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Barmherzigkeitsnachmittag (11.04.2015)

In diesem Jahr feiern wir den Barmherzigkeitssonntag gleich zweimal mit jeweils einem Barmherzigkeitsnachmittag am Vortag und am eigentlichen Festtag.

Aus diesem Grund fiel auch der heutige Herz-Maria-Sühnesamstag aus. Den Nachmittag gestaltete P. Andreas Skoblicki mit Betrachtung und Anbetung als Hinführung zum Festgeheimnis am zweiten Ostersonntag.

Auch in der Predigt, die wir nachstehend wieder zur Verfügung stellen, zitierte er viele Stellen aus dem Tagebuch der heiligen Sr. Faustyna Kowalska, die auserwählt war, der Menschheit die Barmherzigkeit Gottes zu verkünden. Erbitten wir gemeinsam mit Sr. Faustyna das göttliche Erbarmen für uns und die ganze Menschheit, die sich in vielen Teilen der Welt – wie auch in unserem Land – immer weiter von Gott entfernt.

Eine Hand voll Beter genügt, um eine ganze Stadt zu bekehren, lautet ein vielzitierter Spruch. Nehmen wir ihn ernst und treten wir im Glauben vertrauensvoll für jene ein, die Gott nicht oder nicht mehr kennen. Denn gerade sie bedürfen der Barmherzigkeit Gottes am meisten. Umso erfreulicher ist es zu wissen, dass Papst Franziskus für 2016 ein Jahr der göttlichen Barmherzigkeit ausrufen wird. Nehmen wir schon jetzt Zuflucht zum erbarmenden Herzen Gottes, das alle Gnaden des Heiles für uns bereithält! Gott weist niemanden ab, der vertrauensvoll zu ihm kommt. Sein Erbarmen ist unsere Rettung und Freude!

Predigt vom Barmherzigkeitsnachmittag P. Andreas Skoblicki

Schwestern und Brüder!

Wir hören (im Evangelium), dass Jesus uns erlöst hat. Und so ist metaphysisch alles geworden. Diese Änderung, diese Neuheit, ist ein wesentlicher Unterschied zwischen dem Stand der Gnade und der Sünde. Vielleicht sehen wir das von außen nicht, vielleicht kann man etwas schminken und bedecken und es kann auch so sein wie Jesus sagt, die Leute schauen aus, wie weiße Gräber, von außen schön, aber innen ist es wie mit dem jungen Baum in der Erfahrung von Mutter Gründerin Barbara Sicharter.

Als diese Mutter Gründerin gegangen ist und dabei einen jungen Baum umgefallen gesehen hat, war sie überrascht, warum der junge Baum schon in Trümmern liegt, während die Alten noch stehen. Als sie näher kam, hat sie gesehen, dass der Baum von außen noch schön, aber innen total zerstört war, denn die Wurzeln konnten ihn nicht mehr halten und so ist das Leben des Baumes zu Ende gegangen. So kann das auch bei uns geschehen, wenn wir nicht versuchen, auf uns selber zu schauen, wie Gott auf uns schaut.

Es ist nicht so wichtig, was die Menschen über uns denken, aber wir sollen uns darum kümmern, was der Herr über uns denkt und es ist interessant, heute Abend, wenn sie etwas Zeit haben oder morgen, stellen sie ernsthaft diese Frage: „Jesus, was denkst du über mich? Bin ich eine heilige Ordensschwester oder eine gute Schauspielerin?“ Fragen kann man. Wer fragt, bekommt Antwort. Also wenn sie nicht fragen, Angst haben zu fragen, dann bekommen sie auch keine Bestätigung. Also keine Angst mit dem Fragen, der Herr ist die Wahrheit und die Wahrheit ist nicht demokratisch. Das soll die sogenannte demokratische Gesellschaft wissen, dass die Wahrheit nicht demokratisch ist. Man kann nicht abstimmen bei der Wahrheit. Die Wahrheit ist einfach. Und die Parlamente können sagen: „Ja, das Kind im Mutterleib ist kein Leben!“ Die Politiker können abstimmen was sie wollen, aber später werden sie das sühnen müssen. Deshalb muss man auch für die Umkehr der Politiker beten. Diese Frage stellen sie sich bitte: „Bin ich ein „guter“ Pharisäer oder eher der Zöllner, der nicht anders beten kann als Herr, alles was ich sagen kann ist: Hab Erbarmen mit mir, bitte, bitte. Du weißt, was für ein Kerl ich bin, ich habe Schwierigkeiten mit meiner Umkehr, Herr. Habe Erbarmen mit mir, ich sehe, was ich tue, ich will Besseres, aber ich tue dann wieder das, was ich nicht will. Und das geschieht immer wieder, immer wieder.“

