Statue der Gottesmutter
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4. Ostersonntag – Die Schafe finden Weide (21.04.2013)

„Die Schafe des guten Hirten finden also Weide, weil alle, die ihm mit einfältigem Herzen folgen, auf den immergrünen Weideplätzen Nahrung finden. Und was ist der Weideplatz der Schafe, wenn nicht die innerlichen Freuden eines ewig grünenden Paradieses? Denn die Weide der Erwählten ist das stets gegenwärtige Antlitz Gottes. Da man es unentwegt betrachtet, sättigt es uns ohne Ende mit einer Speise des Lebens.“, sagte Papst Gregor der Große auf das heutige Sonntagsevangelium bezogen und fuhr einladend fort: „Suchen wir also, liebe Brüder, nach dieser Weide, auf der wir unsere Freude finden, inmitten des Festes, das im Himmel von so vielen unserer Mitbürger gefeiert wird.“

Therese von Lisieux nannte das Antlitz Jesu ihre Heimat, es wurde ihr zur „lächelnden Weide“.

Papst Franziskus sagte über das Antlitz Christi auf dem Turiner Grabtuch (30. März 2013):

„Dieses Gesicht hat geschlossene Augen; es ist das Gesicht eines Toten, und doch schaut es uns auf geheimnisvolle Weise an und spricht zu uns im Schweigen. … Lassen wir uns also von diesem Blick berühren, der nicht unsere Augen sucht, sondern unser Herz. Hören wir, was er uns im Schweigen sagen will.“

Es ist der Hirte selbst, der uns zur Weide, zum Ruheland wird. Sein Blick lässt uns ruhig und still werden, wie ein Kind bei seiner Mutter. (vgl. PS 131,2) „Ich schaue ihn an und er schaut mich an“, erklärte der einfache Bauer dem heiligen Pfarrer von Ars das Wesen der Anbetung. Im Sakrament des Altares ist uns der Hirte zur Speise geworden und zur sanften Sonne (Therese von Lisieux), die uns wärmt.

„Im Leben das Sakrament zum Ausdruck bringen, das wir empfangen haben: das, liebe Brüder und Schwestern, ist unsere tägliche Aufgabe, doch ich würde sagen: auch unsere tägliche Freude!“, führt uns Papst Franziskus vor Augen. Es ist unsere höchste Berufung, die Anbetung zu leben, denn sie ist der Himmel, das Paradies, das uns in der Ewigkeit in unverhüllter Weise erwartet.

Die eucharistische Anbetung ist der vorweggenommene Himmel, in der der Glaube enthüllt, was dem Auge noch verborgen ist. Aber einmal werden wir ihn sehen von Angesicht zu Angesicht in ewiger Anbetung, die Herz und Sinn in die tiefste Freude führen wird. Das hat Jesus den Seinen, den Schafen seiner Weide, versprochen: „Ich gebe ihnen ewiges Leben. Sie werden niemals zugrunde gehen und niemand wird sie meiner Hand entreißen. Mein Vater, der sie mir gab, ist größer als alle und niemand kann sie der Hand meines Vaters entreißen. Ich und der Vater sind eins.“ (Joh 10,27-30)