Statue der Gottesmutter
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4. Adventsonntag – Rorate! (23.12.2018)

„Tauet, ihr Himmel, von oben! Ihr Wolken, regnet herab den Gerechten! Tu dich auf, o Erde, und sprosse den Heiland hervor!“ Der vierte Adventsonntag ist bekannt unter dem Namen „Rorate“. Die Sehnsucht nach dem erwarteten Erlöser wird immer größer, das Verlangen nach ihm immer dringlicher.

Im Antwortpsalm rufen wir zu Gott: „Richte uns wieder auf, o Gott, lass dein Angesicht leuchten, dann sind wir gerettet. Du Hirte Israels, höre! Der du auf den Kerubim thronst, erscheine. Biete deine gewaltige Macht auf, und komm uns zu Hilfe! Gott der Heerscharen, wende dich uns wieder zu! Blick vom Himmel herab, und sieh auf uns! Sorge für diesen Weinstock und für den Garten, den deine Rechte gepflanzt hat. Deine Hand schütze den Mann zu deiner Rechten, den Menschensohn, den du für dich groß und stark gemacht. Erhalt uns am Leben! Dann wollen wir deinen Namen anrufen und nicht von dir weichen.“

Leicht lassen wir uns von diesen gewaltigen Worten fortreißen und in diesen sehnsuchtsvollen, fast schon ungestümen Ruf mit einstimmen. Aber wie sieht unser Leben wirklich aus? Sehnen wir uns tatsächlich nach Gott? Verlangen wir nach seiner Gegenwart? Ist unser Leben wirklich ein sehnsüchtiges Warten auf sein Kommen? Verzehren wir uns danach, bei ihm sein zu können? Wenn wir auf unser Sterben blicken: Sehnen wir uns ein Stück weit danach, weil wir wissen, dass uns dann nichts mehr von Gott trennt?

Viele Heilige kannten diese Sehnsucht nach der Ewigkeit. Manche waren hin und hergerissen zwischen der Sehnsucht, für Gott und die Menschen zu leben und andererseits heimzugehen in die Ewigkeit. Auch unsere Gründerin Mutter Barbara Sicharter kannte diese Sehnsucht nach dem Heimgang zu Gott. Eine Seele, die vor Liebe zu ihm entbrannt ist, kann nicht anders, als sich ganz nach dem Geliebten auszustrecken. Aber solange der Zeitpunkt noch nicht gekommen ist, weiß sie sich verpflichtet, Gott hier auf Erden mit Freude zu dienen. So wie Maria, der wir im heutigen Evangelium bei Elisabeth begegnen. Laden wir Maria auch immer wieder ein, in unser Leben, in unseren Alltag zu kommen, um uns Jesus zu bringen, den Retter, den wir freudig erwarten dürfen.