Statue der Gottesmutter
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Der leere Tabernakel (28.03.2013)

Nach der Abendmahlfeier, die an das letzte Abendmahl des Herrn erinnert, wird das Altarsakrament auf einen Seitenaltar übertragen. Für diese Zeremonie wurde früher der Kelch zugebunden, um daran zu erinnern, dass Jesus gebunden vom Ölberg nach Jerusalem geführt und nach dem Verhör bei Kaiphas ins Gefängnis gesperrt wurde, wo er bis zum Karfreitagmorgen blieb.

„Der Altar, auf dem das Kreuzesopfer unter sakramentalen Zeichen gegenwärtig wird, ist auch der Tisch des Herrn, an dem bei der Messe teilzunehmen das Volk Gottes zusammengerufen wird. Er ist zugleich Mittelpunkt der Danksagung, die in der Eucharistie zur Vollendung kommt.“ (Grundordnung des römischen Messbuchs, 296)

Dieser Altar wird nach der Abendmahlfeier entblößt, das heißt: Die Kerzen, das Kreuz und das Altartuch werden entfernt.

Der leere Altar deutet die Entblößung des Heilands vor seiner Kreuzigung an. Der leere Tabernakel bleibt offen stehen, um zu zeigen, dass Jesus gefangen genommen wurde, um das Kreuzesopfer für unsere Erlösung auf sich zu nehmen.

Wenn sich die ganze Symbolik hier auch um die Passion Jesu rankt, so ist im geöffneten leeren Tabernakel doch auch schon die Hoffnung und Freude des Ostermorgens zu erkennen: „Der Stein ist weg, das Grab ist leer!“, werden wir in wenigen Tagen wieder voll Freude die Auferstehung Christi besingen.

Das ist das Schöne am christlichen Glauben: Bei Gott ist nichts unmöglich. Immer und in allen Situationen trägt er für uns den Sieg davon – wenn wir ihn darum bitten. Diese Gewissheit relativiert Kreuz und Leid.