Aber wenn du diese Sehnsucht hast, ein neues Herz zu bekommen, dann bitte den Herrn: „Herr schenke mir ein neues Herz.“ Warum wartest du auf eine Transplantation bei den Ärzten, die erst jemanden töten müssen, damit du das Herz bekommst. Warum wartest du? Der Herr, sagte im Buch Ezechiel, ich schenke euch ein neues Herz, ein lebendiges Herz, nicht aus Stein, sondern aus Fleisch, damit du auch mitfühlst, und dass du lieben kannst. Fragen Sie um so ein Herz. Ich habe gefragt, denn ich brauchte so ein Herz, und es wurde mir gegeben. Seit dieser Zeit habe ich auch im Kopf andere Gedanken.

Wir feiern schon morgen das Fest der göttlichen Barmherzigkeit. Jesus hat dieses Datum bestimmt, als er sagte:

„Ich wünsche, dass am Sonntag nach Ostern das Fest meiner Barmherzigkeit gefeiert wird.“

In den Abschiedsreden im Johannesevangelium, erkennen wir im 9. und 10. Kapitel, was seine Anliegen sind: Nämlich, dass alle eins sind, dass der Heilige Geist angenommen wird, denn er wird uns zur Erkenntnis der Wahrheit führen. Wenn der Heilige Geist kommt, wird er euch überzeugen, was Sünde ist. Er wird es euch sagen. Die Erkenntnis der Sünde ist ein Werk des Heiligen Geistes. Wenn jemand zu mir sagt, er kapiert das nicht, er hat keine Sünde, dann sage ich: „Sie sagen damit, ich lebe nicht aus dem heiligen Geist, das ist eine fremde Person für mich.“ Weil wenn der Heilige Geist kommt, wird er jede Person überzeugen und ihr enthüllen, was Sünde ist. Dann wirst du sofort erkennen und bekennen. Er wird mir auch sagen, was Gericht und Gerechtigkeit ist. Gott ist gleichzeitig Gerechtigkeit und Barmherzigkeit. Aber wenn wir die Barmherzigkeit ablehnen, lehnen wir diese süße Einladung „Kommt alle zu mir, ich werde euch Ruhe verschaffen!“ ab.

