Statue der Gottesmutter
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4. Adventsonntag (18.12.2011)

Im heutigen Evangelium spricht der heilige Erzengel Gabriel zu Maria: „Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben.“ Und der Engel erklärt Maria: „Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden.“

Der heilige Bernhard von Clairvaux tritt mit Maria in ein Gespräch: „Du hast es gehört, Jungfrau, dass du empfangen und einen Sohn zur Welt bringen wirst, nicht von einem Mann – du hast es gehört – sondern vom Heiligen Geist. Der Engel erwartet deine Antwort: Denn er muss zu dem zurückkehren, der ihn gesandt hat. Auch wir warten, du Unsere Liebe Frau. Elendig niedergedrückt von einem Urteilsspruch zur Verdammung, warten wir auf ein Wort des Erbarmens. Doch das ist es ja: Dieses Wort wurde dir zugesagt als Lösepreis unseres Heils. Stimme zu: Wir werden frei sein. … Eine kurze Antwort von dir wird ausreichen, um uns neu zu schaffen, damit wir ins Leben zurückgerufen werden.“ Eindringlich fordert Bernhard das Mädchen von Nazareth auf: „Zögere nicht länger, Jungfrau Maria, antworte! Unsere Liebe Frau, sprich dieses Wort, dass die Erde, die Hölle, ja selbst die Himmel erwarten. Denn siehe: Den König und Herrn des Alls, den es „nach deiner Schönheit verlangte“ (vgl. Ps 44,12), verlangt nicht weniger heftig nach dem Ja deiner Antwort. Von deiner Zustimmung hat er das Heil der Welt abhängig gemacht. Du hast ihm durch dein Schweigen gefallen; doch du wirst ihm mehr gefallen durch dein Wort. Denn er selbst ist es, der dich vom Himmel her anruft: „Du schönste der Frauen, lass mich deine Stimme vernehmen“ (vgl. Hld 1,8; 2,14)... Ja, antworte schnell dem Engel, oder besser: Antworte dem Herrn durch den Engel. Gib mit einem Wort Antwort und empfange das Wort; sprich dein eigenes Wort und empfange das göttliche Wort; sprich ein flüchtiges Wort und umarme das ewige Wort.“

Im Lukasevangelium hören wir die Antwort der Jungfrau von Nazareth: „Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast.“ Möge Gott auch unsere Herzen so formen, damit wir ihm jederzeit mit Maria dieses „mir geschehe“ sagen können. Bald wird Jesus wieder als kleines Kind kommen und an unser Herz klopfen. Er wird uns um unsere Liebe bitten und mehr noch: er wird uns bitten, uns lieben zu dürfen. Werden wir es ihm erlauben? Mir geschehe, wie du gesagt!