Statue der Gottesmutter
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Außerordentlicher Monat der Weltmission (01.10.2019)

„Anlässlich des 100. Jahrestags des Apostolischen Schreibens ,Maximum Illud‘ von Benedikt XV. lädt der Papst die ganze Kirche weltweit ein, auf ,kreative‘ und ,neue‘ Weise, das Thema Mission unter die Menschen zu bringen. Der Außerordentliche Monat der Weltmission soll mit einem gesunden Aktionismus die ganze Kirche dynamisieren, um ,das Bewusstsein der „missio ad gentes“ wieder stärker wachzurufen und mit neuem Schwung die missionarische Umgestaltung des Lebens und der Seelsorge wiederaufzunehmen‘, wie Papst Franziskus am 22. Oktober 2017 betonte.“ Mit diesen Worten nimmt Missio, die Päpstlichen Missionswerke, zum Außerordentlichen Missionsmonat im Jahr 2019 Stellung und führt dazu weiter aus:

„Getauft und gesandt: Das Motto des ,Außerordentlichen Monats der Weltmission‘ erinnert an den Ur-Auftrag jedes Christen und  jeder Christin, der durch die Taufe gegeben ist: ,Geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern!‘ Die Taufe befähigt den Menschen, mit allen die frohe Botschaft des Christ-Seins zu teilen. Mit der Organisation des ,Außerordentlichen Monats der Weltmission‘ sind die Päpstlichen Missionswerke jedes Landes in enger Zusammenarbeit mit den Bischofskonferenzen beauftragt. Pfarren sollen ermutigt werden, sich dem Thema Mission neu zu nähern und aktiv zu werden. Jeder Christ und jede Christin ist gerufen, sich die Frage zu stellen: Was ist meine Mission in meinem Leben?“

Die kleine Therese von Lisieux hatte nach langem Suchen ihre Berufung gefunden: „Ich möchte das Evangelium in allen fünf Weltteilen gleichzeitig verkünden bis zu den fernsten Inseln!“ Therese fand auch einen Weg, diese Berufung von ihrer Klosterzelle aus zu tun: Das Gebet. Sie sagte: „Wie groß ist doch die Macht des Gebetes! Man möchte es mit einer Königin vergleichen, die jederzeit Zutritt zum König hat und alles erhalten kann, um was sie bittet.“ Ihre Sehnsucht, missionarisch zu sein, machte die junge Karmelitin letztendlich zur Patronin der Mission. Neben dem Gebet in diesem Anliegen wurden ihr auch Missionare anvertraut, die sie im Gebet und durch Briefverkehr in ihrem Dienst fern der Heimat unterstützte.

Nicht jeder ist gerufen und dazu fähig, in die Welt hinauszugehen und das Evangelium an den fernsten Winkeln der Erde zu verkünden. Aber jeder kann beten – für einen Missionar, der dem Ruf Gottes in die Ferne gefolgt ist. Via Internet können heute viele sehr leicht auch die entferntesten Orte erreichen und dort die Frohe Botschaft bis in die Wohnzimmer bringen. Die Verkündigung hat sich im Laufe der Zeit gewandelt und zum Teil neue Formen angenommen. Während sich anderswo das Evangelium noch ausbreiten muss, sehen wir in Europa immer deutlicher den Bedarf einer Neuevangelisierung. Dazu kann jeder beitragen – direkt vor der Haustür, oftmals auch in den eigenen vier Wänden. Das erfordert in erster Linie Gebet – und wie der heilige Franziskus sagte: „Wenn nötig, nimm Worte dazu.“  Überzeugend sind letztendlich nur unsere Taten.

In der Botschaft zum 100. Jahrestag des Apostolischen Schreibens „Maximum Illud“ zitiert Papst Franziskus „Evangelii Gaudium“ und erinnert an die Worte Johannes Paul II.: Er „hat uns ans Herz gelegt anzuerkennen, dass „die Kraft nicht verlorengehen [darf] für die Verkündigung“ an jene, die fern sind von Christus, denn dies ist „die erste Aufgabe der Kirche“. Der Heilige Vater ruft deshalb in seiner Botschaft auf: „Versetzen wir uns also in allen Regionen der Erde in einen „Zustand permanenter Mission“.« Haben wir mit Gottvertrauen und viel Mut keine Furcht vor einer »missionarischen Entscheidung, die fähig ist, alles zu verwandeln, damit die Gewohnheiten, die Stile, die Zeitpläne, der Sprachgebrauch und jede kirchliche Struktur ein Kanal werden, der mehr der Evangelisierung der heutigen Welt als der Selbstbewahrung dient. Die Reform der Strukturen, die für die pastorale Neuausrichtung erforderlich ist, kann nur in diesem Sinn verstanden werden: dafür zu sorgen, dass sie alle missionarischer werden, dass die gewöhnliche Seelsorge in all ihren Bereichen expansiver und offener ist, dass sie die in der Seelsorge Tätigen in eine ständige Haltung des „Aufbruchs“ versetzt und so die positive Haltung all derer begünstigt, denen Jesus seine Freundschaft anbietet. …Auch in diesen unseren Zeiten, die gequält sind von den Tragödien des Krieges und bedroht vom betrüblichen Willen, die Unterschiede zu betonen und Auseinandersetzungen zu schüren, sei allen mit neuem Eifer diese Gute Nachricht gebracht, die Vertrauen und Hoffnung schenkt: dass in Jesus Christus die Vergebung die Sünde besiegt, dass in ihm das Leben den Tod überwindet und die Liebe alle Furcht bezwingt.“

Die erste Botin der Auferstehung war Maria Magdalena. Sie verkündete den Jüngern am Ostermorgen die Frohe Botschaft: „Ich habe den Herrn gesehen!“ (Joh 20,18) Durch die Taufe sind auch wir gerufen, Zeugen Christi und des Evangeliums zu sein. Wir sind getauft und gerufen, wie Paulus, der sagte: „Ich schäme mich des Evangeliums nicht: Es ist eine Kraft Gottes zur Rettung für jeden, der glaubt!“ (Röm 1,16) Papst Franziskus äußert in seiner Botschaft zum „Außerordentlichen Monat der Mission“ den Wunsch, dass wir mit neuem Schwung unser missionarisches Leben umgestalten und er bittet auch darum, dass wir diesen Missionsmonat Oktober mit Gebet vorbereiten, „damit die Liebe für die Mission wachse“, jene Liebe, die „eine Leidenschaft für Jesus, zugleich aber eine Leidenschaft für sein Volk“ ist.

Gebet zum Außerordentlichen Monat der Weltmission

Unser Vater im Himmel, als Dein Sohn, unser Herr Jesus Christus, von den Toten auferstand,
hat er seinen Jüngern den großen Auftrag gegeben: „Geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern.“

Du erinnerst uns daran, dass wir kraft unserer Taufe an der Mission der Kirche teilhaben und für sie Verantwortung tragen.
Schenke uns die Gaben des Heiligen Geistes, um mutig und entschlossen das Evangelium zu bezeugen.
Die Mission, die Christus seiner Kirche anvertraut hat, ist noch lange nicht vollendet.

Deshalb bitten wir Dich um neue Ideen und um wirksame Formen,
um Leben und Licht in die Welt von heute zu tragen.
Hilf uns, allen Völkern die rettende Liebe und die Barmherzigkeit Jesu Christi erfahrbar zu machen,
der mit Dir lebt und herrscht in der Einheit des Heiligen Geistes jetzt und in Ewigkeit. Amen.