Aber wenn du nicht kommst, dann wirst du den Weg der Gerechtigkeit gehen wie ein Sklave. Dort kannst du nicht mehr wählen. Also ich habe mich entschieden, Herr, ich möchte durch das Tor deiner Barmherzigkeit gehen. Als ich noch in der Finsternis war, bekam ich von einer Ordensschwester zum Namenstag eine Karte mit Glückwünschen. In Polen sind wir katholisch und die Katholiken feiern Namenstag, denn das beruft sich auf unseren Tauftag. Die Taufe ist die neue Geburt, wie es im 3. Johanneskapitel heißt: „Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.“ In protestantischen Ländern, ich weiß nicht, wie es in Österreich ist, feiern sie den Geburtstag, die irdische Geburt. In Österreich haben mich die Leute oft komisch angeschaut und gefragt: „Namenstag, was ist das?“ Die Österreicher müssen Johannes Kapitel 3 wieder auswendig lernen! Denn wir müssen neu geboren werden! Wir Christen feiern mehr diese neue Geburt und wir berufen uns auf die Taufgnade, deshalb feiern wir Namenstag. Und der Herr hat mir bei der Taufe schon am Anfang meines Lebens einige Heilige (Namenspatrone) geschenkt, warum soll ich sie vergessen? Warum? Warum soll Ihr Schutzpatron der größte Arbeitslose in Österreich sein? Der in Ihrem Leben von Anfang an keine Arbeit gefunden hat, und Sie sind schon 85? Der arme Schutzengel jammert, er hat keinen Auftrag bekommen und was wird er vor Gottes Thron sagen: „Herr des Himmels und der Erde, du hast mir diese Seele anvertraut, aber ich habe keinen Auftrag von ihr bekommen, ich war immer dabei, aber sie war blind und taub, also ich konnte nicht kommunizieren. Ich bitte um Erbarmen auch mit mir, Herr!“ Also, wir sind katholische Christen und dieser ganze himmlische Hof ist um uns. Eine Hofburg habe ich nur in Wien gesehen, dort sind auch Reliquien, wissen sie das? Dort ist auch eine Reliquie vom Apostel Andreas, aber sie ist versteckt, verborgen, im Tresor verschlossen. Damit niemand ihn sieht… So ist es in Österreich mit dem Apostel Andreas… Der zweite Teil von ihm hat sich schon befreit und reist etwas. Ein Teil von ihm ist im Gefängnis in Wien. Jesus verbindet diese Geheimnisse der Erlösung der Liebe Gottes. Er zeigt und sagt uns, dass all das von der Liebe Gottes bewegt ist, diese ganze Heilsgeschichte, die sich ja auch im Sohn Gottes am besten zusammenfast und uns seine Barmherzigkeit offenbart. Barmherzigkeit Gottes: Das sind drei Worte in zwei Worten. Barmherzigkeit – Arm, Herz, Gott! Der Arme braucht das Herz Gottes oder, Gott, der voll Erbarmen ist, hat das Herz für die Armen. Wer von uns braucht sein Herz nicht? Er hat sein Herz geöffnet und mit dieser Öffnung ist auch der Vorhang im Tempel in Jerusalem von Menschenhand gemacht, zerrissen. Der Tempel wurde geöffnet und alle sind eingeladen und dieses Gottesherz heilt alle, die zu ihm kommen. Auch wenn meine Sünden rot wären wie Scharlach oder wie Purpur, durch die Gnade seines Erbarmens werden sie weiß wie Schnee. Ein Pater hat mir von seiner ersten Erfahrung mit Schnee in Italien erzählt. Er war überrascht, was ist das? Und viele, die aus Afrika stammen, sind gerutscht und waren so überrascht: Wie kann man rutschen? Normalerweise rutscht man nicht so auf dem Boden. Und genau so überrascht uns die Gnade Gottes, wenn Gott uns heilt. Eine Ordensschwester hat mir eine Karte geschickt und auf dieser Karte stand von Jeremia 31,3 „Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt, deshalb habe ich dir so lange die Treue gehalten.“ Auf Grund dieser ewigen Liebe. Ich kenne dich, ich weiß, dass du der verlorene Sohn bist, sagt der Herr.

Als ich noch in der Finsternis war, bekam ich von einer Ordensschwester zum Namenstag eine Karte mit Glückwünschen. In Polen sind wir katholisch und die Katholiken feiern Namenstag, denn das beruft sich auf unseren Tauftag. Die Taufe ist die neue Geburt, wie es im 3. Johanneskapitel heißt: „Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.“

In protestantischen Ländern, ich weiß nicht, wie es in Österreich ist, feiern sie den Geburtstag, die irdische Geburt. In Österreich haben mich die Leute oft komisch angeschaut und gefragt: „Namenstag, was ist das?“ Die Österreicher müssen Johannes Kapitel 3 wieder auswendig lernen! Denn wir müssen neu geboren werden! Wir Christen feiern mehr diese neue Geburt und wir berufen uns auf die Taufgnade, deshalb feiern wir Namenstag. Und der Herr hat mir bei der Taufe schon am Anfang meines Lebens einige Heilige (Namenspatrone) geschenkt, warum soll ich sie vergessen? Warum? Warum soll Ihr Schutzpatron der größte Arbeitslose in Österreich sein? Der in Ihrem Leben von Anfang an keine Arbeit gefunden hat, und Sie sind schon 85? Der arme Schutzengel jammert, er hat keinen Auftrag bekommen und was wird er vor Gottes Thron sagen: „Herr des Himmels und der Erde, du hast mir diese Seele anvertraut, aber ich habe keinen Auftrag von ihr bekommen, ich war immer dabei, aber sie war blind und taub, also ich konnte nicht kommunizieren. Ich bitte um Erbarmen auch mit mir, Herr!“

Also, wir sind katholische Christen und dieser ganze himmlische Hof ist um uns. Eine Hofburg habe ich nur in Wien gesehen, dort sind auch Reliquien, wissen sie das? Dort ist auch eine Reliquie vom Apostel Andreas, aber sie ist versteckt, verborgen, im Tresor verschlossen. Damit niemand ihn sieht… So ist es in Österreich mit dem Apostel Andreas… Der zweite Teil von ihm hat sich schon befreit und reist etwas. Ein Teil von ihm ist im Gefängnis in Wien. Jesus verbindet diese Geheimnisse der Erlösung der Liebe Gottes. Er zeigt und sagt uns, dass all das von der Liebe Gottes bewegt ist, diese ganze Heilsgeschichte, die sich ja auch im Sohn Gottes am besten zusammenfast und uns seine Barmherzigkeit offenbart. Barmherzigkeit Gottes: Das sind drei Worte in zwei Worten. Barmherzigkeit – Arm, Herz, Gott!

