Statue der Gottesmutter
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Osternacht: "Die Nacht der Nächte" (30.03.2013)

Wieder ist die „Nacht der Nächte“ angebrochen. „Bedenkt: Wenn der Herr des Hauses wüsste, zu welcher Stunde in der Nacht der Dieb kommt, würde er wach bleiben und nicht zulassen, dass man in sein Haus einbricht.“ (Mt 24,43) Jesus hat oft von der Nacht gesprochen. So auch im Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen. Während die törichten Jungfrauen noch unterwegs waren, um Öl für ihre Lampen zu besorgen, „kam der Bräutigam; die Jungfrauen, die bereit waren, gingen mit ihm in den Hochzeitssaal und die Tür wurde zugeschlossen.“

Heute Nacht kommt der Bräutigam zurück. Er wird das Grab verlassen, um seine Kirche, die am Kreuz geboren wurde, zu umarmen. Jene, die an seinem Grab gewacht und ihn voll Sehnsucht erwartet haben, werden mit ihm gehen. In der liturgischen Feier der Osternacht erfahren wir dieses Leben in der Erwartung dessen, der aus dem Tode zum Leben übergegangen ist. Das Knistern des lebendig züngelnden Osterfeuers wird zum Widerhall der mit Spannung wartenden Seele.

„Mitten in der Nacht aber hörte man plötzlich laute Rufe: Der Bräutigam kommt! Geht ihm entgegen!“

So heißt es im Gleichnis der Jungfrauen. (Mt 25,6) Jungfräulich, das heißt: auf den einen Herrn wartend, soll in dieser heiligen Nacht auch unsere Seele sein. Und es ist der Bräutigam selbst, der in das Dunkel der Zeit einbricht im Zeichen des Osterlichtes. Es ist der Freund des Bräutigams, der sein Kommen im dreimaligen Osterruf verkündet: „Christus, das Licht!“

Im feierlichen Exsultet, dem Osterlob, hören wir die Aufforderung: „Frohlocket, ihr Chöre der Engel, frohlocket, ihr himmlischen Scharen, lasset die Posaune erschallen, preiset den Sieger, den erhabenen König! Lobsinge, du Erde, überstrahlt vom Glanz aus der Höhe! Licht des großen Königs umleuchtet dich. Siehe, geschwunden ist allerorten das Dunkel. Auch du freue dich, Mutter Kirche, umkleidet von Licht und herrlichem Glanze! Töne wider, heilige Halle, töne von des Volkes mächtigem Jubel.“

Ostern ist ein Fest, das Himmel und Erde bewegt

Wir dürfen einstimmen in den Jubel des himmlischen Jerusalems. Wenn Christus, das Licht, im Symbol der Osterkerze in die Kirche getragen wird, nehmen wir teil an seinem großen Triumpfzug. Jetzt ist er nicht mehr bloß ein König aus adeligem Geschlecht, der auf einem Esel in Jerusalem einzieht; jetzt ist er als wahrer Gott und wahrer Mensch der König des Himmels und der Erde. Darum jubelt der ganze Himmel bei seiner Auferstehung. Darum dürfen auch wir frohlocken. Er, Christus, ist der wahre Erstgeborene, denn er wurde durch sein Sterben und Auferstehen als erster für den Himmel geboren, wie es im Brief an die Kolosser heißt: „Er ist ... der Erstgeborene aus den Toten, damit er in allem den Vorrang habe." (Kol 1,18).