Statue der Gottesmutter
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Adventkranzsegnung (29.11.2014)

„Gütiger Gott, neige dein Ohr und erhöre unsere Bitten. Erleuchte die Finsternis unseres Herzens durch die Ankunft deines Sohnes.“ So betet der Priester im Eröffnungsgebet bei der Adventkranzsegnung. Das Licht der Kerzen am Adventkranz wird von Woche zu Woche heller und erinnert damit an das Kommen Christi, der „wahres Licht vom wahren Licht“ ist. Die Lesung zu dieser liturgischen Handlung ist dem Römerbrief entnommen und fordert zur Wachsamkeit auf: „Bedenkt die gegenwärtige Zeit: Die Stunde ist gekommen, aufzustehen vom Schlaf. Denn jetzt ist das Heil uns näher als zu der Zeit, da wir gläubig wurden. Die Nacht ist vorgerückt, der Tag ist nahe. Darum lasst uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts. Lasst uns ehrenhaft leben wie am Tag, ohne maßloses Essen und Trinken, ohne Unzucht und Ausschweifung, ohne Streit und Eifersucht. Legt (als neues Gewand) den Herrn Jesus Christus an und sorgt nicht so für euren Leib, dass die Begierden erwachen.“ (Röm 13,11-14)

Mit dem Advent schenkt uns die Kirche eine Zeit der Besinnung und der Umkehr. In den kommenden dreieinhalb Wochen werden uns die Lesungen und Evangelien Impulse geben, die uns dazu anleiten, mit der Umkehr der Herzen ernst zu machen und unser Leben neu auf Gott hin auszurichten und ihm die Wege zu ebnen. Er, der schon gekommen ist, und dessen Wiederkunft wir erwarten, ist unser Leben, von dem wir alles empfangen und auf das wir zugehen. Er ist unsere Hoffnung. „Darum schauen wir am Beginn des Advents auf zu dir, von dem wir alles erhoffen.“, heißt es deshalb auch im Segensgebet, in dem wir Gott bitten: „Segne diesen Kranz und diese Kerzen. Sie sind ein Zeichen, dass du der Ewige bist, dem auch die kommende Zeit gehört. Ein Zeichen des Lebens, das wir von dir erwarten. Ein Zeichen, dass du das Licht bist, das alle Finsternis erhellen kann. Hilf, dass wir mehr lieben und dich mit neuem Eifer suchen.“ Advent! Zeit des Wartens auf die Ankunft des Herrn. Es ist keine Zeit der Romantik, wenngleich wir auch die Idylle des Kerzenscheins und Tannenduftes genießen dürfen. Aber, es ist seine Zeit. Nicht der Kranz, nicht die Lichter, nicht das vorweihnachtliche Treiben sind der Mittelpunkt dieser Zeit, sondern der Herr, der kommen wird. Schon steht er vor der Herzenstür um anzuklopfen. Auf dieses sanfte, ja behutsame Klopfen an der Tür unseres Herzens sollen wir achten, wenn wir vor dem Adventkranz – hoffentlich betend – sitzen und unser Leben überdenken. Der Weihnachtsputz beginnt in der Stube unseres Herzens. Hier ist zuallererst harte Arbeit angesagt. Hier heißt es die Ärmel aufkrempeln und ran ans Werk zu gehen. Die große Reinigung und Entrümpelung findet dann im Beichtstuhl statt. Nach der Lossprechung sind die Wege für den Herrn bereitet, sodass er in der heiligen Kommunion in den Tempel unseres Herzens eintreten kann, um Wohnung zu nehmen und unser Herz mit seinem Licht zu erleuchten. Maranatha! Komm, Herr Jesus!