Statue der Gottesmutter
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Abend der Barmherzigkeit (01.03.2013)

„Richtet die Augen auf zum Herrn, aber nicht nur die Augen sondern auch die Herzen.“ Mit diesen Worten eröffnete Kaplan Guido Martirani die heutige heilige Messe am Abend der Barmherzigkeit. „Jetzt, in der Zeit der Umkehr“, fuhr er fort, „jetzt, bietet er uns noch mehr seine Liebe und Barmherzigkeit an. Wir müssen Ja sagen, denn wir sind bedürftig nach seiner Barmherzigkeit.

Unser Dasein drückt aus: Gott, wir brauchen deine Liebe. Öffne dein Herz, wir brauchen dein Erbarmen zur Umkehr, denn ohne dich sind wir Sünder.“ Es ist immer eine Freude zu sehen, wie die Beichtzimmer den ganzen Abend über umlagert sind. In der Beichte ist Gottes Barmherzigkeit am Werk, mehr als anderswo. Das Beichtzimmer ist der große Umkehrplatz auf dem wir in die Arme Gottes zurückkommen dürfen. Zu dieser Umkehr sind wir gerade in der Fastenzeit besonders eingeladen.

Die Gnade der Umkehr hat uns Jesus am Kreuz erwirkt, das heute im Mittelpunkt des Abends stand. „Jesus Christus am Kreuz ist das Zentrum unseres Glaubens und die höchste Form der Hingabe ist das Kreuz. Darum gehört das Kreuz verehrt. Deshalb gehört es in die Mitte gestellt, denn so drückt Gott seine Liebe zu uns aus.“, stellte Kaplan Martirani in der Predigt fest.

Beim nächsten Abend der Barmherzigkeit am 5. April 2013 wird nicht mehr das Kreuz sondern der Auferstandene Christus im Mittelpunkt stehen, der Tod und Kreuz für uns überwunden hat. Wir laden wieder sehr herzlich dazu ein.

Predigt vom Abend der Barmherzigkeit Kaplan Guido Martirani

Jesus Christus, Ehre sei dir! Jesus Christus am Kreuz ist das Zentrum unseres Glaubens und die höchste Form der Hingabe ist das Kreuz. Darum gehört das Kreuz verehrt. Deshalb gehört es in die Mitte gestellt, denn so drückt Gott seine Liebe zu uns aus. Wir sagen so leicht: Ich liebe dich, ich würde mein Leben für dich hingeben. Wir sprechen davon, aber er, Jesus, hat es getan. Wir wollen wieder ganz bewusst Ja sagen zu ihm, das Höchste annehmen, das er für uns getan hat. Er hat sein Herz für uns geöffnet. Jetzt sind wir dran, unsere Herzen für seine Liebe zu öffnen. Er hat schon alles für uns getan.

In der Fastenzeit müssen wir alles tun, um umzukehren. Mit diesem Verlangen in uns wollen wir seine Liebe zu uns empfangen und verstehen lernen.

Was ist der große Schmerz Jesu? Sein größter Schmerz ist es, wenn wir seine Liebe und sein Kreuzesopfer nicht annehmen. Er ist das Lamm, das geschlachtet wurde und würdig ist, unser Lob anzunehmen. Vereint mit den Engeln und Heiligen dürfen wir rufen: Ihm gebührt Macht, Reichtum und Weisheit. Aber wir sind auch hier, um zu kämpfen und zu begreifen, dass Gott uns liebt und um diese Liebe anzunehmen. Jesus fleht uns an: Bleibt in meiner Liebe! Er hat uns ein einfaches Gebot gegeben: Liebt einander! Er hat sein Leben hingegeben, um uns aus den Fängen der Finsternis zu befreien.

In der Fastenzeit sehen wir Jesus in der Wüste. In diesen 40 Tagen hat Jesus für uns mit dem Teufel gekämpft, damit wir frei sind.

Wir müssen wieder mehr beten, damit wir eins werden mit Gott. Das Gebet, das ist unsere Wüste. Das Gebet ist ein Kampf der Liebe, der uns füllt mit Gnade. Jesus hat für uns schon gesiegt. Darum wissen wir, dass auch wir in diesem Kampf siegen werden. Es ist ein Sieg, den wir schon in der Tasche haben.

Wir müssen uns einen Ort des Gebetes suchen, an dem wir sagen können: Jesus, ich bin bei dir. – in der Gebetsecke, in der Kirche, …

Wenn wir in die Wüste gehen, werden wir wie Jesus erfüllt vom Heiligen Geist und gestärkt von der Liebe Gottes. In der Fastenzeit sind wir eingeladen, 40 Tage mit ihm zu sein und sich in dieser Liebe zu stärken. Dann aber kommt der Widersacher, er will nicht, dass wir eins werden mit Gott, er will das verhindern. Und wie macht er das? Er sagt: Du kannst ja ein bisschen fernsehen, ein bisschen im Internet surfen oder kauf dir etwas, …

Und wenn du wieder auf die Uhr schaust, sind 3-4 Stunden vergangen … Und wo ist die Beziehung zu Gott? Weg! Lassen wir uns nicht drankriegen mit diesen lächerlichen Angeboten des Teufels. Was will er uns geben, wenn doch schon alles Gott gehört?

Seien wir uns bewusst: Unendlich viele beten jetzt für uns – die Engel und die Heiligen, die Ordensleute auf der ganzen Welt beten, damit diese Zeit für uns eine Zeit der Gnade wird.

Nehmen wir die Fastenzeit beim Wort und fasten wir tatsächlich im ureigentlichen Sinn. Verzichten wir auf eine Mahlzeit – ein Mal pro Woche oder jeden Tag. Jeder wie er kann. Schauen wir auf Jesus: Er, den sie einen „Fresser und Säufer“ nannten, hat 40 Tage in der Wüste gefastet!

Wo sind die Christen, die Kämpfer sind? Die sagen: Für mich ist Gott der Wichtigste! Verwenden wir unsere ganze Energie, unsere Zeit und alles für Gott! Setzen wir unsere ganze Kraft ein für gottgefällige Opfer und ein rechtes Fasten. Alles andere kommt hinterher. Das ist christsein und katholisch sein. Der emeritierte Papst Benedikt XVI. hat es uns vorgelebt. Ganz gezielt lehrte er eine klare Theologie. Er ist seinen Weg klar gegangen, ganz ausgerichtet auf Christus. Und das ist sein Erbe, das wir annehmen dürfen. Er regiert jetzt nicht mehr die Kirche, aber er ist noch immer Papst. Er betet und fastet für uns. Wir sehen, der Sieg ist wieder auf der Seite Gottes. Beten wir um einen guten Heiligen Vater.