Statue der Gottesmutter
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2. Andacht zur Schmerzhaften Mutter (24.02.2012)

Im Zentrum der 2. Andacht zur schmerzhaften Mutter steht das Rosenkranzgeheimnis: den du, o Jungfrau, im Tempel vor Simeon aufgeopfert hast.

Maria hat das Flüchtlingsdasein am eigenen Leib erfahren. „Als die Weisen wieder gegangen waren, erschien dem Josef im Traum ein Engel des Herrn und sagte: Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter und flieh nach Ägypten; denn Herodes wird das Kind suchen, um es zu töten.“ (Mt 2,23)

Nachdem Josef im Traum die Warnung vernommen hatte, „stand er in der Nacht auf und floh mit dem Kind und seiner Mutter nach Ägypten. Dort blieb er bis zum Tod des Herodes. Denn es sollte sich erfüllen, was der Herr durch den Propheten gesagt hat: Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen“ (Mt 2,14-15; vgl. Hos 11,1).

Maria gehorchte sofort. Es ging um das Leben ihres Kindes. Gemeinsam mir dem heiligen Josef war sie verantwortlich für Gottes Sohn. Mitten in der Nacht, von einer Minute auf die andere waren sie Heimatlos. Die wenigen Habseligkeiten, die sie von Nazareth mitgenommen hatten, waren schnell eingepackt. Alles musste schnell und besonnen vor sich gehen, um das Leben des Kindes nicht zu gefährden.

Arm wie sie gekommen waren, mussten sie Bethlehem wieder verlassen, um in ein fremdes Land und in eine ungewisse Zukunft aufzubrechen. Familienbande und Freundschaften mussten abgebrochen werden, Vertrautes zurückgelassen werden. Aber für ihr Kind hat sie gerne alles verlassen.

Gott war der einzige Besitz der Heiligen Familie. Wie Theresa von Avila Jahrhunderte später, wird auch Maria gedacht haben: „Gott alleine genügt!“
Maria ist vertraut mit den Nöten und Ängsten der Heimatlosen und Bedrängten. Vergessen wir in diesen Tagen die unzähligen Flüchtlinge nicht. Bringen wir sie zu Maria, sie wird sie zu trösten wissen.