Statue der Gottesmutter
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Der Spross aus der Wurzel Isais (08.12.2019)

Das Hochfest der ohne Makel der Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria fällt heuer auf den 2. Adventsonntag.

In der Liturgie werden die Schriftworte vom 2. Adventsonntag verwendet. Während Johannes der Täufer im Evangelium die Umkehr predigt, erinnert Jesaja in der Lesung daran, wie herrlich das kommende Reich sein wird: „Doch aus dem Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor, ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht…. Dann wohnt der Wolf beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Knabe kann sie hüten. Kuh und Bärin freunden sich an, ihre Jungen liegen beieinander. Der Löwe frisst Stroh wie das Rind. Der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der Natter, das Kind streckt seine Hand in die Höhle der Schlange. Man tut nichts Böses mehr und begeht kein Verbrechen auf meinem ganzen heiligen Berg; denn das Land ist erfüllt von der Erkenntnis des Herrn, so wie das Meer mit Wasser gefüllt ist. An jenem Tag wird es der Spross aus der Wurzel Isais sein, der dasteht als Zeichen für die Nationen; die Völker suchen ihn auf; sein Wohnsitz ist prächtig.“ Wenn Jesus kommt, dann wird alles neu. Die Gesetze der Natur treten außer Kraft, wenn der Friedenskönig am Ende der Zeiten wiederkommt. Diese neue Welt, in der es nichts Böses mehr gibt, ist mit dem ersten Kommen Christi bereits angebrochen. Bis zu seinem zweiten Kommen werden wir sie aber immer nur bruchstückhaft in unserem Leben wahrnehmen können.

Eusebius von Cäsarea greift die Texte der heutigen Lesungen auf und kommentiert diese: „Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet einen Weg für den Herrn. Bahnt in der Steppe eine Straße für unsern Gott! Offensichtlich will Jesaja erklären, dass sich die Verheißung nicht in Jerusalem, sondern in der Wüste erfüllt. Er verküdet das Kommende: dass die Herrlichkeit Gottes erscheint und dass das Heil Gottes allen Menschen kund wird.

Das wurde dem Bericht völlig entsprechend erfüllt, als Johannes der Täufer das heilbringende Kommen Gottes verkündete in der Wüste am Jordan, wo dann das Heil Gottes erschienen ist. Denn damals wurde Christus in seiner Herrlichkeit allen bekannt, als sich nach seiner Taufe der Himmel öffnete, als der Heilige Geist in Gestalt einer Taube herbkam und sich auf ihn niederließ, als die Stimme des Vaters erscholl, um Zeugnis für den Sohn zu geben: Das ist mein auserwählter Sohn, auf ihn sollt ihr hören.

Das wurde gesagt, weil Gott in eine Wüste kommen sollte, die seit Menschengedenken niemand betreten hatte. Denn alle Heidenvölker waren gleichsam eine Wüste, ohne die Erkenntnis Gottes, unbetretbar für alle Gerechten Gottes und alle Propheten. Darum befiehlt jene Stimme, dem Wort Gottes einen Weg zu bereiten und den unwegsamen und rauhen Pfad zu ebnen, damit unser Gott einherziehen kann, wenn er kommt. ,Bereitet einen Weg für den Herrn!‘ Darin besteht die frohe, die neuen Trost bringende Botschaft, dass sie das Heil Gottes allen Menschen offenbar machen will.“

Dieses Heil bricht in unserem Leben an, wenn wir die Bitte des heiligen Paulus befolgen: „Der Gott der Geduld und des Trostes schenke euch die Einmütigkeit, die Christus Jesus entspricht, damit ihr Gott, den Vater unseres Herrn Jesus Christus, einträchtig und mit einem Munde preist. Darum nehmt einander an, wie auch Christus uns angenommen hat, zur Ehre Gottes.“