Statue der Gottesmutter
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6. Sonntag der Osterzeit (13.05.2012)

Das Evangelium des 6. Ostersonntags (Joh 15,9-17) beginnt mit den Worten: „Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe!“ Wie bleiben wir in seiner Liebe?

Jesus sagt uns, dass wir seine Gebote halten sollen, um in seiner Liebe zu bleiben. Es geht also um Gehorsam. Dieser ist von der Liebe nicht zu trennen. Wenn wir Gott lieben, werden wir auf ihn hören wie Kinder, die dem Wort ihrer Eltern folgen, weil sie in einer Liebesbeziehung mit ihnen stehen. Der Liebende hört auf den Geliebten und gehorcht ihm. Folglich ist der Gehorsam ein Liebesakt. Ein Christ muss sich fragen, ob er erstens Christus und zweitens seine Kirche liebt. Diese Liebe zu Christus und seiner Kirche, lässt sich sehr leicht und objektiv an unserem täglichen Handeln überprüfen: „Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten.“, sagt uns Jesus. (Joh 14,15)

Etwas später bekräftigt der Herr dieses Wort: „Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt.“ (Joh 14,21a)

Die Frucht des Gehorsams ist die Freude: „Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird.“ (Joh 15,11) Im Apostolischen Schreiben „Gaudete in Domino“ schrieb Papst Paul VI. über die christliche Freude: „Seit zwanzig Jahrhunderten sprudelt die Quelle der geistlichen Freude in der Kirche und ganz besonders in den Herzen der Heiligen... Die Teilhabe an der Freude des Herrn kann im Leben der Mitglieder der Kirche nicht von der Feier des Geheimnisses der Eucharistie getrennt werden, in der sie Nahrung und Stärkung durch seinen Leib und sein Blut erfahren. Denn in diesem Sakrament empfangen sie schon die ersten Früchte der Freude am Ende der Zeiten, indem sie wie Wanderer auf dem Weg zur Ewigkeit gestärkt werden.“

Gerade die Eucharistie ist die Frucht des Gehorsams Jesu, der die Gebote seines Vaters gehalten hat – aus Liebe zum Vater und aus Liebe zu uns: „Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage.“ (Joh 15,13-14)

Die Freude, sagt Paul VI., „ist das Ergebnis der Vereinigung von Mensch und Gott und sie verlangt nach einer immer umfassenderen Gemeinschaft.“ Diese Gemeinschaft mit Gott finden wir und stärken wir besonders im Empfang der heiligen Sakramente. „Die Anbetung außerhalb der heiligen Messe verlängert und verstärkt das, was während der liturgischen Feier geschehen ist, und ermöglicht eine wahre und tiefe Aufnahme Christi.“, verkündete Benedikt XVI. beim Angelus am 10. Juni 2007. Papst Benedikt fährt fort: „Im heutigen, oft lärm- und ablenkungsreichen Leben ist es wichtiger denn je, die Fähigkeit zu innerer Stille und Sammlung wiederzugewinnen: Die eucharistische Anbetung gestattet es, dabei nicht nur um das eigene »Ich« zu kreisen, sondern Gemeinschaft mit jenem »Du« zu finden, das voller Liebe ist: Jesus Christus, »der uns nahe Gott«.“

Die Jungfrau Maria, bezeichnet der Heilige Vater als „die eucharistische Frau“, die uns „in das Geheimnis der wahren Anbetung“ einführen möge, denn „ihr demütiges und einfaches Herz war stets in der Betrachtung des Geheimnisses Jesu gesammelt, in dem sie die Gegenwart Gottes und seiner erlösenden Liebe anbetete.“