Statue der Gottesmutter
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Nachtgebet zum Jahreswechsel (31.12.2015)

Wie schnell die Zeit vergeht, zeigt uns unter anderem auch der Silvesterabend und das bei uns seit vielen Jahren stattfindende Gebet zum Jahreswechsel. Betend, singend, dankend und lobpreisend verbringen wir mit den Gläubigen, die sich zu diesen Gebetsstunden bei uns einfinden, die letzten Stunden des Jahres.

In der heiligen Messe, die symbolisch zur Brücke vom alten zum neuen Jahr wird, wir feiern sie jedes Mal um 23:30 Uhr, verdichtet sich dann in der Feier des eucharistischen Opfers das Dank- und Bittgebet. Es ist ein ergreifendes Erlebnis: Während draußen Feuerwerkskörper jeweils nur für wenige Augenblicke ihre leuchtende Pracht entfalten, um im wahrsten Sinn des Wortes in Schall und Rauch aufzugehen, vollzieht sich in einem einzigen Augenblick und  in aller Stille in der Kapelle das wunderbarste Geheimnis – das Leiden, Sterben und Auferstehen Jesu Christi. Gewandelt aus Brot und Wein, durch die Vollmacht des Priesters gegenwärtig gesetzt, weilt der Herr, der alles in seinen Händen hält, mitten unter uns. Gerade in diesem Heiligen Jahr,  im Jahr der Barmherzigkeit, sind wir mehr denn je gerufen, uns vertrauensvoll Jesus, der barmherzigen Liebe, zu überlassen. Dieses Heilige Jahr ist ein großes Geschenk an die ganze Kirche – und an jeden Einzelnen von uns.

Am Ende der heiligen Messe durften alle Anwesenden noch ihren „Jahresheiligen“ aus einem Körbchen ziehen, um für das neue Jahr einen besonderen Begleiter zu haben. Der Komponist Johann Wilhelm Wilms formulierte seine Gedanken zum Neuen Jahr einmal so: „Man sagt, heute sei Neujahr. Punkt 24 Uhr sei die Grenze zwischen dem alten und dem neuen Jahr. Aber so einfach ist das nicht. Ob ein Jahr neu wird, liegt nicht am Kalender, nicht an der Uhr. Ob ein Jahr neu wird, liegt an uns. Ob wir es neu machen, ob wir neu anfangen zu denken, ob wir neu anfangen zu sprechen, ob wir neu anfangen zu leben.“ Möge es ein Jahr sein, in dem wir uns ganz der Barmherzigkeit weihen, uns dem Erbarmen Gottes hingeben, uns von seiner Barmherzigkeit erfüllen lassen, um selbst barmherziger zu werden.