Statue der Gottesmutter
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35. Priester-Donnerstag (06.09.2012)

„Wenn wir recht begreifen würden, was ein Priester auf Erden ist, würden wir sterben: nicht vor Schreck, sondern aus Liebe. Ohne den Priester würden der Tod und das Leiden unseres Herrn zu nichts nützen.“, waren die erschütternden Worte des heiligen Pfarrers von Ars, der ebenso deutlich feststellte: „Nach Gott ist der Priester alles! Erst im Himmel wird er sich selbst recht verstehen.“

Müssen wir dem Heiligen nicht Recht geben? Wer kann schon die wahre Dimension des Priestertums begreifen? Johannes Vianney erinnert uns daran, dass wir „ohne das Sakrament der Weihe“ auch „den Herrn nicht“ hätten und er führt diesen Gedanken weiter aus: „Wer hat ihn da in den Tabernakel gesetzt? Der Priester. Wer hat Eure Seele beim ersten Eintritt in das Leben aufgenommen? Der Priester. Wer nährt sie, um ihr die Kraft zu geben, ihre Pilgerschaft zu vollenden? Der Priester. Wer wird sie darauf vorbereiten, vor Gott zu erscheinen, indem er sie zum letzten Mal im Blut Jesu Christi wäscht? Der Priester, immer der Priester.“

Auf diesem Hintergrund verstehen wir auch Vianneys Aussage: „Ein guter Hirte, ein Hirte nach dem Herzen Gottes, ist der größte Schatz, den der liebe Gott einer Pfarrei gewähren kann, und eines der wertvollsten Geschenke der göttlichen Barmherzigkeit.“, denn „das Priestertum ist die Liebe des Herzens Jesu.“

Wir erleben eine Zeit, in der das Priestertum von vielen Stimmen bewusst entstellt und in den Schmutz geworfen wird. Aber das Priestertum anzugreifen bedeutet zugleich Christus, den ewig Hohenpriester anzugreifen, der das Urbild des wahren Priestertums ist. Deshalb ist es die Aufgabe eines jeden Christen, für die Priester zu beten, damit sie durch die Gnade gestärkt ihren priesterlichen Dienst als guter Hirte heilig und heiligend ausüben können.

„Oh, wie groß ist der Priester!“ rief der heilige Pfarrer von Ars aus und fuhr staunend fort: „Wenn er sich selbst verstünde, würde er sterben. Gott gehorcht ihm: Er spricht zwei Sätze aus, und auf sein Wort hin steigt der Herr vom Himmel herab und schließt sich in eine kleine Hostie ein.“ Beten wir wieder gemeinsam am nächsten Priesterdonnerstag (04.10.2012) um heilige Priester und Priesterberufungen für unsere Zeit und unser Land. Bitten wir aber auch um die Gnade, dass das ganze Gottesvolk wieder fähig wird, den Priestern jene Würde wieder zukommen zu lassen, die ihnen von Gott selbst durch das Sakrament der Weihe gegeben wurde. Bitten wir aber auch besonders für jene Priester um Gnade und Barmherzigkeit, die sich ihrer großen Auserwählung als unwürdig erwiesen haben, damit der Herr sie wieder auf den rechten Weg zurückführt. Und vor allem: Vergessen wir nicht zu danken, dass der Herr uns das Geschenk des Priestertums hinterlassen hat, damit wir gestärkt durch die heiligen Sakramente den Weg der Heiligkeit gehen dürfen.