Statue der Gottesmutter
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Christus, das Licht der Welt ist uns geboren (25.12.2012)

„Im Weihnachtsfest begegnen wir der Zärtlichkeit und Liebe Gottes, der sich über unsere Grenzen, über unsere Schwächen, über unsere Sünden beugt und sich bis zu uns erniedrigt. … Schauen wir auf die Grotte von Betlehem: Gott erniedrigt sich so sehr, dass er in eine Krippe gelegt wird. Das ist bereits der Auftakt der Erniedrigung in der Stunde seines Leidens. Der Höhepunkt der Liebesgeschichte zwischen Gott und dem Menschen geht durch die Krippe von Betlehem und das Grab von Jerusalem.“, erklärte Papst Benedikt XVI. bei einer Generalaudienz (21.12.2011) Seine Aussage stützte er auf die Kirchenväter, die die Geburt Christi „stets im Licht des ganzen Erlösungswerkes verstanden, das seinen Höhepunkt im Ostergeheimnis findet. Die Menschwerdung des Sohnes Gottes erscheint nicht nur als Beginn und Voraussetzung des Heils, sondern als die Gegenwart des Geheimnisses unseres Heils: Gott wird Mensch, er wird wie wir als Kind geboren, er nimmt unser Fleisch an, um den Tod und die Sünde zu besiegen.“

Leo der Große sagte dazu ebenfalls: „Lasst uns also Gott den Vater danken durch seinen Sohn im Heiligen Geist, dass er uns in seiner übergroßen Huld geliebt und sich unser erbarmt hat; wir waren durch unsere Sünden tot, aber er hat uns zusammen mit Christus wieder lebendig gemacht, um uns in ihm zu einer neuen Schöpfung, zu einem neuen Menschen zu machen.“

Im Gloria der Krippe klingt also schon das Osterhalleluja an. 33 Jahre liegen dazwischen, in denen Christus in unaussprechlicher Liebe sein Erlösungswerk vollbrachte. Obwohl er beim Vater ist, ist er uns nahe.“, versicherte der Heilige Vater (21.12.2011) und sagte weiter: „In jenem Kind, das in Betlehem geboren wurde, hat Gott sich dem Menschen genähert: Wir können ihm jetzt begegnen, in einem »Heute«, das nie vergeht. ... Gewiss geschieht die Erlösung der Menschheit in einem bestimmten und bestimmbaren Augenblick der Geschichte: im Ereignis Jesu von Nazaret. Aber Jesus ist der Sohn Gottes, er ist Gott selbst, der nicht nur zum Menschen gesprochen, ihm wunderbare Zeichen offenbart, ihn in einer ganzen Heilgeschichte geleitet hat, sondern er ist Mensch geworden und bleibt Mensch. Der Ewige ist in die Grenzen von Zeit und Raum eingetreten, um »heute« die Begegnung mit ihm möglich zu machen. Die liturgischen Texte der Weihnachtszeit helfen uns zu verstehen, dass die Ereignisse des von Christus gewirkten Heils stets zeitgemäß sind, dass sie jeden Menschen und alle Menschen betreffen.“

Macht uns die Frohe Botschaft von unserer Erlösung noch betroffen? Nehmen wir diese Glaubenswahrheit ganz konkret für unser Leben an?

Viele kennen Christus, dessen Geburt wir heute feiern dürfen, nicht oder nicht mehr. Im Jahr des Glaubens, in dem wir jetzt stehen, sieht Papst Benedikt XVI. eine Aufforderung „zu einer echten und erneuerten Umkehr zum Herrn, dem einzigen Retter der Welt.“ Und er betont in seinem Schreiben „Porta Fidei“: „Die Erneuerung der Kirche geschieht auch durch das Zeugnis, das das Leben der Gläubigen bietet: Die Christen sind nämlich berufen, mit ihrer Existenz in der Welt das Wort der Wahrheit, das der Herr uns hinterlassen hat, leuchten zu lassen.“ Anders gesagt, fordert uns das Jahr des Glaubens dazu auf, unser Licht nicht „unter den Scheffel“ zu stellen sondern hell aufleuchten zu lassen und Christus, das Licht, zu verkünden. Das haben auch die Hirten getan. Nachdem sie das Jesuskind angebetet hatten, „erzählten sie, was ihnen über dieses Kind gesagt worden war. Und alle, die es hörten, staunten über die Worte der Hirten.“