Der Arme braucht das Herz Gottes oder, Gott, der voll Erbarmen ist, hat das Herz für die Armen. Wer von uns braucht sein Herz nicht? Er hat sein Herz geöffnet und mit dieser Öffnung ist auch der Vorhang im Tempel in Jerusalem von Menschenhand gemacht, zerrissen. Der Tempel wurde geöffnet und alle sind eingeladen und dieses Gottesherz heilt alle, die zu ihm kommen. Auch wenn meine Sünden rot wären wie Scharlach oder wie Purpur, durch die Gnade seines Erbarmens werden sie weiß wie Schnee. Ein Pater hat mir von seiner ersten Erfahrung mit Schnee in Italien erzählt. Er war überrascht, was ist das? Und viele, die aus Afrika stammen, sind gerutscht und waren so überrascht: Wie kann man rutschen? Normalerweise rutscht man nicht so auf dem Boden. Und genau so überrascht uns die Gnade Gottes, wenn Gott uns heilt. Eine Ordensschwester hat mir eine Karte geschickt und auf dieser Karte stand von Jeremia 31,3 „Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt, deshalb habe ich dir so lange die Treue gehalten.“ Auf Grund dieser ewigen Liebe. Ich kenne dich, ich weiß, dass du der verlorene Sohn bist, sagt der Herr.

Einmal habe ich in Israel einen Verkäufer gefragt: „Wieviel kostet das?“ Es war ein jüdischer Verkäufer. Er hat auf mich geschaut und sagte: „Das kostet so viel, so viel sie zahlen.“ Also wir können auch für etwas, was nicht viel kostet, viel zahlen. Man kann auch für eine Semmel, die 0,30 € kostet 100,- € zahlen. Wenn wir auf dem Weg der Sünde gehen, dann zahlen wir viel für das, was nichts kostet. Und wir zahlen wirklich für die Enttäuschung. Leider ist es so. Die größte Enttäuschung bereiten wir uns meistens selber. Deshalb müssen wir uns auch selber verzeihen können: Herr, ich war so stolz, so hochmütig, eingebildet, ich habe alles selber zerstört. Herr, bitte gib mir diese Gnade, dass ich meinem Verstand, meinem Herzen verzeihe. Mir selber verzeihe, meinen Begierden, dass ich so bin, dass ich dir nicht vertrauen kann. Bitte, komm du, Herr, und erfülle mich. Der Herr schenkt uns sein Erbarmen.

Und der Sr. Faustina hat er gesagt: „Ich sage dir, wie man mein Erbarmen preisen soll.“ Eine Sache ist das Wissen, dass ich essen soll, aber manchmal haben wir Probleme, wenn wir etwa mit einer Königin zu Tisch essen: Da sind 20 Gabeln, Messer und Löffel – und mit welchem soll ich jetzt beginnen? 10 Gläser, mit welchem jetzt anfangen? Dann schaue ich, was macht die Königin, und dann mache ich das auch so. Deshalb die Frage: „Wie kann ich dein Erbarmen preisen, Herr?“ Aus diesem Grund hat der Herr diese Kultformen zur Verehrung seiner Barmherzigkeit gegeben. Diese Kultformen, die sind wie der Löffel beim Essen – und wir preisen und empfangen Gottes Barmherzigkeit. Aber die wesentlichste Haltung des Herzens ist das Vertrauen. Egal welche Kultformen ich nutze, um etwas Nahrung zu bekommen, ist die Haltung des Vertrauens notwendig. Ich muss ständig mit dem Herrn verbunden sein und ihm vertrauen, dass er der Herr ist. Dass er mich hält und ich hier im Gehorsam bleibe, denn er ist wirklich Gott. „Herr, ich vertraue, ich kenne deine Wege nicht, wie soll ich sie kennen, wenn ich in der Finsternis wandle? Also du bist im Licht, und ich vertraue dir. Du hast niemanden betrogen, du hast mit dem eigenen Leib bezahlt. Mit deinem eigenen Leben. Also, so kann ich vertrauen, wenn jemand für mich stirbt.“

