnen ist.“, schrieb Albert Schweitzer, von dem auch folgendes Zitat stammt: „Wenn ein Mensch sein Herz Jesus gibt, dann ist er glücklich, dann hat er den Frieden in seinem Herzen.“

Viele Geschenke werden in der Vorweihnachtszeit gekauft, um möglichst allen Freude zu bereiten. Aber wer denkt an das Geburtstagskind? Haben Sie schon ein Geschenk für Jesus? Geben Sie ihm etwas von Ihrer Zeit, Ihre Liebe und Ihr ganzes Herz, ganz ohne Geschenkpapier und Aufputz, denn er liebt es so wie es ist. Wenn Sie Jesus und sich selbst ein großes Weihnachtsgeschenk machen wollen, dann geben Sie ihm Ihr Herz in der Beichte und Jesus wird Sie beschenken, indem er Ihr Herz wieder auf Hochglanz bringt. Dann erst werden wirklich gesegnete und frohe Weihnachten sein.