Statue der Gottesmutter
Menü

Ausgehalten und durchgeglaubt (17.04.2022)

© pixabay free

Jesus innig verbunden. Sie war Mutter einer kleinen, aber heiligen Familie. Und doch ist sie heute die höchste Frau, ja, DIE Frau, der von Gott die Herrschaft über Engel und Menschen übertragen wurde. Ihr Privileg der Auserwählung schon vor ihrer Zeugung und jenes ihrer Königswürde über die Schöpfung nach ihrem Heimgang zu Gott, verlangte während ihres irdischen Lebens einen hohen Zoll.

Sie nahm Teil an den Leiden Christi, die uns verborgen bleiben, weil die Evangelien darüber nichts berichten. Sie litt mit Jesus, in der Zeit seines öffentlichen Lebens, in der ihm Unverständnis, Ablehnung, Verachtung und Verfolgung entgegengebracht wurden. Und letztendlich begleitete sie ihn auf seinem Kreuzweg und stand aufrecht unter seinem Kreuz. Sie ist die Wegbegleiterin Jesu, die Wegbegleiterin des Leibes Christi, der Kirche, und damit auch Wegbegleiterin jedes einzelnen Menschen.

Maria ist das, was man schlichtweg einen „zähnen Menschen“ nennt. Sie ist geblieben, anders als die Apostel, welche Jesus in seinen schwersten Stunden feige verlassen hatten. Maria hat ausgehalten unter dem Kreuz. Sie hat ausgehalten die vielfältigen Leiden ihres Sohnes; sie hat ausgehalten die Leiden derer, die um sie herum standen und mitlitten, die weinten und klagten. Sie, die Mutter steht unter dem Kreuz. Und inmitten ihrer schmerzlichsten Leiden ist sie da – für ihren sterbenden Sohn, für die treuen Frauen, die Jesus bis unters Kreuz begleitet haben, für Johannes, den jungfräulichen Apostel, den Jesus ihr anvertraut hatte.

Maria bleibt mitten im eigenen Schmerz offen für das Leid der anderen. Sie stellt das Leid der anderen über ihr eigenes. Selbstmitleid ist ihr fremd. Hier finden wir den Schlüssel zu ihrer Fähigkeit des Mitleidens: Den Blick, weg von sich selbst, hin auf Christus, und von ihm hin auf die Menschen. So wird aus dieser bemitleidenswerten Frau unter dem Kreuz, wie man heute sagen würde, eine Notfallseelsorgerin, die ihr Augenmerk auf jene richtet, die ihre Hilfe, ihre Anteilnahme brauchen. Als Betroffene wendet sie sich den Betroffenen zu. Sie stärken einander.

Auch heute leidet die Kirche, und jedes Leid, jeder Schmerz, trifft Maria mitten ins Herz. Wie damals will sie nicht bemitleidet werden, sondern Helferin in unseren Nöten sein. Diese Selbstlosigkeit ihres unverbrüchlichen Daseins für uns zeichnet Maria in besonderer Weise aus.

Trösterin der Betrübten und Kennerin des Leidens

Heute rufen wir sie an als Trösterin der Betrübten. Als Kennerin des Leidens kennt sie auch jenes „Mittel“, das uns allein Heil und Trost bringt: Jesus, den Heiland, der uns in das Reich seines Vaters führen und dort alle Tränen abwischen wird.

Maria kennt den Weg des Heiles und geht in mit uns. Am Kreuzweg Jesu erkennen wir, dass dieser Heilsweg mit schweren Stunden und Prüfungen gepflastert ist. Es gibt kein Heil ohne Kreuz. Denn das Kreuz ist Liebe und die Liebe heilt unsere Gebrechen. Gott weiß darum, deshalb hat er uns Maria als Wegbegleiterin gegeben. Sie wird uns immer wieder liebevoll und mitfühlend anblicken, so, wie sie ihren Sohn angeschaut hat, als er ihr kreuztragend begegnet ist. Wie ihm, kann sie auch uns das Kreuz nicht abnehmen. Wie Jesus werden wir unser Kreuz selber tragen müssen, aber Maria ist da. Sie geht mit uns. Ihr liebevoller Blick wird uns immer wieder aufrichten und trösten, wird uns Mut geben zum Weitergehen, ihr Gebet wird uns stärken.