Oft haben wir Freunde, solange es Interesse gibt, Profit ist die Wirbelsäule der Freundschaft bei vielen. Auch in der Ehe. Da heißt es: Ok, du kannst am Samstag ins Wirtshaus gehen, aber ich gehe am Mittwoch! Und es ist Friede zu Hause, aber welcher Friede ist das? Das ist eine Geschäftsehe. Solange wir Ware austauschen können, solange geht es gut, aber wenn ich plötzlich mehr zahlen muss, mehr Kreuz tragen muss, dann ist Streit. Das ist nichts! Der Herr aber ist würdig, ihm zu glauben. Jesus sagte zu Sr. Faustina:

„Du kannst alle Gnaden von mir schöpfen, aber du brauchst ein Schöpfgefäß und dieses Gefäß ist das Vertrauen.“

Wenn ich Wasser habe, dann kann ich das Wasser mit der Hand auffangen – ich kann es auch so trinken –  aber wenn ich ein Schöpfgefäß habe, dann erst kann ich wirklich gut trinken. Und dieses Gefäß ist das Vertrauen. Das ist das Wesentlichste bei der Barmherzigkeit Gottes. Man muss das Gute mit dieser inneren Verbindung zu Gott machen, wie Mutter Teresa. Sie hat diesen armseligen Mann auf der Straße behandelt und ihm geholfen, nicht weil sie Millionen Dollar dafür bekommen wird, sondern, sie versuchte, den leidenden Jesus in ihm zu sehen. Den leidenden Herrn! Das ist diese Haltung und das sind die Verdienste für das Reich Gottes. Aber wenn sie das aus Berechnung machen, den Kindern helfen, weil da Journalisten kommen und Fotos machen und ich dann wieder auf der ersten Seite in der Zeitung abgedruckt bin, die zu 90% lügt, dann denken Sie: Aber über mich wird sie nicht lügen! Dann bleibt kein Verdienst für das Reich Gottes! Sie können auf diese Weise spenden, aber da fehlt die rechte Haltung, denn sie sehen Jesus in den Kindern nicht. So bekommen sie mit dieser Zeitung und den Fotos ihren Lohn und das „gute Werk“ ist damit beendet. Jesus sagte zu Schwester Faustina:

„Ich wünsche, dass das Fest der Barmherzigkeit Gottes Zuflucht und Unterschlupf für alle Seelen wird, besonders für die armen Sünder. An diesem Tag ist das Innere meiner Barmherzigkeit geöffnet.“

Das ist der besondere Tag der Hoffnung für mich: „An diesem Tag ist das Innere meiner Barmherzigkeit geöffnet“, sagt Jesus. Haben sie schon in das offene Herz des Erlösers hineingeschaut oder nicht? Haben Sie schon in ihrem Gebet versucht, reinzuschauen in das Herz Jesu? Denn dort ist die Quelle des Heiles! Und sie jammern, dass Sie nicht geheilt sind? Wer kann uns helfen? Nur Jesus: „An diesem Tag ist das Innere meiner Barmherzigkeit geöffnet.“ Wenn die Türen geöffnet sind, ist das eine Einladung, also gehen Sie dort hinein. Es gibt genug Platz. „Ich ergieße ein ganzes Meer von Gnaden über jene Seelen, die sich der Quelle meiner Barmherzigkeit nähern.“

Wenn sie so viele Gebetserfahrung haben und noch nicht im Herzen Jesu waren, dann können sie diese Gnaden auch nicht nutzen, denn nur für die, die sich ihm nähern, sind diese Gnaden. Sie sollen auch nicht mit Ihrer Mutter Oberin 50 Jahre lang 100m Abstand halten. Dasselbe gilt für die Familien. Man muss sich dem anderen nähern, man muss sich ins Auge schauen, man muss näher kommen, dann ist diese Beziehung lebendig. Nicht den Kontakt immer nur per Telefon halten – wie in einer „guten Ehe“… Einmal hat ein Psychologenehepaar, Professoren an der Uni noch dazu, miteinander gestritten und zuhause gab es dann drei Tage Schweigeexerzitien… Niemand spricht. Ruhe. Das ist auch gut, denn die Nachbarn können sich entspannen, weil Ruhe in der Nacht ist. Dann schreibt der Mann am Abend „Kannst du mich morgen um 06:00 Uhr wecken, bitte?“ Er war zu stolz, er hat nicht gesprochen. Er hat den Zettel auf den Nachttisch der Frau gelegt und ist schweigend ins Bett gegangen. Die Frau hat das in der Früh gesehen, nahm den Kuli und schrieb auf den Zettel: „Steh auf, es ist 06:00 Uhr“. Der Mann ist erst um 07:30 Uhr wach geworden, und plötzlich schreit er: „Ja, ich hab doch gesagt!“ – „Ja wirklich? Hast du was gesagt? Du hast geschrieben und da steht auch geschrieben: Steh auf, es ist 06:00 Uhr.“ Und dann war wieder Versöhnung. Der Herr will wirklich, dass wir ihn ernst nehmen.

