Statue der Gottesmutter
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2. Andacht zur Schmerzhaften Mutter (15.02.2013)

Die zweite Andacht zu Ehren der Schmerzen Mariens ist gebunden an die Flucht der Heiligen Familie nach Ägypten. Matthäus berichtet von diesem Ereignis, das in die frühe Kindheit Jesu fällt: „Als die Sterndeuter wieder gegangen waren, erschien dem Josef im Traum ein Engel des Herrn und sagte: Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter, und flieh nach Ägypten; dort bleibe, bis ich dir etwas anderes auftrage; denn Herodes wird das Kind suchen, um es zu töten. Da stand Josef in der Nacht auf und floh mit dem Kind und dessen Mutter nach Ägypten.  Dort blieb er bis zum Tod des Herodes. Denn es sollte sich erfüllen, was der Herr durch den Propheten gesagt hat: Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.“

Angst und Sorge bohrten sich erneut in das Herz der jungfräulichen Mutter. Aber sie gab sich der Sorge nicht hin, sondern vertraute dem Wort des Engels, der zu Josef gesprochen hatte.

Wir erleben Maria einmal mehr als die Glaubende und Vertrauende. Ihr unerschütterliches Gottvertrauen bewahrte ihr Herz im Frieden, denn sie wusste: Gott wird sorgen! Ist der Aufruf zur Flucht nicht schon das erste Eingreifen des Höchsten, um ihr Kind aus dieser Gefahr zu retten? Dankbarkeit gesellte sich zu ihrem Schmerz. Maria und Josef nehmen die Mühen und Strapazen dieser Flucht auf sich, um Jesus zu retten. Aber das Herz einer Mutter leidet, wenn sie ihr Kind in Gefahr weiß. Und es leidet, wenn sie ihren Sohn betrachtet, dem sie nichts als das Allernötigste bieten kann. Die Heilige Familie muss Zuflucht nehmen in einem heidnischen Land. Wie schon in Bethlehem, so steht ihnen auch in Ägypten wieder ein Neuanfang bevor: In einem fernen Land müssen sie sich als politisch Verfolgte und Verarmte eine neue Existenz aufbauen – für eine unbestimmte Zeit. Alles ist anders, die Sprache, das Essen, die Kultur, die Menschen, das Klima, die Religion, … Werden sie ihren Glauben leben können? Wie lange werden sie nicht mehr nach Jerusalem hinaufziehen können? Freunde und Verwandte sind weit weg. Maria grübelte nicht, gab sich düsteren Gedanken nicht hin. Sie vertraute darauf, dass Gott einen Plan hat, und dass dieser Plan für sie und ihre kleine Familie gut war. Und still brachte sie ihren Schmerz dem Vater als Opfer dar.