Statue der Gottesmutter
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Aschermittwoch (13.02.2013)

Der Aschermittwoch bildet seit dem 6. Jahrhundert mit der Auflegung des Aschenkreuzes den Auftakt zur 40-tägigen Fastenzeit, die daran erinnert, dass Jesus 40 Tage fastend und betend in der Wüste verbrachte. Nach seiner Taufe am Jordan hat ihn der Heilige Geist in die Wüste geführt, um sich auf seine messianische Sendung vorzubereiten. Jesus lehrt uns, dass unsere Taten und Werke im Gebet und im Opfer vorbereitet werden müssen. Es braucht die Stille, um auf Gottes Stimme hören zu können. Erst das Stillwerden, das In-sich-Gehen und Hören auf den Willen des Vaters hilft uns, unser Leben wieder neu auf Gott hin auszurichten.

Das Zeichen zur Umkehr ist die Auflegung des Aschenkreuzes. Mancherorts werden dazu am Aschermittwoch im Gottesdienst die Palmzweige des Vorjahres verbrannt. Die Asche wird dann gesegnet und die Stirn der Gläubigen mit einem Kreuz aus dieser Asche bezeichnet. Ebenso kann die Asche dem Gläubigen in Kreuzesform auf das Haupt gestreut werden.

Die Asche ist ein sehr altes Bußzeichen. Das Sprichwort „In Sack und Asche Buße tun“, ist heute noch den meisten bekannt. Der „Sack“ bezeichnet das Bußkleid, das früher ein weiteres Zeichen dafür darstellte, dass ein schwerer Sünder öffentlich Buße tat. Aber das Sprichwort geht noch weiter zurück und findet seinen Ursprung im Alten Testament. Dort steht im Buch Jona (3,6): „Als die Nachricht davon den König von Ninive erreichte, stand er von seinem Thron auf, legte seinen Königsmantel ab, hüllte sich in ein Bußgewand und setzte sich in die Asche.“ Und Daniel (9,3) berichtet: „Ich richtete mein Gesicht zu Gott, dem Herrn, um ihn mit Gebet und Flehen, bei Fasten in Sack und Asche, zu bitten.“ Im Mittelalter gab es die Büßerbewegungen. Zum Teil war das öffentliche Buße tun den Menschen als Kirchenstrafe auferlegt, wenn sie eine schwere Sünde begangen hatten. Daneben gab es jene, die sich freiwillig den Büßern anschlossen. In der gallischen Kirche wurden die Büßer am Beginn der österlichen Bußzeit, angelehnt an die Vertreibung aus dem Paradies, in eindrucksvoller Weise aus der Kirche vertrieben. Einzelne ließen sich aus Solidarität mit den Büßern Asche aufs Haupt streuen. Gegen Ende des 10. Jahrhunderts kam die öffentlich Buße außer Gebrauch. Stattdessen wurde die Bezeichnung oder Bestreuung mit der Asche auf alle Gläubige ausgeweitet.

Das Aschenkreuz will an die Vergänglichkeit des Menschen erinnern und symbolisiert die Bereitschaft zu Umkehr und Buße, denn wir alle sind Sünder vor Gott und den Menschen. Zugleich ist das Aschenkreuz auch ein Zeichen der Hoffnung auf die Auferstehung.

Das Zeichen darf aber nicht nur Zeichen bleiben, es muss Taten nach sich ziehen. Indem der Gläubige das Sakramentale der Buße öffentlich angenommen hat, müssen auch Werke der Buße und Umkehr folgen. Andernfalls wäre es Lüge und Betrug an Gott und an der Menschheit wie auch an sich selbst. Im Stillwerden wird jeder seine Hauptsünden und  -fehler erkennen. Ihnen gilt es entgegen zu wirken. Fasten als Verzicht aus Liebe zu Gott ist ein wirksames Mittel, um im Guten wieder stark zu werden. Fasten macht den Willen stark und zieht die Gnade herab. Der Aschermittwoch ist ein strenger Fasten- und Abstinenztag (einmalige Sättigung!). Die gute Nachricht zuletzt: Die Sonntage in der Fastenzeit sind fastenfrei!

Wir wünschen eine besinnliche und gesegnete Fasten- und Umkehrzeit!