Statue der Gottesmutter
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Abend der Barmherzigkeit mit Einzug der Reliquie des Apostels Andreas (06.11.2015)

Beim heutigen Abend der Barmherzigkeit wurde eine Reliquie des heiligen Andreas, Apostel und Bruder des heiligen Petrus, feierlich in die Kapelle übertragen, die dann während der nächtlichen Anbetung ebenfalls zur Verehrung ausgestellt wurde.

Das Leben der Heiligen ist ein wunderbares Lehrbuch, so auch das beeindruckend beschriebene „Martyrium des heiligen Apostels Andreas“, das Sie hier nachlesen können.

Im Reliquiar wird das Mannaöl des Heiligen verehrt, welches an seinen Festtagen von seinem Grab entnommen wird.

Vom heiligen Andreas wird berichtet, dass er vom Kreuz herab noch zwei Tage lang gepredigt hat. Zu Ägäas, der ihn kreuzigen ließ, sprach Andreas vom Kreuz herab:

„Was führt dich, Ägäas, zu uns? Wenn du an Christus glauben willst, so steht dir, wie ich es versprochen habe, der Weg der Vergebung offen. Wenn du aber nur dazu gekommen bist, um mich vom Kreuze zu lösen, so sage ich dir, dass ich nicht lebendig von diesem Kreuze herab genommen werden kann, denn ich sehe schon meinen König. Ich stehe schon vor seinem Angesicht und bete ihn an. Aber dein Elend schmerzt mich, weil ewige Unglückseligkeit auf dich wartet. Eile dich zu retten, da du noch kannst, damit du nicht erst anfängst zu wollen, wenn es zu spät ist.“

Pfarrer Martirani erinnerte in der heutigen Predigt daran, dass sich der ganze Himmel über die Umkehr eines Sünders mehr freut als über alle Gerechten und regte damit auch zum Empfang des Bußsakramentes an: „Jedes Mal, wenn wir beichten gehen, ist das auch eine große Freude im Himmel. So wichtig bin ich für den Himmel. Der Himmel freut sich, wenn wir gebeichtet und die Erlösung angenommen haben.“

Nirgends erfahren wir Gottes Güte und Erbarmen in solcher Fülle, wie in der Umarmung des vergebenden Vaters, der in der Beichte mit dem Blute Jesus unsere Seele von aller Sünde reinwäscht. Deshalb herrscht beim Abend der Barmherzigkeit  immer große Freude im Himmel, denn viele Gläubige nutzen die Möglichkeit, sich mit Gott in der Beichte wieder zu versöhnen.

Wir dürfen wieder zum nächsten Abend der Barmherzigkeit einladen, der am Barbaratag, am 04. Dezember 2015, stattfinden wird.

Predigt vom Abend der Barmherzigkeit

Pfr. Mag. Guido Martirani

Schön, dass wir da sind, um Gott zu loben und zu preisen, um zu erkennen, wie groß Jesus in seiner Güte ist, wie groß Jesus auch heute mitten unter uns ist. Wir als Christen, als Getaufte, als Erlöste, wir brauchen Jesus Christus und er braucht uns. Mit Freude kommt er auch heute wieder, an diesem Abend der Barmherzigkeit, und ruft uns auf: „Öffnet eure Herzen. Empfangt diese Gnaden, empfangt diese Liebe, die Erlösung. Empfangt mich als Retter, als Sieger!“

Der Sieger über Satan, Tod und Sünde ist hier mitten unter uns. Und wir wollen „Ja“ sagen, zu ihm: „Ja, Jesus, wir bekennen, dass du es bist. Wir übergeben dir unser Leben neu und sagen ja zu dir aus ganzem Herzen.“ Unser Retter, unser Erlöser, unser Heiland, unser Gott ist jetzt hier. Und er betont immer wieder, wie sehr er uns liebt. Er sagt immer wieder neu: „Ich liebe euch, meine vielgeliebten Kinder. Habt keine Angst, vertraut auf meine Liebe. Vertraut auf mich.“

Lassen wir uns von ihm heilen und  berühren. Nehmen wir ihn an in unserem Leben. Umarmen wir ihn jetzt im Geiste. Er will uns, er hat Durst nach uns. Er hat Sehnsucht nach uns. Sagen wir Jesus: „Du bist mein Erlöser. Du bist mein Heiland. Du bist mein Gott, ich liebe dich.“ Und Jesus freut sich über jeden einzelnen, der heute hergekommen ist, um ihm zu begegnen. Denn Jesus ist der Chef des Abends der Barmherzigkeit. Er ist die Barmherzigkeit. Er sagt: „Bitte, lasst mich nie mehr los. Nie mehr!“

Nie mehr! Habt ihr das verstanden? Nie mehr! Also in dieser geistigen Haltung, in der wir jetzt Jesus umarmen, müssen wir raus gehen in die Welt und ihn nie mehr loslassen.

Am Sterbebett könnte einer sagen: „Na da kann ich ihn kurz loslassen.“ Nein, dann müssen wir ihn noch fester an uns drücken und nie mehr loslassen und ihm sagen: „Jesus, unser Heiland, unser Erlöser.“ „Mein Jesus“, dürfen wir sagen.

