Statue der Gottesmutter
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Christmette – die Feier der Heiligen Nacht (24.12.2015)

Zur Einstimmung auf die Feier der Heiligen Nacht beteten wir ab 20 Uhr den Rosenkranz. Mit weihnachtlichen Texten und Liedern lenkte unser Chor die Gedanken der Gottesdienstbesucher hin zum Geheimnis dieser besonderen Nacht: Der Geburt des Herrn. Mit dieser Geburt hat Gott der ganzen Menschheit das größte Geschenk aller Zeiten gemacht: Er schenkte uns seinen eigenen Sohn, damit auch wir die Sohnschaft wieder erlangen können. In diesem Mensch gewordenen Gott, an dessen Krippe wir eilen, finden wir den, der für uns und an unserer Stelle ans Kreuz gehen wird. Dieses Geschehen dürfen wir in jeder heiligen Messe feiern.

Prälat Rupert Kroisleitner CRSA stand der festlichen Christmette vor. In der Predigt  stellte er fest: „Weihnachten ist die Einladung zum Gespräch miteinander. Gott hat nämlich den Dialog mit den Menschen wieder neu versucht, indem er seinen Sohn Mensch werden ließ. Jesus ist gekommen, als der Gottessohn und auch als Menschenkind. Und ich denke, wenn wir dieses Geheimnis, diese Tatsache auch im heurigen Jahr zu diesen Weihnachten wieder ernst nehmen, dann könnte unsere Antwort sein, dass auch wir mit dem Gespräch miteinander, untereinander, gleich ob es ein klärendes, ein aufbauendes oder manchmal auch ein zurechtweisendes Gespräch sein kann, beginnen. Das sollte stattfinden. Zwischen den Menschen, in den Familien, zwischen den Menschen der Völker, zwischen den Generationen. Und nachdem Gott Mensch geworden ist, soll dieses Gespräch auch mit Gott stattfinden und auch mit ihm dürfen wir gleichsam alles in dieses Gespräch hineinlegen.“

Eine Möglichkeit, mit Gott in einen Dialog des Herzens zu kommen, ist der Besuch des Jesuskindes an der Krippe. Eine Gelegenheit, die viele Gottesdienstbesucher nach der Mette gleich wahrgenommen haben. Jesus ist in dieser Heiligen Nacht nicht gekommen, um wieder vergessen zu werden, sondern um bei uns zu bleiben – wie er zu Ostern sagen wird: „Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ (Mt 28,20)

Predigt von der Christmette

Prälat Rupert Kroisleitner CRSA

Schwestern und Brüder!

Jedes Jahr hat der Heilige Abend eine eigene Aufregung und die Christmette, so habe ich den Eindruck, ist dann die Gelegenheit, manche Emotionen, manche Ereignisse, manche Erlebnisse, in besonderer Art und Weise, entweder in ein Weihnachtslied oder in die Kirchenbank hinein sinken zu lassen und sich an Weihnachten einfach nur zu freuen. Die Sehnsucht der Menschen auf der Welt ist sehr unterschiedlich.

Und immer ist es aber auch eine große Herausforderung dieser nächtlichen Stunde, jenes weltverändernde Programm zu hören, das die kleine Gemeinde damals dem Evangelisten Lukas, als noch kein Weihnachtsfest vorhanden war und es dieses Weihnachtsfest in unserer Form im liturgischen Bereich gab, verkündet hat.

Friede den Menschen seiner Gnade! Das war die Botschaft, die der Evangelist Lukas den Menschen, den Gemeinden verkündete. An vielen Orten der Welt, Schwestern und Brüder, sind Menschen auf der Flucht, werden Opfer von Terror und Kriegen oder von Engstirnigkeit und Zwietracht. Dadurch werden die Gespräche, die Dialoge zwischen den Völkern und den Kulturen, beeinträchtigt oder finden nicht statt. Das Gespräch in den Familien, in Gemeinschaften, auch in Ordensgemeinschaften, ist oft gestört oder es kommt kein Gespräch zustande.

Weihnachten aber ist hingegen eine Einladung – und das ist es, was wir heute besonders merken sollen, was uns gleichsam in die Seele hineingehen soll: Weihnachten ist die Einladung zum Gespräch miteinander. Gott hat nämlich den Dialog mit den Menschen wieder neu versucht, indem er seinen Sohn Mensch werden ließ. Jesus ist gekommen, als der Gottessohn und auch als Menschenkind. Und ich denke, wenn wir dieses Geheimnis, diese Tatsache auch im heurigen Jahr zu diesen Weihnachten wieder ernst nehmen, dann könnte unsere Antwort sein, dass auch wir mit dem Gespräch miteinander, untereinander, gleich ob es ein klärendes, ein aufbauendes oder manchmal auch ein zurechtweisendes Gespräch sein kann, beginnen. Das sollte stattfinden.

Zwischen den Menschen, in den Familien, zwischen den Menschen der Völker, zwischen den Generationen. Und nachdem Gott Mensch geworden ist, soll dieses Gespräch auch mit Gott stattfinden und auch mit ihm dürfen wir gleichsam alles in dieses Gespräch hineinlegen.

Weihnachten ist aber auch eine Einladung. Gott ist in die Welt gekommen, das bedeutet für uns Menschen, die wir in der Welt sind, die wir Aufträge haben in dieser Welt, sie umzusetzen, und unsere Aufträge sind oft gar nicht so groß und wir müssen gar nicht suchen, sondern sie sind uns ins Herz gelegt. Sie sind uns sozusagen als Motivation für einen Beruf ins Herz gelegt. Vielleicht ist jemand Arzt geworden, vielleicht ist einer Bauer, vielleicht ist ein anderer Handwerker, ganz gleich. Es ist der Auftrag, in dieser Welt zu wirken.

Gott ist der Herrscher auf ewig und der Friede der Menschen

Und Weihnachten sollte für uns noch etwas dazu bringen, nämlich, wir sollten auch für dieses Kind, das Gott und Mensch ist, einen Raum bieten. Wir sollten diesem Kind, diesem Gotteskind in dieser Welt einen Raum verschaffen, in dem wir selber versuchen, gut zu leben, und wir sollten auch in unserem eigenen Herzen diesem Kind einen Raum geben.

Als Christen sind wir durch die Taufe dort mit hineingenommen und deshalb haben wir diesen Auftrag auch in dieser Welt, die menschgewordene Liebe unter den Menschen im Alltag immer wieder zu leben, zu versuchen. Ihm sollten wir, diesem Gott, diesem Kind gleichsam, auch die weltverändernde Kraft zutrauen.

Das ist manchmal für uns Menschen nicht leicht. Aber als Christen dürfen wir Gott diese Kraft zutrauen, dass er die Welt verändern kann. In einem Psalm heißt es schon: „Er ist der Herrscher auf ewig und der Friede der Menschen.“ Gott ist der Friede der Menschen. Wenn wir Gott über diese Weihnachten hinaus in unserem Leben, in unserem Umfeld, Raum geben, dann wirken wir Frieden für diese Welt. Schwestern und Brüder, ihnen allen wünsche ich gesegnete Weihnachten. Amen.