„Jene Seele, die beichtet und die Heilige Kommunion empfängt, erhält vollkommenen Nachlass der Schuld und der Strafen. An diesem Tag stehen alle Schleusen Gottes offen, durch die Gnaden fließen.“

Ja Schwestern und Brüder, wir können uns bekehren in einem Augenblick – wie bei Paulus – oder wie bei vielen, plötzlich ist alles neu. Es hängt alles an unserem Willen. Gottes Gnade ist sehr reich, aber warum philosophierst du, warum denkst du: „Ich weiß es besser? Will der Herr wirklich etwas Gutes für mich?“ Das ist der Böse, der uns immer belügt und Illusionen vor Augen stellt. Immer Illusionen… Sünde ist eine große Illusion. Suchen sie einen glücklichen Sünder. Sie finden ihn nicht! Immer Illusion… und die Freiheit kommt, wenn der Geist Gottes uns offenbart, was Sünde und Gericht ist. In einem Augenblick kann ich alles ändern und dann diese Neuheit erfahren.

Das ist die Gnade am Fest der Barmherzigkeit, die mit der Taufgnade vergleichbar ist.

Das ist theologisch von der Kirche anerkannt durch die Heiligsprechung der Schwester Faustina, weil mit ihr alle Schriften geprüft wurden, ob diese mit der Lehre der Kirche auch übereinstimmen. Der Professor Ruschitzky hat im Prozess diese Forschung vom Tagebuch geführt und er schrieb über die Gnade des vollkommenen Ablasses vom Fest der Göttlichen Barmherzigkeit. An diesem Tag kann man mit einer guten Beichte, und natürlich ohne Anhänglichkeit an die geringste Sünde, einen vollkommen Ablass erlangen. Wievielmal haben sie gebeichtet und sich nicht von der Sünde getrennt? Ja, wenn ich muss, dann werde ich zornig. Die Gnade vom Ablass geht dann aber vorbei. Also das muss totale Kapitulation in der Sünde vor dem Herrn sein und dann ist das eine tiefe Erneuerung unseres Lebens. Ohne kleinste, geringste Anhänglichkeit an die Sünde bedeutet, dass da kein „Ich habe Recht!“ vorhanden ist. So schreibt der Theologe Ruschitzky, dieser Nachlass beruht nämlich nur auf der Erlassung der irdischen Strafen, die für begangene Sünden gebühren. Also vollkommener Nachlass. Manchmal haben wir den Kreuzweg gehalten, das ist Erlassung der irdischen Strafen für die begangenen Sünden, ist aber nie ein Erlassen der Schuld selbst. Die Schuld müssen wir sühnen. Diese ganz besondere Gnade des vollkommenen Nachlasses ist grundsätzlich auch größer als die Gnaden der 6 Sakramente. Die  Ausnahme bildet das Sakrament der Taufe. Wenn z.B. das Sakrament der Taufe von Erwachsenen empfangen wird, der schon ein (sünden-)reiches Leben gehabt hat, dann werden alle Strafen und Schulden gelöscht, er kann sofort in den Himmel eingehen. Sonst aber müssen wir unsere Schuld sühnen, deshalb ist es gut Sühne zu tun, denn es ist nicht genug, nur zu beichten. Wenn du nicht sühnst, wird der Fluch der Sünde über dich kommen, in Form von Schwierigkeit, Krankheiten, Unverständnis…, aber wenn du sühnst, wird dieser Fluch immer weniger und weniger. Also dieser vollkommene Nachlass am Fest der Barmherzigkeit ist mit der Taufgnade zu vergleichen, denn die Erlassung aller Schuld und Strafen ist normalerweise nur eine sakramentale Gnade der heiligen Taufe.

