Statue der Gottesmutter
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Das größte Geschenk (25.12.2019)

Weihnachen, die geweihte Nacht, die Heilige Nacht, ist endlich angebrochen. Das erwartete Kind ist geboren. Gottes Sohn hat den schützenden Mutterleib verlassen und ist für alle sichtbar in diese Welt gekommen. Er ist einer von uns geworden. Zunächst ist er hilflos und klein, in allem auf die Zuwendung seiner Eltern angewiesen.

Weihnachten ist heute leider zu einer Zeit verkommen, die zu einem großen Teil reine Geschäftssache ist. Unter den vielen bunten – und meist sehr teuren Geschenken – ist das größte Geschenk vielfach zur Nebensache geworden.

Wer fühlt sich heute noch reich beschenkt, wenn er auf die kleine  Krippenfigur schaut, die doch so herrliches verkündet? Wer denkt zu Weihnachten an Kreuz und Leid, zu welchem dieses niedliche Kind in der Krippe gekommen ist? Bald schon werden seine Schultern das Kreuz und die Schande eines Gotteslästerers tragen. Bald schon wird er sein Leben auf dem Pfahl der Schande aushauchen. Gott Vater hat in die Liebe Jesu eingewilligt und seinen Sohn in die Welt gesandt, damit er unsere Schuld auf sich nehmen wird und uns auf diese Weise mit dem Vater versöhnen wird. Der Vater selbst hat uns seinen Sohn geschenkt. Er hat ihn zuerst den demütigen Hirten gezeigt, jenen, die fähig waren seinen Sohn in dem Neugeborenen zu erkennen, das dort auf dem Stroh vor ihnen lag.

Leo der Große verkündete: „Lasst uns froh sein: Heute ist unser Retter geboren, Traurigkeit hat keinen Raum am Geburtstag des Lebens, das uns die Angst vor dem Sterben genommen hat und uns die Freude über die verheißene Ewigkeit bringt. Niemand wird von der Fröhlichkeit ausgeschlossen, alle haben den einen Grund zur Freude gemeinsam: Denn unser Herr, der Sünde und Tod vernichtet hat, fand keinen, der von Schuld frei war. Deshalb kam er, um alle zu befreien… Die jubelnden Engel singen bei der Geburt des Herrn: ,Ehre sei Gott in der Höhe!‘, und auf Erden wird den Menschen seiner Gnade Friede verkündet. Denn die Engel sehen, wie aus allen Völkern der Erde das himmlische Jerusalem erbaut wird. Wie sehr muss sich der geringe Mensch über dieses Werk der unsagbaren Güte Gottes freuen, wenn schon die erhabenen Engel vor Freude jubeln. Lasst uns also Gott dem Vater danken durch seinen Sohn im Heiligen Geist, dass er uns in seiner übergroßen Huld geliebt und sich unser erbarmt hat.“

Heute ist jeder Tabernakel ein kleines Betlehem, in dem wir das neugeborene Kind finden und anbeten können. Aber wer wird den Weg nach Betlehem finden und gehen, in einer Zeit, die das Wesentliche nicht mehr erkennt. Weihnachtspartys lenken ab vom Geheimnis der Weihnacht. Familienfeste prägen diese Tage – Feste bei denen jenes Kind, das Gott uns in die Herzen legen will, oftmals keinen Platz in der Familie findet.

Jesus ist das größte Geschenk, das uns der Vater gemacht hat. Es ist nicht zu spät, es anzunehmen. Es ist nicht zu spät, ihm einen Platz in der Familie einzuräumen. Es ist nicht zu spät, Jesus in unser Herz aufzunehmen und mit Liebe zu umfangen. Vielleicht hilft es, sich vorzustellen, welchen Platz ein Neugeborenes in der Familie einnimmt. Jeder möchte es bestaunen oder es in die Arme nehmen und ans Herz drücken. Ein Baby wird im Familienkreis der Mittelpunkt, um den sich alles andere dreht.

Wir wünschen allen eine frohe und gnadenreiche Weihnachtszeit und ein gesegnetes Neues Jahr!