Statue der Gottesmutter
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Abend der Barmherzigkeit (08.01.2016)

Auch im neuen Jahr 2016 setzen wir unseren monatlichen Abend der Barmherzigkeit wie gewohnt fort: Bereits zum 67. Mal konnten wir zum Abend der Barmherzigkeit einladen. Wir dürfen darauf vertrauen, dass Gott in diesem Jahr der Barmherzigkeit seine Gnaden besonders reichlich spenden wird. Wie die Tore der Barmherzigkeit, so steht auch sein Herz ganz weit offen für alle, die zu ihm Zuflucht nehmen.

In den einleitenden Worten hat Pfarrer Guido Martirani heute dazu eingeladen, sich „von Gottes Erbarmen“ und „von seiner väterlichen Liebe, verwöhnen zu lassen“. Auf die Weihnachtszeit bezogen erklärte er: „Gott selbst, er will uns umarmen als Vater, so wie er das kleine Jesuskind, seinen Sohn, unseren Retter und Erlöser, umarmt hat. Jetzt in der Weihnachtszeit will Gott der Vater uns umarmen. Denn jeder von uns ist Christus ähnlich. Jeder von uns trägt Christus in sich. Wir alle sind Kirche, wir sind die vielgeliebten Kinder Gottes. Lassen wir uns jetzt verwöhnen, nehmen wir diese väterliche Umarmung Gottes an, nehmen wir die Vergebung an, die er uns schenken möchte.“ Vergebung haben auch die vielen erfahren, die das Sakrament der Buße empfangen haben. Jeder, der aufrichtig beichtet, kann sich sicher sein, dass er die Umarmung des Vaters erfährt – manchmal vielleicht auch spürbar, bewusst wahrnehmbar.

Wir laden in diesem Gnadenjahr besonders dazu ein, zum Abend der Barmherzigkeit zu kommen, um Gottes Erbarmen für sich und andere zu erbitten und zu empfangen. Für alle, die gerne daran teilnehmen möchten, aber nicht kommen können, haben wir eine gute Nachricht: Ab Februar wird heuer der Abend der Barmherzigkeit live über Radio Maria übertragen, sodass Sie sich geistig mit uns verbinden können. Der nächste Abend der Barmherzigkeit findet am 05. Februar 2016 statt. Kommen Sie zahlreich oder beten Sie mit uns via Radio.

Predigt vom Abend der Barmherzigkeit

Pfr. Guido Martirani

Wir sind wieder hier. Wieso? Um das Erbarmen Gottes zu spüren. Glauben wir an die Liebe Gottes? Glaubst du, dass Gott dich liebt? Jetzt sagen wir gemeinsam „JA“! Gott liebt dich! In der ersten Lesung haben wir das gehört. Gott liebt dich! Gott liebt mich, Gott liebt uns und wir sind Söhne in seinen Augen. Er liebt uns hundertprozentig und ganz persönlich. Du bist kostbar, du bist geliebt. Er sagt: „Ich schenke dir mein Erbarmen, meine Liebe. Ich schenke sie dir in Fülle, ganz, hundertprozentig. Öffne dich doch für meine Liebe, so wie du bist, mit dem Wenigen, was du hast. Mit dem Wenigen was du bist, liebe ich dich hundertprozentig.“

So wie im heutigen Evangelium: „Was habt ihr?“ So wenig:„5 Brote und 2 Fische“ – so wenig. Haben wir nicht Angst, wenig zu haben in den Augen Gottes. Haben wir nicht Angst, vielleicht nur wenige Talente zu haben, arm zu sein in den Augen Gottes. Legen wir das hin, was wir sind, unsere Armut, das Wenige. Legen wir es hin und Gott wird sagen: „Ich liebe dich hundertprozentig. Ich liebe dich. Öffne dich für meine Liebe. Auch wenn du wenig zu geben hast, auch wenn deine Talente begrenzt sind, auch wenn du meinst, nicht so weit fortgeschritten zu sein wie vielleicht andere. Gib dich so hin, wie du bist. Denn alle haben etwas anderes bekommen. Alle sind anders und du bist einzigartig, du bist etwas Besonderes.

Und deswegen sind wir heute hier, weil wir merken, dass Jesus, dass Gott der Dreieinige, der Dreifaltige, uns wieder gerufen hat. Damit er uns das heute Abend wieder sagen kann: „Du bist besonders, du bist geliebt, du brauchst mein Erbarmen, du brauchst meine Barmherzigkeit, du brauchst meine Liebe.“

Diese Sehnsucht nach Liebe, nach Gott, nach Jesus, hat uns heute wieder hier her geführt. Ja, wir wollen heute wieder Jesus erfahren. Wir wollen heute wieder Gott erfahren. Denn nur er kann uns füllen, nur er kann uns beschenken, mit dem, was wir brauchen. Denn nur Gott ist Gott. Nur Gott ist unser Schöpfer. Nur Gott ist alles und kann uns alles geben. Und so wollen wir uns heute wirklich öffnen für Gott, für seine Liebe, für sein Wort, das immer wieder sagt: „Du bist besonders. Komm her mit dem Wenigen, das du hast. Komm her mit deiner Armut, ich will dich reich machen, dir meinen Reichtum geben.“

Mit seiner Gegenwart, mit seinen Sakramenten, will er uns immer wieder stärken und aufrichten. Schon in der Taufe sind wir Kinder Gottes geworden, Söhne und Töchter Gottes, sind hundertprozentig hineingenommen worden in seine Familie. Seine Familie sind wir.