In den angeführten Versprechen knüpfte Christus den Nachlass der Schuld und Strafen an den Empfang der heiligen Kommunion, die am Fest der Barmherzigkeit empfangen wird. Dabei ist nicht zu vergessen, dass diese ohne Anhänglichkeit an die geringste Sünde geschieht, nicht vergessen! Jesus erhob sie in dieser Hinsicht zu einer zweiten Taufe. Das ist wie in diesem Gleichnis mit dem Bezahlen der Tagelöhner: Die, die eine Stunde gearbeitet haben, bekommen 1 Denar und die, die fünf Stunden gearbeitet haben, bekommen 1 Denar –  und plötzlich empfinde ich das als Unrecht, obwohl ich den Auftrag für 1 Denar unterschrieben habe? Jetzt ist plötzlich alles Unrecht in der Welt, was ist da los? „Darf ich nicht von dem was mir gehört geben, wem ich will?“, fragt der Herr.

Jesus sprach zu Sr. Faustina im Februar 1931: „Ich wünsche, dass das Bild, welches du mit dem Pinsel malen wirst, am 1. Sonntag nach Ostern feierlich geweiht wird. Dieser Sonntag soll das Fest der Barmherzigkeit sein.“ Natürlich, Sr. Faustina hat versucht, das alles zu erfüllen und sie wusste, dass der Herr das auch erfüllen wird. Auch ihr Beichtvater, der selige Michael Sopocko, musste in den 70er Jahren sterben und erst nach seinem Tod ist alles in Gang gekommen. Auch er leidete an diesem „Bremsen“. Jesus zeigt uns auch durch seine Wahl dieses Sonntags, das Begehen des Paschamysteriums, enthüllt uns eigentlich das Geheimnis der Barmherzigkeit Gottes. Und auch die Geburt Christi, wir können dieses Ereignis Weihnachten nennen, aber sie ist anders gesagt, menschgewordene Barmherzigkeit. Die Geburt Christi ist auch Gottes Erbarmen, denn die Gnade ist erschienen. Ja, sagt der Galaterbrief, die Barmherzigkeit Gottes kommt im Sohn Gottes zu uns. Den Grund für dieses Fest der Barmherzigkeit nennt Jesus Sr. Faustina. In ihrem Tagebuch Nr. 89 und dann weiter Nr. 965 sagt Faustyna:

„Jetzt sehe ich, dass das Erlösungswerk mit dem vom Herrn verlangten Werk der Barmherzigkeit verbunden ist.“

Und Jesus sagt: „Trotz meines bitteren Leidens gehen Seelen verloren.“ Schauen sie nur in ihrer Umgebung. Jesus ist gestorben, ist auferstanden, ist den Jüngern erschienen, ist in den Himmel aufgefahren, hat uns seinen Geist gesandt – und trotz allem gehen die Seelen verloren. Auch in der eigenen Familie sind oft blinde Menschen, taube Menschen, die nicht sehen und hören. Und da sagt Jesus: „Trotz meines bitteren Leidens“ – bitteren Leidens! – das war nicht einfach! – „gehen Seelen verloren. Ich gebe ihnen den letzten Rettungsanker. Es ist das Fest meiner Barmherzigkeit. Das Fest der Barmherzigkeit Gottes ist der letzte Rettungsanker.“

Deshalb sollen wir nicht nur selber kommen, wir sollen so viel Liebe im Herzen haben, dass wir rundum schauen, und diese Seelen, die verlorenzugehen drohen, sehen und ansprechen und einladen, mit uns zu kommen: „Nein, du kommst mit mir, du brauchst Gottes Liebe! Sage nicht, dass du sie nicht brauchst.“ Sie sollen also nicht nur selber kommen, sie sollen auch andere mitbringen. Dann leben sie die Botschaft vom göttlichen Erbarmen.

Wir sollen Werke der Nächstenliebe tun, aber nicht nur wo ich will, sondern wir sollen in diesem Menschen auch ein Gottes Geschöpf sehen. Wenn der andere sich nicht bekehrt, Gott nicht anerkennt und seine Liebe nicht annimmt, dann ist er verloren. Das ist die Barmherzigkeit Gottes: Diese innere Haltung, die zwei Säulen: Liebe und Nächstenliebe. In dieser Haltung und im Vertrauen zu Gott werde ich die Menschen ansprechen, weil sie Kinder Gottes sind, die sonst verloren gehen – und das kann ich nicht zulassen. Das ist die wahre Haltung der Barmherzigkeit Gottes, die wir uns aneignen müssen. Jesus sagt: „Falls sie meine Barmherzigkeit nicht lobpreisen, gehen sie in Ewigkeit verloren.“ Glauben sie, der Herr hat vielleicht gerade Sie in diese Gegend geschickt, damit sie diesen Leuten sagen: „Wenn du so weiter lebst, landest du in der Hölle.“

Ich kenne eine Geschichte, wo ein Priester einem Mann das gesagt hat. Und der Priester, es war Pater James, hatte eine Vision als er krank war. Er hatte eine Vision vom Himmel und dort traf er plötzlich einen Alkoholiker aus Indien. Er hatte diesen Mann früher in Kerala getroffen und damals zu ihm gesagt: „Wenn du dich nicht bekehrst, landest du in der Hölle.

