Statue der Gottesmutter
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3. YOUCAT-Abend (02.04.2013)

Der Ostermontag ist ja geradezu wie geschaffen, um Glaubensgespräche zu führen, heißt es doch im Tagesevangelium: „Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus hinzu und ging mit ihnen. … Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht.“ (Lk 24,15.27) Die Vorträge und die anschließenden Glaubensgespräche wollen genau das ermöglichen: Dass Jesus in unsere Mitte kommt, um uns den Glauben anhand der Schrift zu erschließen. Der heutige YOUCAT-Abend befasste sich mit den Fragen YC 8 und YC 9 aus dem Jugendkatechismus. Die Antworten zu den beiden Fragen können sie dort nachlesen. Einige Impulse, die P. Lukas Hofer SAC beim heutigen Vortrag dazu gegeben hat, fassen wir im Anschluss wieder aus einer Mitschrift zum Nachlesen zusammen.

Die Frage YC 8 lautet: Wie offenbart sich Gott im Alten Testament?

P. Lukas führte dazu aus: Die Menschheitsgeschichte ist eine Liebes- und Lebensgeschichte Gottes mit uns. Jeder Mensch könnte seine eigene Liebesgeschichte mit Gott schreiben. In der Genesis lesen wir, dass Gott die ganze Schöpfung aus dem Nichts erschuf. Alles hat seinen Ursprung in ihm. Gott Vater ruft durch seinen Sohn, durch die Kraft des Heiligen Geistes, alles ins Leben. In der Schöpfung schuf Gott Mann und Frau einander zugeordnet. Gott nimmt den Mensche in den Dienst zur Neuschöpfung. Wir alle sind nur, weil Gott es wollte.

Der Mensch ist die Krönung der Schöpfung, dem Gott alles anvertraut hat. Die ganze Schöpfung hat eine Ordnung, nach der der Mensch sich zu richten hat. Gott sagte: „Von allen Bäumen des Gartens darfst du essen, doch vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse darfst du nicht essen; denn sobald du davon isst, wirst du sterben.“ (Gen 2,16-17) Was gut und böse ist, das sagt mir Gott. Deshalb müssen wir Gott fragen, was gut für uns ist.

Der Ungehorsam gegen Gott ist die Urschuld des Menschen. Sie lässt den Segen in Fluch verwandeln. Das Misstrauen gegen Gott ist die Folge: Die Menschen haben sich vor Gott versteckt. Aber Gott fragt: Wo bist du? Er geht jedem nach und bleibt treu. Auch das Misstrauen zwischen den Menschen ist in der Urschuld begründet. Der Mann will die Frau beherrschen und die Frau den Mann. Das ist die Folge der unerlösten Natur. Der erlöste Mensch gibt sich dem anderen hin. Aber der unerlöste Mensch emanzipiert sich gegeneinander und Gott gegenüber. Neid und Eifersucht sind die Früchte. Das sehen wir bei Kain und Abel.

Gott offenbarte sich in den Zeichen der Natur: Die Sintflut war die Antwort Gottes auf die Sündenflut der Menschheit. Die Natur leidet Gewalt durch den Menschen. In Babylon führte der Hochmut zur Sprachverwirrung. Bis heute verstehen wir einander nicht. Deshalb müssen wir miteinander ins Gespräch kommen.

Nach der Sintflut setzte Gott den Regenbogen an den Himmel als Bundeszeichen: Gott ist treu – er steht zu mir. Er steht zu seinem Wort. Auch zu meiner Berufung.

Gott beruft Abraham, durch den alle Geschlechter Segen empfangen. Mit ihm schließt er einen Bund. Gott gibt Mose seinen Namen preis: „Ich bin der Ich-bin-da!“ Auch mit Mose und seinem Volk schließt er am Sinai einen Bund. Gott ist der Anfang ohne Ende. Er ist nur Liebe. Er überreicht die 10 Gebote als Leitlinien, damit wir am Leben bleiben. Die 10 Gebote beginnen mit der Selbstoffenbarung Gottes: Ich bin Gott, der dich herausgeführt hat aus Ägypten …

Bei Ezechiel spricht Gott: Ich schenke ihnen ein anderes Herz und schenke ihnen einen neuen Geist.
Das Brautkleid, das wir in der Taufe empfangen haben, wird immer wieder schmutzig. Dann können wir zum Bräutigam gehen, denn er wäscht es in seinem kostbaren Blut und es wird wieder strahlend weiß. Wiederum heißt es bei Ezechiel: Ich gieße reines Wasser über euch aus, dann werdet ihr rein. Ich reinige euch von aller Unreinheit und von allen euren Götzen. Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch. Ich nehme das Herz von Stein aus eurer Brust und gebe euch ein Herz von Fleisch. Ich lege meinen Geist in euch und bewirke, dass ihr meinen Gesetzen folgt und auf meine Gebote achtet und sie erfüllt. Dann werdet ihr in dem Land wohnen, das ich euren Vätern gab. Ihr werdet mein Volk sein und ich werde euer Gott sein.

Wir müssen uns fragen: Jesus, sind diese Gedanken, die ich habe, auch deine Gedanken? Sind meine Wege auch deine Wege?

Bei Hosea spricht Gott: Ich traue dich mir an auf ewig; ich traue dich mir an um den Brautpreis von Gerechtigkeit und Recht, von Liebe und Erbarmen, ich traue dich mir an um den Brautpreis meiner Treue: Dann wirst du den Herrn erkennen.

YC 9: Was zeigt Gott von sich, wenn er seinen Sohn zu uns schickt?

P. Lukas: Gott Vater gibt sich in seinem Sohn ganz und restlos.

Jesus sagte: Ich und der Vater sind eins. (Joh 10,30) Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will. (Mt 11,27)

Gott ist nur Liebe, nur Licht; Alles Leid und alles Böse in der Welt hat nie den Ursprung in Gott, sondern kommt aus der Gebrochenheit des Menschen. Jesus hat die ganze Menschheitsschuld, die ganze Weltschuld, auf sich genommen und gesühnt und den Tod vernichtet durch seine Liebe: Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt. (Joh 15,13)

Jesus sagt am Kreuz: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. (Lk 23,24) Er entschuldigt uns. Wenn Gott uns vergibt, wird er uns unsere Schuld nie mehr vorführen.

In der Welt ist die Stabilität nicht zu finden – sie ist nur in Gott zu finden, er bleibt immer!