Die heilige Gemma Galgani (16.05.2018)

Seit dem vergangenen Jahr dürfen wir in unserer Kapelle eine Reliquie der heiligen Gemma Galgani verehren.

Gemma wurde am 12. März 1878 als fünftes von acht Kindern in Borgo Nuovo geboren. Noch in jungen Jahren verlor sie nacheinander Mutter, Bruder und Vater. Auch sie selbst war häufig krank. Mit 21 Jahren erkrankte sie so schwer, dass ihr ihr Beichtvater die Sterbesakramente spendete. Daraufhin kam es zu einer spontanen Heilung und sie konnte als Dienstmädchen für ihren Unterhalt sorgen. Schon sehr jung hatte sie mystische Erfahrungen, die in ihr den Wunsch nach einem gottgeweihten Leben weckten: „Ich will ganz Jesus gehören!“ Wegen ihrer schwachen Gesundheit blieb ihr ein Klostereintritt stets verwehrt. Deshalb legte sie 1896 das Privatgelübde ewiger Jungfräulichkeit ab, um ihr Leben ganz dem Gebet zu widmen.

1899 fiel sie am Vorabend des Herz Jesu Festes in Ekstase, wobei sie die Wundmale Jesu empfing. Ohne es zu wissen, wurden ab diesem Zeitpunkt ihre Visionen niedergeschrieben. Während einer Passionistenmission hörte sie bei der Schlussmesse die Worte Jesu: „Du wirst eine Tochter meiner Passion sein, und eine bevorzugte Tochter.“ Von da an entstand eine innige Beziehung zu den Passionisten und ihrer Spiritualität. Vier Jahre lang durchlebte Gemma die Passion Christi – die Geißelung, die Dornenkrönung und den Blutschweiß – an jedem Donnerstag am eigenen Leib. Ihre Leiden kommentierte sie mit den Worten: „Christus lebt in mir!“

In ihrem letzten Lebensjahr, nachdem sie sich Christus als Sühneopfer angeboten hatte, durchlitt sie unbeschreibliche körperliche, seelische und mystische Leiden bis hin zur Verlassenheit Jesu am Kreuz. Eines Tages krümmten sich zudem über dem Herzen drei Rippen im rechten Winkel nach außen. Gemma starb am 11. April 1903, am Karsamstag, als die Glocken von Lucca die Auferstehung Jesu verkündeten.

Obwohl ihr die Aufnahme in den Passionistenorden Zeit ihres Lebens verwehrt blieb, wurde sie im Habit der Passionisten beerdigt und zählt wegen ihrer inneren Verbundenheit mit ihnen zu den Heiligen der Passionisten.