Statue der Gottesmutter
Menü

Karfreitag: Christus war für uns gehorsam bis zum Tod (29.03.2013)

Der Karfreitag ist der Todestag Jesu. „Von der sechsten bis zur neunten Stunde herrschte eine Finsternis im ganzen Land. Um die neunte Stunde rief Jesus laut: Eli, Eli, lema sabachtani?, das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? … Jesus aber schrie noch einmal laut auf. Dann hauchte er den Geist aus.“ ( Mt 27,45 ff)

Die neunte Stunde ist um 15 Uhr. Deshalb sagte Jesus zur heiligen Faustyna Kowalska im Oktober 1937: „Um drei Uhr flehe meine Barmherzigkeit an, besonders für die Sünder. Vertiefe dich wenigstens kurz in mein Leiden, vor allem in meine Verlassenheit während des Sterbens. Das ist die Stunde der großen Barmherzigkeit für die Welt.“ An das Gebet in der Stunde der Barmherzigkeit knüpfte Jesus alle Gnaden. In dieser Stunde versage ich nichts der Seele, die mich durch mein Leiden bittet. In dieser Stunde wirst du alles für dich selbst und andere erbitten.“

Jesus möchte, dass wir uns nicht nur am Karfreitag oder in der Fastenzeit an sein Leiden und Sterben erinnern, sondern jeden Tag. Deshalb bat er Sr. Faustyna: „Bemühe dich in dieser Stunde den Kreuzweg abzuhalten. Wenn dir das aber nicht möglich ist, dann gehe für eine Weile in die Kapelle und verehre Mein Herz, das voller Barmherzigkeit im Allerheiligsten Altarsakrament verweilt. Falls dir auch das nicht möglich ist, versenke dich, wenn auch nur kurz, im Gebet, an dem Ort, wo du gerade bist.“

Indem wir uns täglich an sein Sterben erinnern und seinen Kreuzweg betrachten, lernen auch wir unseren Kreuzweg in demütiger Liebe zu gehen.

„Das Kreuz Jesu ist das Wort, mit dem Gott auf das Böse der Welt geantwortet hat.“, sagte Papst Franziskus beim heutigen Kreuzweg. „Manchmal scheint es uns, als antworte Gott nicht auf das Böse, als verharre er im Schweigen. In Wirklichkeit hat Gott gesprochen, er hat geantwortet, und seine Antwort ist das Kreuz Christi: ein Wort, das Liebe, Barmherzigkeit und Vergebung ist. Es ist auch Gericht: Gott richtet uns, indem er uns liebt. Wenn ich seine Liebe annehme, bin ich gerettet, wenn ich sie ablehne, bin ich verurteilt, nicht von ihm, sondern von mir selbst, denn Gott verurteilt nicht, er liebt nur und rettet.“ Für uns Christen ist das  Kreuz „die Antwort auf das Böse, das immer noch in uns und um uns wirkt. Die Christen müssen auf das Böse mit dem Guten antworten, indem sie wie Jesus das Kreuz auf sich nehmen.“ (ebd.)

Der heilige Augustinus forderte in einer Karfreitagspredigt auf: „Deshalb, Ihr Lieben, lasst uns diesen Tag mit der gewohnten Ehrerbietung begehen: lasst uns aber uns des Kreuzes Christi rühmen, (und zwar) nicht nur einmal im Jahr, sondern in andauernder Frömmigkeit.“

In der Karfreitagsliturgie bildet die Kreuzverehrung ein zentrales Element. Die andächtige Mitfeier dieses Wortgottesdienstes zusammen mit der feierlichen Kreuzverehrung sind die Voraussetzungen für den vollkommenen Ablass, den die Kirche den Gläubigen am Karfreitag gewährt.

Am Ende seiner Ansprache forderte Papst Franziskus alle Gläubigen auf: „Setzen wir jetzt diesen Kreuzweg im Alltagsleben fort. Beschreiten wir gemeinsam den Weg des Kreuzes, gehen wir, indem wir dieses Wort der Liebe und der Vergebung im Herzen tragen. Gehen wir in der Erwartung der Auferstehung Jesu!“