Wie ein Vater und eine Mutter sich nach ihrem Kind sehnen, so sehnt sich Gott nach dir

Er möchte alles für dich sein. Er ist stolz auf dich! Auf dich, ja, mit dem Wenigen was du bist, mit dem Wenigen was du kannst. Er ist stolz auf dich, dein Gott! Gut hast du es gemacht. Gut hast du es heute gemacht. Und durch dieses „Gut hast du es heute gemacht“, werden wir ermutigt und wir machen es immer mehr und immer besser. Er wird uns helfen im Alltag, wenn einer Landwirt ist oder in der Schule tätig ist, in der Seelsorge hier im Spital, „Gut hast du es gemacht!“, sagt er: „Schön, du bist besonders und großartig in meinen Augen. Lass dich doch verwöhnen. Lass dich doch berühren.“ Das ist Gott! „Lass dich doch berühren, lass dich doch umarmen und aufrichten.“ Da kann aber einer sagen: „Ja, aber ich bin wieder gefallen und habe wieder Fehler gemacht. Papa, ich habe wieder Fehler gemacht. Mama!“ Und er hilft!

„Mach dir keine Sorgen. Komm zu mir.“ Besonders im Jahr der Barmherzigkeit sind wir wieder aufgerufen, neu dieses Sakrament der Beichte zu erfahren. „Komm zu mir“, sagt dann Gott. „Komm, ich vergebe dir alles! Ich helfe dir!“ „Ja, aber das war so schrecklich, was ich gemacht habe, ich schäme mich zum Priester zu gehen und das auszusprechen.“ „Komm, meine Liebe ist größer!“

Und man wird dann überschüttet mit Gnaden über Gnaden. Man kommt raus aus dem Beichtstuhl oder dem Beichtzimmer mit einer neuen Krone als Kind Gottes. „Hey, Gott der Papa liebt mich, obwohl ich vieles angestellt habe, nicht vieles habe, nicht vieles getan habe, er liebt mich trotzdem! Und nicht ein bisschen, sondern ganz!“ Gott liebt mich. Da kann man nur rausgehen mit einer Krone. Gott liebt mich. Und die Anderen schauen: „Was?“

„Ja, Gott liebt mich!“ Das ist unser Glaube. Das ist unser Gott. Er allein ist wichtig. Er allein ist ganz wichtig. Und wir müssen wieder Gott den Platz geben, den er verdient. Den höchsten Platz in unserem Herzen! Denn er will uns nichts wegnehmen, im Gegenteil, er will uns alles geben, sich selbst geben. Das ist das Geheimnis der Sakramente und besonders der heiligen Messe: Er will sich selbst geben. Ist das nicht schön? Er will sich selbst geben. Gott ist alles in unseren Herzen. Das ist Weihnachten. Das ist die Geburt Jesu in uns.

Jetzt wollen wir auf Maria schauen, die Mutter Jesu, die zärtliche Mutter und unsere Mutter. Wie oft hat sie Jesus, das Jesuskind, in ihren Armen gehalten! Wie oft liebkost sie Jesus! Wie oft! Tauchen wir in diese Liebe jetzt ein, und schauen wir, wie Maria Jesus liebt, das kleine, neugeborene Jesuskind. Sie möchte Jesus beschützen vor allen Gefahren, weil sie Mutter ist. Sie möchte Jesus beschützen unter ihrem Herzen, in ihrem Herzen, weil sie Mutter ist. Sie hat Jesus beschützt. Sie hat Jesus groß gezogen. Sie ist Jesus nachgegangen, ist bei ihm gewesen, hat für ihn gebetet und gesorgt. Bis unter dem Kreuz ist sie geblieben. Das war und ist noch immer ihr Jesus gewesen. Mein Jesus, mein Kind, mein Sohn. Und das ist ihr Anliegen. Sie will uns diese Liebe vermitteln. Jedem Einzelnen von uns. Diese Liebe zu Jesus will uns Maria vermitteln. Diese Liebe schenkt uns Maria jetzt. Und sie ist bereit, das Jesuskind jetzt einmal ein bisschen loszulassen und jedem Einzelnen von uns zu geben. Stellen wir uns jetzt vor, das Jesuskind ist bei uns. Jeder darf jetzt persönlich kurz das Jesuskind tragen, berühren, bekommen, den Erlöser, das wahre Licht, den Retter der Welt.

Nehmen wir das Jesuskind jetzt von Maria an. Drücken wir das Jesuskind an unsere Herzen. Und wir werden merken, wie sehr uns Jesus liebt und wie er, das wahre Licht in dieser Welt ist, die leider oft noch finster ist, wo noch Ängste sind. Aber Jesus ist uns nahe. Er will nicht, dass wir Ängste haben: „Fürchtet euch nicht! Habt keine Angst. Ich bin bei euch. Nehmt mich mit.“ Das ist Jesus, das wahre Licht. Mutter Maria beschütze uns, schenk uns Jesus immer wieder neu. Amen.