Statue der Gottesmutter
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Dann ging er hin, zu sterben… (02.04.2015)

„Dann ging er hin, zu sterben, aus liebevollem Sinn, gab, Heil uns zu erwerben, sich selbst zum Opfer hin.“ In diese schlichten Worte aus dem bekannten Lied, beim letzten Abendmahle, ist die bedeutendste Liebestat Jesu gehüllt.

In der Liturgie wird dieses „Hingehen“ in der Übertragung des Allerheiligsten in einen Seitenaltar am Ende der Eucharistiefeier am Gründonnerstag angedeutet. Der Tabernakel, das Haus Gottes, bleibt offen stehen und scheint, als wolle er auf das leere Grab hinweisen, welches den Leichnam des Herrn in wenigen Stunden aufnehmen, aber nicht festhalten kann.

Leid und Freud, Tod und Leben, sind in diesen österlichen Tagen so nahe beieinander. Durch Christus sind uns alle Zeichen des Todes in Zeichen des Heiles und der Hoffnung gewandelt worden.

Weitere liturgische Zeichen deuten uns an, dass der Herr in die Nacht hinausgegangen ist, um zu leiden und zu sterben. Wie Jesus Leib vor seiner Kreuzigung entblößt wurde, so wird am Ende der Abendmahlfeier auch der Altar entblößt: Kerzen, Kreuz und Altartuch werden weggetragen.

Mit Christus dürfen auch wir hinausziehen nach Getsemane, vor die Mauern der Stadt, um mit ihm zu wachen und zu beten, damit wir nicht in Versuchung geraten. Jesus hat seinen letzten Weg begonnen. Wir dürfen mit ihm hinauf nach Golgotha gehen, Maria mit ihrem toten Sohn zum Grab begleiten, um am Ostermorgen erneut in den Jubel der Erlösten einzustimmen.