Und er wird immer mehr mit uns leben, immer mehr eins werden mit uns. Und er wird den Menschen durch uns begegnen und mit uns auf Mission gehen. Meine lieben Missionare! Wir gehen bald auf Mission, denn Gott formt uns hier. Gott formt uns, für eine große Mission. Die Menschen brauchen uns, denn sie brauchen Christus, den wir festhalten. Die Menschen brauchen Jesus Christus. Sie brauchen Erlösung, Rettung und Befreiung. Ja, wir sind klein, wir sind bemüht, demütig zu bleiben. Wir sind bemüht, klein zu sein. Aber Jesus ist groß, groß in der Liebe, im Verlangen, Menschen zu begegnen und zu retten. Er ist groß im Verlangen, dass die Menschen erkennen, wer die Wahrheit ist. Und die Wahrheit hat einen Namen: „Jesus Christus!“

Und wir sind hier an einem Ort, wo ganz besonders zu Maria gebetet wird. Wir sehen hier die Herz Marienstatue. Im Herzen der Gottesmutter brennt ein Feuer. Ein Feuer der Liebe. Die ganze Aufmerksamkeit der Mutter Gottes geht zu diesem Feuer hin. Zu diesem brennenden, lodernden Feuer. Jesus Christus offenbart sich in diesem Feuer und sagt: „Ich bin dieses Feuer. Ich bin diese Flamme.“

Maria ist uns Vorbild. Maria geht auf Mission mit einem liebenden Herzen und dieses Herz brennt. Ihre Mission ist die Flamme der Liebe ihres Unbefleckten Herzens. Und diese Flamme der Liebe ist Gott, ist Jesus Christus. Also, Maria geht auf Mission und bringt Jesus, sein Feuer, seine Liebe, seine Gegenwart. Dieses Feuer, diese Liebe, diese Gegenwart Jesu verblendet den Satan, verblendet alles Böse und bricht die Ketten des Bösen. Maria ist die Missionarin in dieser Zeit. Sie ist unser Anker. Wir halten uns fest an Maria. Denn sie kennt den Weg besser, als alle anderen. Und ihr Weg ist Jesus Christus. Ihr Weg ist das Evangelium. Ihr Weg ist die Kirche. Wir alle sind in ihrem Herzen. Halten wir uns fest an Maria. Sie strömt jetzt diese Gnade aus, diese Gnade der Liebesflamme.

Halten wir uns fest an Maria

Sie schenkt uns jetzt Jesus, die Frucht ihres Herzens. Sie hat wie kein anderer das Verlangen, dass Jesus in dieser Welt erkannt wird. Jesus soll als der Messias erkannt werden, als der Retter, als das wahre Licht der Welt. Also halten wir uns fest an Maria an und gehen wir mit ihr und mit Jesus in unseren Herzen auf Mission. Mit Maria an unserer Seite gehen wir hinaus, auf der Suche nach Menschen, die ein großes Verlangen haben nach Wahrheit, nach Jesus, nach Gottes Liebe.

Betet, dass die Menschen die Liebe Gottes erkennen. Das ist wichtig und wesentlich: Das Gebet für die Menschen. Wir müssen für sie beten, anstatt sie zu verurteilen! Wo war Jesus? Jesus war bei den schrecklichen Sündern. Wirklich, er hat sich hin getraut. Ich weiß nicht, aber wir haben die Hosen oft voll – zu Sündern, da gehen wir nicht hin, weil wir Angsthasen sind. Nicht, weil wir so fromm sind, sondern weil wir Angsthasen sind.

Jesus hat sich getraut, zu den Sündern zu gehen. Die anderen (Pharisäer) taten ganz fromm, mit Gebetsquasten und so – und wo war Jesus? Das musst du dir mal vorstellen! Bei den schrecklichen Sündern war er, er hat sich hin getraut. Natürlich waren die ganz Frommen, die Schriftgelehrten, empört. Aber Jesus war dort, als unser Vorbild. Wenn man nur einen von diesen schrecklichen Sündern im Herzen erreicht, nur einen, dann gibt es eine große „Party“ im Himmel. Vollgas! Ihr müsst euch die schönste „Party“, die ihr einmal gehabt habt, vorstellen. Und im Himmel ist es noch viel schöner! Da freuen sich alle. Der ganze Himmel steht da. Einer sagt: „Ja, wenn sich nur einer bekehrt hat, da freut sich höchstens ein Engerl im Himmel.“ Nein, der ganze Himmel freut sich! Es ist mehr Freude über einen Sünder, als über alle anderen Gerechten. So ist der Himmel wirklich. Der Himmel schaut hin zu den Sündern, betet für sie und wenn sich einer dann bekehrt, dann gibt es eine große „Party“. Und wir sind die gesandten Gottes für diese Mission. Wir nehmen Maria an der Hand und freuen uns, wirklich diese Erwählten zu sein. Und jedes Mal, wenn wir beichten gehen, ist das auch eine große Freude im Himmel. So wichtig bin ich für den Himmel. Der Himmel freut sich, wenn wir gebeichtet und die Erlösung angenommen haben. Amen