Statue der Gottesmutter
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3. Adventsonntag: "Gaudete" (16.12.2012)

„Gaudete in Domino semper“, „Freut Euch im Herrn allezeit!“, lautet der Introitus des dritten Adventsonntag und eröffnet damit die Vorfreude auf die Geburt Jesu.

Mit Maria sind wir „in guter Hoffnung“ und in „freudiger Erwartung“ dessen, der unser Heil ist. In der Tageslesung (Zef 3,14) vernehmen wir die Worte: „Juble, Tochter Zion! Jauchze, Israel! Freu dich, und frohlocke von ganzem Herzen, Tochter Jerusalem!“ und der Prophet Jesaja (12,2) verkündet: „Ja, Gott ist meine Rettung; ihm will ich vertrauen und niemals verzagen. Denn meine Stärke und mein Lied ist der Herr. Er ist für mich zum Retter geworden.“

Ebenso erschallt die Stimme des Apostels Paulus (Phil 4,4), der ausruft: „Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch!“ Symbolhaft wird diese Vorfreude auf das Kommen unseres Erlösers in der liturgischen Farbe Rosa ausgedrückt.

„Und heute, brauchen die Menschen heute noch einen Erlöser?“, richtete Benedikt XVI. während der Generalaudienz (20.12.2006) die Frage an uns alle und sprach weiter: „Oft sieht es so aus, dass viele Gott als jemanden oder etwas betrachten, das nicht in den Bereich unserer Interessen fällt. Man lebt, als ob es ihn nicht gäbe oder sogar, als ob er ein Hindernis für unseren Erfolg wäre, das umgangen werden muss, um auf der Strasse des Erfolgs voranzukommen. Und dennoch sind die Menschen unzufrieden, wissen, dass alles dies nicht ausreicht, erwarten eher unbewusst das Kommen eines Erlösers, im letzten das Kommen Christi, des einzigen wirklichen Erlösers der Menschen. Unsere Aufgabe als gläubige Christen ist es, ihnen mit dem Zeugnis unseres Lebens die Wahrheit von Weihnachten glaubhaft zu machen: dass Christus allein alles menschliche Sehnen nach Heil und Frieden stillen kann.“ Über den erwarteten Retter weiß Thomas von Kempen zu sagen: „Er weiß, wann und wie er dich errettet, darum musst du dich ihm ganz überlassen. – Gottes Sache ist es, zu helfen und aus jeder Verwirrung zu retten.“

Eine Möglichkeit, um den Verwirrungen der vermarkteten Vorweihnachtszeit zu entfliehen und sich in der Adventzeit auf das Wesentliche zu konzentrieren, erwähnte Papst Benedikt am dritten Adventsonntag beim Angelus: „Einer schönen, altbewährten Tradition gemäß wird in vielen Familien gleich nach dem Fest der Unbefleckten Empfängnis mit dem Aufbau der Krippe begonnen, gleichsam um jene Tage voll sehnsüchtiger Erwartung, die der Geburt Jesu vorangingen, zusammen mit Maria zu erleben. Das Aufstellen der Krippe zu Hause kann sich als einfache, aber wirksame Methode zu Darlegung und Weitergabe des Glaubens an die Kinder erweisen. Eine Krippe hilft uns bei der Betrachtung des Mysteriums der Liebe Gottes, der sich in der Armut und Einfachheit der Grotte von Betlehem offenbart hat.“ Diesen schönen und tiefsinnigen Brauch pflegt seit jeher auch unser Noviziat. Für 10 kleine Opfer, die sie dem Jesuskind schenken, dürfen sie einen Strohhalm in die Krippe legen. Und so füllt sich die kleine Krippe von Tag zu Tag zeichenhaft mit Stroh, damit das Jesuskind zu Weihnachten auf ein weiches Lager gebettet werden kann. Denn wie das Stroh die Schlafstätte angenehmer macht, so werden durch die Opfer auch die Herzen sanfter und liebevoller. Und darüber freuen sich Jesus und Maria wohl am meisten.