© pixabay free

Das Licht des Glaubens war stärker als die Zweifel der Dunkelheit

Die Gegenwart der Gottesmutter ist immer eine tröstende und heilende. Sie selbst fand Trost im Glauben. Glaube, lateinisch „Credo“, das sich ableitet von „cor dare“, bedeutet von seiner Wurzel her: mit dem Herzen festhalten. Und genau das hat Maria in den Kartagen getan: Sie hat an Gott mit ihrem ganzen, verwundeten Herzen festgehalten. Sie hat am Wort Jesu festgehalten, allen Versuchungen zum Trotz.

Sie hat vielleicht als Einzige den Glauben in diesen dunklen Tagen durchgetragen. Das Licht ihres Glaubens wurde von den Zweifeln der Dunkelheit nicht verschlungen. Sie hat ihren Glauben mit eisernem Willen verteidigt. In ihr leuchtete dieses Licht weiter. Sie vertraute auf die Erfüllung der Worte Jesu, der verheißen hatte, dass der den Tempel seines Leibes in drei Tagen wieder auferbauen wird. Sie stützte ihren Glauben auf das, was sie bei Jesus gesehen hatte, als er noch lebte. Jesus hat Tote auferweckt.

Sie wusste, dass Jesus das Leben ist, dass er nicht nur Mensch, sondern auch Gott ist. Sie hielt fest an dem, was Zeit seines Lebens ihren Glauben gestärkt und bestätigt hatte. Glaube ist ein Akt der Entscheidung, der einer Erkenntnis folgt. Und von dieser Entscheidung ist Maria nicht abgewichen. Sie hat das einmal Erkannte nicht mehr in Frage gestellt.

Diese drei Tage vom Sterben Jesu bis zu seiner Auferstehung waren eine Wüstenerfahrung, die Maria während und nach seiner Kreuzigung durchlebte. Es ist gut vorstellbar, dass die Gottesmutter in diesen drei Tagen arg versucht wurde, dass auch sie sich gleich Jesu von Gott verlassen fühlte.

Wider alle Hoffnungslosigkeit vertraute Maria aber standhaft bis das Licht des Ostermorgens anbrach. Für uns alle war sie in dieser Dunkelheit „das Licht der Welt“. In ihr leuchtete sein Licht weiter. Sie war die erste, die diesen Auftrag Jesu, Licht in dieser Welt zu sein, ausführte. In dieser Mission geht sie uns strahlend und beispielhaft voran.

Glauben heißt festhalten an Gott

 

Dieses Festhalten an Gott und seinen Verheißungen können wir von Maria lernen.

Wenn Glaubenszweifel kommen,
dann müssen wir zupacken wie ein kleines Kind,
das sich am Gewand des Vaters festhält,

sodass niemand es von ihm wegzerren könnte.

Wir dürfen in den Versuchungen unsere Arme noch fester um den Hals Jesu legen,
damit wir nicht in den Zweifel abgleiten.

 

Das bedeutet „durchglauben“.

 

In Anfechtungen des Glaubens ist der einzig richtige Weg,
sich an Gott festzuhalten;
sich nicht nehmen zu lassen,
was man einmal gefunden hat.

Koste es, was es wolle.

 

Maria, die Glaubende, wird als Mutter der Glaubenden,
ihren Mantel schützend über uns legen,
damit die Angriffe abgemildert oder abgehalten werden
und unser Glaube in uns wieder fest und stark wird,
damit er wachsen kann wie ein kleines Senfkorn,
das zu einem mächtigen Baum heranwachsen soll,
damit er den Stürmen des Lebens standhalten kann.

 

 

 

© pixabay free

Auferstehungsglaube

Mein Glaube darf nicht wanken,

o tröstlicher Gedanken!

Ich werde durch sein Auferstehn

gleich ihm aus meinem Grabe gehn!

Halleluja!

-- Der Heiland ist erstanden GL 828