Statue der Gottesmutter
Menü

75. Todestag von Sr. Maria Krückl (08.04.2020)

Jeden 08. April gedenken wir des Todestages unserer Novizin Sr. Maria Krückl und besuchen sie an ihrem Grab in Wenigzell. Vor 75 Jahren waren Vorau und Wenigzell Frontgebiet. Damals wurde den jungen Schwestern nahegelegt, in ihr Elternhaus zurückzukehren, in der Hoffnung, dass sie dort vor der heranrückenden roten Armee sicherer seien. Noch am Tag als Sr. Maria in ihr Elternhaus heimkehrte, wurde ihr Heimathaus von den Russen durchsucht. Sr. Maria war bekannt als furchtloser Mensch und blieb trotz dieses Ereignisses im Haus, um ihrem Vater bei der Arbeit zu unterstützen. Als sie in den Stall ging, um das Vieh zu füttern, überraschte sie dort ein russischer Soldat, der ihr Gewalt antun wollte. Es entstand ein erbitterter Kampf zwischen den beiden. Schwer verletzt und von zwei Schüssen tödlich getroffen starb Sr. Maria Krückl in Verteidigung ihrer Reinheit. Sie starb am zweiten Sonntag nach Ostern, dem weißen Sonntag. Wir vertrauen Sr. Maria besonders die Jugend an, welcher unter dem Druck der Gesellschaft und der Medien der Weg zu einem Leben in Reinheit und Keuschheit sehr erschwert und oft ganz versperrt wird.

Der Pfarrer von Ars, Johannes Maria Vianney, sagte einmal: „Um die Reinheit zu bewahren, gibt es drei Dinge: die Gegenwart Gottes, das Gebet und die Sakramente.“ Aus diesen drei Quellen hat unsere vor 70 Jahren verstorbene Novizin Sr. Maria Krückl gelebt. Sie starb in den letzten Kriegstagen als „Opfer der Reinheit“, wie es die Grabinschrift bezeugt. In unserer Gemeinschaft halten wir ihr Gedächtnis in besonderer Weise hoch, weil Sr. Maria uns gezeigt hat, dass man für den Glauben und die damit verbundenen Werte bis zur letzten Konsequenz eintreten muss und kann. Offen und unerschrocken im Leben, gab sie nicht klein bei, als es für sie plötzlich eng wurde. Indem sie ihre Unschuld schweigend zu bewahren suchte, rettete sie durch ihren heldenhaften Kampf und letztlich durch ihr Sterben die ganze Familie, sowie jene Frauen und Kinder, die unter dem Unglücksort versteckt waren.