Was machst du mit deinem Leben?

Von früh bis abends bist du betrunken. Geh zur Beichte und ändere dein Leben!“ Und er ist gegangen und hat auf der Straße gelebt. Der Mann hat noch sieben Jahre lang getrunken. Aber er hat das Wort von P. James nie vergessen: „Wenn du dich nicht bekehrst, landest du in der Hölle.“ Und er sagte sich: „Aber ich will nicht!“ Wir wissen, dass die Alkoholiker ein gutes Herz haben, oft ein viel empfindlicheres Herz als die meisten Menschen. Aber weil die Alkoholiker nicht so brutal sind (und die Probleme sozusagen hinunterschlucken), landen sie am Boden. Nach sieben Jahren ist der Mann dann endlich zur Beichte gegangen. Er hat so gebeichtet, wie er es konnte. Kurz darauf ist er krank geworden. Er hatte keine Freunde, keine Kreditkarte, … niemand hat ihn besucht. Doch durch diese Beichte hatte er wirklich Frieden bekommen und daraufhin sein Leben geändert. Er konnte nicht mehr trinken, war gelähmt und war sieben Jahre lang bettlägerig. Also, 14 Jahre vergingen seit dem Ausspruch „Wenn du dich nicht bekehrst!“ Dann ist er gestorben.

Bei dieser Vision des Himmels traf P. James diesen Mann wieder und war überrascht, dass er ihn hier antraf. Und der Mann fragte ihn: „Ja, was machst du hier? P. James sagte: „Ja, ich suche einige (Bekannte), aber ich kann sie nicht finden, aber dich habe ich hier nicht erwartet“. Da erzählte ihm der Mann: „Ja, ich bin im Himmel. Können sie sich erinnern, wir haben in Indien gesprochen.“ P. James antwortete: „Ja, ich weiß noch ganz genau, ich habe dir gesagt, wenn du dich nicht bekehrst, landest du in der Hölle.“ Und der Mann sagte: „Ja, ich habe noch lange getrunken, und immer wieder habe ich gedacht, in der Hölle bin ich eigentlich jetzt schon. Da kann ich mir nicht vorstellen, dass es noch Schlimmeres gibt. Dann bin ich zur Beichte gegangen und habe meine Lebensgeschichte vor Gott gebracht, so wie sie war. Dann starb ich. Ich war sehr ruhig in meiner Krankheit und dachte an Jesus. Viel Gutes habe ich nicht gemacht in meinem Leben, eigentlich gar nichts. Und ich sagte zu Jesus: Aber du hast gelitten und ich leide und ich stimme diesem Leiden zu. Dann bin ich gestorben und da war alles neu für mich. Ich habe das Buch meines Lebens gesehen, noch deutlicher wie früher und plötzlich wurde mir gesagt: „Du gehst in den Himmel“. Ich? Wirklich? So bin ich jetzt im Himmel.“

Ja, Schwestern und Brüder, wir sollen das ernst nehmen. Wenn wir in der Sünde leben, leben wir schon in der Hölle. Was nützt es jemandem, sagt Jesus, wenn du die ganze Welt gewinnst, neuen Maserati kaufst, auf 30 Jahre Kredit, ein Haus auf 50 Jahre Kredit, dann arbeitest du an 3 Arbeitsplätzen gleichzeitig und deine Frau an 5 Arbeitsstellen, damit ihr alles bezahlen könnt, weil sie will einen Porsche… und wenn du ganze Welt gewinnst und deine Seele verlierst, dann bist du schon in der Hölle. Nehmen wir die Einladung Jesu ernst! Es ist immer sehr billig, wenn wir alles verlassen und zum Herrn kommen und damit die Seele gewinnen. Wenn wir das noch im Leben tun, dann leben wir sehr billig, also der Herr ist wirklich ein sehr, sehr billiger Verkäufer und so möge uns der Herr allen helfen, dass wir diese Gnade erfahren. Es ist der Wille Gottes, dass wir zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen und in seiner Liebe leben. Amen.