Statue der Gottesmutter
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6. Ostersonntag – Mein Vater und ich (05.05.2013)

Im Evangelium des 6. Ostersonntags (Joh 14,23-29) bringt uns Jesus seinen Vater näher.

Wenn wir an seinem Wort festhalten, betont Jesus, dann wird uns sein Vater lieben. Wer Jesus nachfolgt, wer tut, was er uns sagt, darf in sich die Gewissheit tragen, dass er und sein Vater zu ihm kommen, um Wohnung zu nehmen. Wenn Gott in unser Herz einzieht, dann hat alle Einsamkeit ein Ende – für immer. Denn Gott möchte nicht wie ein Gast empfangen werden, er will Wohnung nehmen, Hausgenosse sein. Sein Kommen ist etwas Bleibendes, Beständiges. Seine Liebe besitzt jene Stabilität, derer es bedarf, um eine dauerhafte Lebensgemeinschaft zu bilden und zu unterhalten. Die Verheißung dieser Wohn- und Lebensgemeinschaft gibt Jesus den Jüngern beim Letzten Abendmahl, kurz vor seinem Tod. Die Gemeinschaft mit dem Dreifaltigen Gott ist somit das Erbe Jesu, sein Vermächtnis und das Geschenk des Vaters, der den Heiligen Geist in Jesu Namen senden wird.

Papst Franziskus sagte heute in einer Predigt: „Der heutige Text betont nachdrücklich, dass der christliche Glaube ganz auf die Beziehung zum Vater, zum Sohn und zum Heiligen Geist ausgerichtet ist. Wer Jesus, den Herrn, liebt, nimmt ihn und den Vater in seinem Innern auf, und dank dem Heiligen Geist empfängt er das Evangelium in seinem Herzen und in seinem Leben. Hier wird uns die Mitte gezeigt, von der alles ausgehen und zu der alles hinführen muss: Gott lieben und Jünger Christi sein, indem man das Evangelium lebt.“

„Ich und der Vater sind eins“, lesen wir bei Johannes 10,30. „Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen.“, antwortet Jesus dem Philippus, der darum gebeten hatte, den Vater sehen zu dürfen. (vgl. Joh 14,8) Die nachfolgende Aufforderung Jesu ist auch an uns gerichtet: „Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist.“ (Joh 14,11) Wie stark die Einheit zwischen dem Vater und dem Sohn ist, erkennen wir daran, dass der Heilige Geist die personifizierte Liebe des Vaters und des Sohnes ist. Jener Geist der uns am Pfingstfest als Beistand geschenkt wurde, ist und bringt uns die Liebe des Vaters und des Sohnes, die in unserem Herzen wohnen wollen. Sie werden kommen, wenn wir am Evangelium festhalten und das Wort zur Tat werden lassen.