Statue der Gottesmutter
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5. YOUCAT-Abend (04.06.2013)

Bereits zum fünften Mal referierte P. Lukas Hofer SAC zu einigen Fragen des YOUCAT. Sechs Termine sind bis zum Ende des von Benedikt XVI. ausgerufenen Jahr des Glaubens noch geplant. Wir laden dazu nochmals ganz herzlich ein. Es tut der Seele gut, sich in Gemeinschaft mit Glaubensfragen auseinanderzusetzen.

Beim letzten Treffen konnte der Punkt YC 12 nur kurz angerissen werden. Diesmal ging P. Lukas ausführlicher auf die Frage 12 ein, und trug anschließend seine Gedanken zu YC 13 und 14 vor. YC 15 konnte wegen der schnell verlaufenden Zeit wiederum nur kurz angesprochen werden. Die offiziellen Antworten des Jugendkatechismus können Sie unter den angegebenen Punkten im YOUCAT nachlesen. Die hier gegebenen Antworten beruhen auf einer Mitschrift des Vortrags.

YC 12 fragt: Woher wissen wir, was zum wahren Glauben gehört?

P. Lukas: Jesus ist das menschgewordene Wort des Vaters. Der Vater spricht sich ganz aus im Sohn. Und das Wort ist Fleisch geworden, hören wir im Prolog des Johannes. Die ganze Herrlichkeit Gottes ist in Jesus enthalten. Jesus sagt: Ich bin die Wahrheit. Wer Jesus begegnet, begegnet der Wahrheit. Wenn wir ihm begegnen, erkennen wir, wer wir sind. Sowohl die schriftliche als auch die mündliche Überlieferung hat ihren Quellgrund in Jesus. Nur ein Teil der mündlichen Überlieferung wurde niedergeschrieben. Jesus bleibt der einzige Meister und Lehrer zur Meisterung unseres Lebens. In ihm erleben wir das Modell unseres Menschseins. Er hilft uns in diesem Menschsein, in das wir hineinreifen. Jesus lehrt uns, wer Gott ist und wie wir leben sollen. Aber ich muss dazu mit ihm unterwegs sein, sonst kann ich ihn nicht hören. Deshalb müssen wir das Evangelium immer wieder hören und betrachten. Wenn ich in einer gewissen Situation in Angst bin, kann ich vielleicht seine Stimme hören, die mir sagt: „Fürchte dich nicht!“

Wir sind auch aufgerufen, Mitmenschen einzuladen, wieder zur Eucharistie zu kommen. In der Eucharistie schenkt sich Gott uns ganz und nach dem Empfang der Eucharistie müssten wir versöhnt sein, kraftvoller sein, friedvoller, …

Vier Elemente zeichnen die Urkirche aus:
Sie hielten an der Lehre der Apostel fest. Das bedeutet für uns: Alles, was wir lesen, darf nicht der Lehre der Kirche widersprechen.
Sie hielten an der Gemeinschaft fest. Auch wir brauchen einander zur Stärkung.
Sie hielten am Brechen des Brotes fest. Wir brauchen die Eucharistie, die heilige Messe.
Sie hielten an den Gebeten fest. Ohne regelmäßiges Gebet gibt es kein christliches Leben. Beten heißt: Ich schenke ihm meine Gebetszeit, damit er mich berühren und stärken kann. Dabei ist es entscheidend, eine gewisse Gebetsordnung zu haben.

Unter der Führung des Heiligen Geistes haben die Bischöfe die Aufgabe, das Glaubensgut zu bewahren, zu erklären und weiterzugeben. Sie haben diesen Auftrag von den Aposteln und diese haben ihn von Gott selbst. Jesus selbst hat nichts aufgeschrieben und in der ersten Zeit nach Jesus wurden seine Worte nur mündlich tradiert. Die Evangelisten haben diese gesammelt und aufgeschrieben. Sie wurden vom Heiligen Geist dazu inspiriert. Der gesamten Kirche wurde das Wort Gottes anvertraut. Die Auslegung wurde dem Lehramt anvertraut. Das Frauenpriestertum zum Beispiel, widerspricht der Lehre der Kirche. Die Bischöfe mit dem Papst üben das lebendige Lehramt und die authentische Auslegung der Schrift aus. Die Gläubigen sind aufgerufen, diese Lehre gläubig anzunehmen. Wir müssen uns bewusst sein: Wenn ich das, was der Papst sagt, ablehne, lehne ich Christus ab. Alles hat im Vater seinen Ursprung und wurde im Sohn offenbart und von der Kirche durch das Lehramt weitertradiert.

YC 13: Kann sich die Kirche in Glaubensfragen irren?

P. Lukas: Jesus hat der Kirche zugesagt: „Ich sende euch den Geist der Wahrheit.“ Die gottwidrige Welt kann ihn nicht empfangen. Das Wort Gottes kann ich nur im Heiligen Geist verstehen und im Sinne Gottes auslegen. Wir haben uns unter das Wort Gottes zu stellen und es nicht nach unseren eigenen Vorstellungen auszulegen. Einzelne Glieder können sich irren, aber die Kirche als Gesamtes nicht. Wir sind aufgerufen, unseren Glauben immer an der Wahrheit zu prüfen. Nur die Wahrheit macht frei. Wir müssen auch den Mut haben, die Wahrheit zu sagen, wenn Irrlehren verkündet werden. Die Kirche hat die Aufgabe Dogmen festzulegen und zu verkünden. Diese haben wir zu glauben. Der Heilige Geist wird uns dies bezeugen. Wenn wir etwas nicht verstehen, dann müssen wir den Heiligen Geist bitten, dass er es aufschließt. Das kann auch erst nach Jahren passieren, dass ich es verstehe und eine Antwort auf meine Frage bekomme. Die Kirche bleibt immer in der Wahrheit. Der Heilige Geist bewahrt die Kirche.

YC 14: Ist die Heilige Schrift wahr?

P. Lukas: Das von Gott geoffenbarte Wort ist unter dem Anhauch des Heiligen Geistes bezüglich Glaubens- und Sittenfragen aufgeschrieben worden. Es ist sicher, wahr und getreu und ohne Irrtum aufgeschrieben. 46 Bücher im Alten Testament und 27 im Neuen Testament sind uns gegeben. Die Kirche hat diese in den Kanon aufgenommen. In der Heiligen Schrift finden wir Geschichtsbücher, Weisheitsbücher und Prophetenbücher. Wenn man das Alte und Neue Testament durchliest, kann man erleben, wie Gott sich entfaltet. Alle Schriften des Alten Testamentes zielen auf Jesus hin.

YC 15: Wie kann die Heilige Schrift „Wahrheit“ sein, wenn nicht alles, was in ihr steht, richtig ist?

P. Lukas: Die Heilige Schrift will nicht historische Fakten oder naturwissenschaftliche Fakten liefern. Schwerpunkt der Schöpfungsgeschichte ist: Dass Gott alles aus dem Nichts ins Leben gerufen hat und nicht, dass er die Welt in 7 Tagen geschaffen hat.