Statue der Gottesmutter
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Der leere Tabernakel (17.04.2014)

Der Moment, in dem der Eucharistische Herr am Ende der Gründonnerstagsliturgie aus dem Tabernakel auszieht, hinterlässt in den Herzen ein beklemmendes Gefühl. Man ahnt, was es bedeuten würde, wenn Gott die Welt verlassen würde. Wie im geöffneten Tabernakel bliebe nichts als Leere zurück.

Der entleerte Tabernakel stellt plastisch dar, was am Gründonnerstag vor knapp 2000 Jahren in Jerusalem geschehen war: Jesus verließ den Abendmahlsaal und ging hinaus auf den Ölberg, um dort betend seine Gefangennahme zu erwarten, die in einer grausamen Kreuzigung münden wird. Auf den Kreuzestod begründet werden an diesem Tag auch die Altäre entblößt – die Kerzen, das Kreuz und das Altartuch werden entfernt. Der entblößte Altar deutet die Entblößung des Heilands vor seiner Kreuzigung an. Der leere Tabernakel, der weit geöffnet stehen bleibt, möchte uns animieren, Jesus nachzugehen, ihn, den Geliebten, zu suchen, um bei ihm zu sein, und mit ihm zu wachen in dieser Nacht seiner beginnenden Passion.

Jesus erwartet uns im Garten Getsemane und hofft, dass wir uns wachend und betend seinem Lieblingsjünger Johannes anschließen und mit diesem gemeinsam Jesus auf dem Kreuzweg nachfolgen.