Statue der Gottesmutter
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7. Andacht zur Schmerzhaften Mutter (22.03.2013)

Der letzte der sieben Schmerzen Mariens durchfuhr das Herz der Gottesmutter bei der Grablegung ihres Sohnes. Das Grab bezeichnet uns, dass etwas endgültiges geschehen ist. Der geliebte Mensch ist tot. Er kommt nicht wieder. Der Grabstein besiegelt diese Tatsache.

Nur der Glaube kann überwinden, was endgültig erscheint. Maria glaubte.

Aber der Glaube nimmt nicht den Schmerz der Trennung, den Schmerz der schuldlos ertragenen Schande, galt ihr Sohn dem Gesetz nach doch als einer, der von Gott verflucht war.

Das Buch Deuteronomium beschreibt das Vorgehen der Bestattung von Hingerichteten (Dtn 21,22-23): „Wenn jemand ein Verbrechen begangen hat, auf das die Todesstrafe steht, wenn er hingerichtet wird und du den Toten an einen Pfahl hängst, dann soll die Leiche nicht über Nacht am Pfahl hängen bleiben, sondern du sollst ihn noch am gleichen Tag begraben; denn ein Gehenkter ist ein von Gott Verfluchter. Du sollst das Land nicht unrein werden lassen, das der Herr, dein Gott, dir als Erbbesitz gibt.“

Dem Gesetz nach musste das Begräbnis schnell von statten gehen. Es blieb keine Zeit, um die Begräbnisriten einzuhalten. Keine Zeit, um zu trauern. Hastig hat man Jesus vom Kreuz abgenommen und der Mutter in den Schoß gelegt, um ihn anschließend in aller Eile in einem fremden Grab zur letzten Ruhe zu betten. Im Grab hieß es endgültig Abschied nehmen. Ein letztes Mal berührte Maria den Sohn, den sie geboren hatte, dem sie ihre ganze Liebe schenkte. Ein letztes Mal streiften ihre Augen über das gemarterte Angesicht, bevor es ihren Blicken entzogen wurde. Sie musste den verlassen, den ihre Seele liebte. Dann verschloss der schwere Stein das Grab. Sie musste gehen und ihn zurücklassen.

„Des Nachts auf meinem Lager suchte ich ihn, den meine Seele liebt. Ich suchte ihn und fand ihn nicht.“ (Hld 3,1) Marias Geist hörte nicht auf, seinen Geist zu suchen. In der aussichtslosesten Situation ihres Lebens gab ihr der Glaube Halt. Sie glaubte für sich und die ganze Welt. Für die ganze Menschheit durchdrang sie die dunkle Nacht mit ihrem Glauben an das Licht, an die Auferstehung ihres Sohnes, des Gottmenschen. Danke Maria!

Maria, du Mutter der Glaubenden, stärke uns in den dunklen Nächten des Glaubens und erbitte jenen, die nicht (mehr) glauben können, den Glauben an das wahre Licht, das Christus ist.