Statue der Gottesmutter
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Bitttage vor Christi Himmelfahrt (06.05.2013)

Vor Christi Himmelfahrt macht sich die Kirche meist in Form von Prozessionen auf den Weg, um Gottes Segen zu erbitten. Die Bitttage gehen auf den Bischof Mamertus von Lyon im Jahr 469 zurück, der anordnete, an den drei Tagen vor Christi Himmelfahrt mit Fasten verbundene Bußprozessionen zu halten, zum Schutz vor Erdbeben und Missernten.

Wegen des Bußcharakters der Prozessionen ist die liturgische Farbe violett. Im Messbuch heißt es: „An den Bitt- und Quatembertagen betet die Kirche für mannigfache menschliche Anliegen, besonders für die Früchte der Erde und für das menschliche Schaffen." Was früher gang und gäbe war, wird heute mancherorts wieder entdeckt und neu gepflegt. Die Tradition der Bittprozessionen wird teilweise wieder neu belebt. Die Katastrophen bringenden Unwetter der letzten Jahre zeigen uns, wie ohnmächtig der Mensch angesichts der Naturgewalten ist. Die oft verheerenden Schäden lassen uns die Frage Jesu verstehen:

„Wer von euch kann mit all seiner Sorge sein Leben auch nur um eine kleine Zeitspanne verlängern?“ (Mt 6,27) Ernte, Hab und Gut, ja selbst das Leben, können in wenigen Stunden oder sogar Minuten verloren sein.

Die Not lehrt beten, heißt es. Warum aber auf die Not warten, wenn Gott sie abwenden kann. Bitten wir ihn jetzt darum in Jesu Namen – und Gott wird in seiner Vatergüte für uns sorgen. Vergessen wir aber auch nicht Jesu Mahnung: „Euch aber muss es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben.“ (Mt 6,33) „Gott kommt an erster Stelle.“, sagte die heilige Jeanne d’Arc. Auf ihn hin müssen wir unser Leben ausrichten, dann wird er uns vor Not bewahren oder in der Not helfen. Gott ist ein „Gott mit uns“. Es bleibt die Frage, ob wir „Menschen mit ihm“ sind?