Statue der Gottesmutter
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Allerheiligen (01.11.2012)

„Die Liturgie lädt uns ein, teilzuhaben an der himmlischen Freude der Heiligen, sie lädt uns ein, diese Freude zu kosten.“, verkündete Papst Benedikt XVI. in seiner Allerheiligenpredigt 2006.

„Die Heiligen sind keine kleine Gruppe Auserwählter, sondern eine unzählige Schar, zu der aufzuschauen die Liturgie uns heute aufruft.“, führte er weiter aus. „In dieser Menge finden sich nicht nur die offiziell anerkannten Heiligen, sondern die Getauften aller Zeiten und Nationen, die versucht haben, mit Liebe und in Treue den Willen Gottes zu erfüllen. Von den meisten von ihnen kennen wir nicht das Antlitz und nicht einmal den Namen, aber mit den Augen des Glaubens sehen wir sie am Firmament Gottes strahlen wie herrlich leuchtende Sterne.“

Benedikt XVI. hielt fest, dass die Bedeutung des heutigen Hochfestes darin bestünde, „durch den Blick auf das leuchtende Vorbild der Heiligen in uns das große Verlangen zu wecken, wie die Heiligen zu sein, also glücklich darüber zu sein, nahe bei Gott zu leben, in seinem Licht, in der großen Familie der Freunde Gottes. Ein Heiliger zu sein bedeutet, nahe bei Gott, in seiner Familie zu leben. Und das ist unser aller Berufung, die das Zweite Vatikanische Konzil nachdrücklich betont hat und auf die heute in feierlicher Form unsere Aufmerksamkeit gelenkt wird.“

Heilige zu werden, bedeutet Freunde Gottes zu werden. Der Heilige Vater betonte, „dass jede Form der Heiligkeit, auch wenn sie unterschiedliche Wege geht, immer über das Kreuz, über die Selbstentsagung führt. Die Biographien der Heiligen beschreiben Männer und Frauen, die fügsam waren gegenüber den Plänen Gottes und die manchmal unbeschreibliche Prüfungen und Leiden, Verfolgungen und das Martyrium auf sich genommen haben. Sie harrten aus in ihrem Bemühen; es waren diejenigen – so ist in der Offenbarung zu lesen–, »die aus der großen Bedrängnis kommen; sie haben ihre Gewänder gewaschen und im Blut des Lammes weiß gemacht« (Offb 7,14). Ihre Namen sind eingeschrieben in das Buch des Lebens (vgl. Offb 20,12); ihre ewige Wohnstatt ist das Paradies. Das Vorbild der Heiligen ist für uns eine Ermutigung, denselben Weg einzuschlagen, die Freude desjenigen zu erfahren, der Gott vertraut, denn die einzige wahre Ursache der Traurigkeit, des Unglücklichseins liegt für den Menschen darin, fern von Gott zu leben. Die Heiligkeit erfordert ständiges Bemühen, sie ist aber für alle möglich, denn die Heiligkeit ist nicht so sehr das Werk des Menschen als vielmehr Geschenk des dreimal heiligen Gottes (vgl. Jes 6,3).“

Im Gabengebet spricht der Priester heute folgende Worte: „Wir glauben, dass deine Heiligen bei dir leben und dass Leid und Tod sie nicht mehr berühren. Erhöre ihr Gebet und lass uns erfahren, dass sie uns nahe bleiben und für uns eintreten.“ In diesem Glauben wollen wir uns heute und alle Tage an die Heiligen wenden und ihrem Vorbild folgen, um eines Tages in Gemeinschaft mit ihnen Gott zu loben und zu preisen.