Statue der Gottesmutter
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Der stille Karsamstag (19.04.2014)

In aller Stille geht mit dem Karsamstag die 40-tägige Fastenzeit zu Ende. Der letzte Tag des Triduum Sacrum hat keine eigene Liturgie. Im Schweigen wartet die Kirche anbetend auf die Osternacht, auf die verheißene Auferstehung des Herrn. Über dem Grab Jesu ist das Allerheiligste, mit einem Schleier verhüllt, zur Anbetung ausgesetzt. In diesem erwartungsvollen Gebet dürfen wir uns um Maria versammeln, denn sie ist die Glaubensträgerin in dieser Zeit der Trauer.

Die kirchliche Tradition lehrt, dass der Karsamstag der Tag der Höllenfahrt Christi ist. Sie geht davon aus, dass Jesus in der Nacht nach seiner Kreuzigung in die Unterwelt hinabgestiegen ist, um die Seelen der Gerechten von Adam an aus dem Limbus, der Vorhölle, zu befreien. Diese Glaubenswahrheit ist im Glaubensbekenntnis verankert, in dem es heißt: „… hinabgestiegen in das Reich des Todes…“

Matthäus berichtet, was nach dem Tod Jesu geschehen war: „Die Gräber öffneten sich und die Leiber vieler Heiligen, die entschlafen waren, wurden auferweckt. Nach der Auferstehung Jesu verließen sie ihre Gräber, kamen in die Heilige Stadt und erschienen vielen.“ (Mt 27,52-53) Sie sind die ersten Zeugen und Vorboten seiner Auferstehung.

In der Osternacht dürfen wir all derer gedenken, die Jesus aus diesen Tiefen herausgeführt hat, an jene Scharen, die wie der rechte Schächer heute noch mit ihm im Paradies sein werden. Das bewirkten die unsterbliche Seele Christi und sein Geist, der lebendig macht, während sein Leib noch im Grabe ruhte. Petrus sagt dazu: „Denn auch Christus ist der Sünden wegen ein einziges Mal gestorben, er, der Gerechte, für die Ungerechten, um euch zu Gott hinzuführen; dem Fleisch nach wurde er getötet, dem Geist nach lebendig gemacht. So ist er auch zu den Geistern gegangen, die im Gefängnis waren, und hat ihnen gepredigt.“ (1 Petr 3,18-19)