Statue der Gottesmutter
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7. Ostersonntag: Alle sollen meine Herrlichkeit sehen (12.05.2013)

Im Tagesevangelium (Joh 17,20–26) spricht Jesus heute vier Bitten aus, die er an den Vater richtet. Die vier Herzensanliegen Jesus sind:

  1. Alle sollen eins sein wie wir.
  2. Sie sollen in der Einheit vollkommen sein.
  3. Sie sollen bei mir sein.
  4. Sie sollen meine Herrlichkeit sehen.

Die Wünsche Jesu legen das Programm für seine Kirche offen. Die Einheit der Gläubigen wird zum Abbild des Dreifaltigen Gottes. Die Einheit, gerade wenn sie vollkommen ist, setzt die demütige Liebe voraus und schenkt Freude und den wahren Frieden, nach dem sich die ganze Welt ausstreckt.

Aber nur in der in Gott begründeten Einheit untereinander werden wir den Frieden finden. Die Einheit ist eine Grundberufung jedes Christen. Danach dürfen und müssen wir streben.

Ebenso sind wir berufen, dort zu sein, wo Jesus ist. Hier auf Erden finden wir Jesus vorzüglich im Allerheiligsten Altarsakrament. Die eucharistische Anbetung ist also unser Anteil, unsere Heimat auf Erden. Dort zu sein, wo Jesus ist, bedeutet aber auch, im Himmel zu sein, die Ewigkeit im Schoß der Dreifaltigkeit zu verbringen und die Schönheit des Himmels zu verkosten. „Schenke, o Herr, die Freude an deiner Herrlichkeit. Wenn wir sie haben, sind wir reich.“, erkannte der bedeutende Theologe Romano Guardini.

Es ist Jesu ausdrücklicher Wunsch, dass wir seine Herrlichkeit sehen. Danach sehnt sich sein Herz, denn er weiß, dass wir „bei der Offenbarung seiner Herrlichkeit voll Freude jubeln“ werden, wie es Petrus formulierte. (1 Petr 4,13) Der heilige Petrus wusste, wovon er sprach, war er doch Zeuge der Verherrlichung Jesu am Berge Tabor. Petrus geht noch weiter und sagt, dass der Gott aller Gnade uns in der Gemeinschaft mit Christus zu seiner ewigen Herrlichkeit berufen hat. (vgl. 1 Petr 5,10) Seine Herrlichkeit zu sehen ist letztendlich unsere himmlische, ewige Berufung. „Wenn dann der oberste Hirt erscheint, werdet ihr den nie verwelkenden Kranz der Herrlichkeit empfangen.“, versichert uns Petrus. (1.Petr 5,4) Denn, so Paulus: „Wenn Christus, unser Leben, offenbar wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit.“ (Kol 3,4) Angesichts dieser Verheißungen dürfen wir hoffnungsvoll in die Zukunft schauen. Seine Herrlichkeit zu schauen und uns daran zu erfreuen ist unsere eigentliche Berufung, dafür hat Gott uns geschaffen.